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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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1. Korinther 1<br />

waren nicht gerade Vorbilder, was ihr<br />

geistliches Leben anbetrifft. Doch Paulus<br />

konnte wenigstens »für die Gnade Gottes«<br />

danken, die ihnen »gegeben ist in<br />

Christus Jesus«.<br />

1,5 Die besondere Art, auf die sich<br />

Gottes Gnade den Korinthern gegenüber<br />

erwies, zeigte sich darin, daß sie reichlich<br />

mit Geistesgaben ausgestattet waren.<br />

Paulus erwähnt hier Gaben »in allem<br />

Wort und aller Erkenntnis«, und meint<br />

damit wahrscheinlich, daß es bei den Korinthern<br />

die Gabe des Zungenredens, der<br />

Auslegung der Zungenrede und eines<br />

besonderen Wissens gab. »Wort« steht<br />

für äußeren Ausdruck und »Erkenntnis«<br />

für innere Einsicht.<br />

1,6 Die Tatsache, daß die Korinther<br />

diese Gaben besaßen, war eine Bestätigung<br />

des Handelns Gottes an ihnen, und<br />

das ist gemeint, wenn Paulus sagt: »Wie<br />

denn das Zeugnis des Christus unter<br />

euch befestigt worden ist.« Sie hatten das<br />

»Zeugnis des Christus« gehört, es im<br />

Glauben angenommen, und Gott bezeugte<br />

ihnen, daß sie wirklich errettet<br />

waren, indem er ihnen Wundergaben<br />

schenkte.<br />

1,7 Was geistliche Gaben anging, so<br />

war die Gemeinde in Korinth keiner<br />

anderen unterlegen. Doch der reine Besitz<br />

von Gaben war noch kein Zeichen<br />

für eine wirklich geistliche Haltung. Paulus<br />

dankte dem Herrn eigentlich für<br />

etwas, für das die Korinther selbst überhaupt<br />

nicht verantwortlich waren. Der<br />

aufgefahrene Herr verteilt seine Gaben,<br />

ohne daß er dabei darauf achtet, ob jemand<br />

würdig ist, sie zu empfangen.<br />

Wenn jemand eine Gabe hat, dann sollte<br />

er nicht stolz darauf sein, sondern sie in<br />

Demut für den Herrn einsetzen.<br />

Die Frucht des Geistes hat hiermit<br />

nichts zu tun. Bei ihr gehört es dazu, daß<br />

sich der Gläubige ganz der Führung<br />

durch den Heiligen Geist hingibt. Der<br />

Apostel konnte die Korinther nicht dafür<br />

loben, daß sich in ihrem Leben geistliche<br />

Frucht zeigte, sondern nur für die Gaben,<br />

die der souveräne Herr überreichlich an<br />

sie ausgeteilt hatte – etwas, das sie selbst<br />

nicht beeinflussen konnten.<br />

692<br />

Später in den Brief wird der Apostel<br />

die Heiligen sogar für den Mißbrauch<br />

der Gaben rügen müssen, doch hier begnügt<br />

er sich damit, seinem Dank dafür<br />

Ausdruck zu verleihen, daß sie diese<br />

Gaben in solch ungewöhnlichem Maße<br />

empfangen hatten.<br />

Die Korinther erwarteten eifrig »das<br />

Offenbarwerden unseres Herrn Jesus<br />

Christus«. Die Ausleger sind sich nicht<br />

einig, ob hiermit das Kommen Christi für<br />

seine Heiligen (1. Thess 4,13-18) gemeint<br />

ist, oder aber sein Kommen mit seinen<br />

Heiligen (2. Thess 1,6-10), oder aber beides.<br />

Im ersten Fall wäre es nur das<br />

»Offenbarwerden« für die Gläubigen,<br />

während es im zweiten um ein »Offenbarwerden«<br />

vor der ganzen Welt ginge.<br />

Sowohl die Entrückung als auch das<br />

Kommen Christi in Herrlichkeit werden<br />

von den Gläubigen sehnsüchtig erwartet.<br />

1,8 Nun gibt Paulus seiner Gewißheit<br />

Ausdruck, daß der Herr die Heiligen<br />

»auch befestigen wird bis ans Ende«,<br />

damit sie »untadelig« seien »an dem Tag<br />

unseres Herrn Jesus Christus«. Und wieder<br />

ist es auffällig, daß Paulus hier für<br />

das dankt, was Gott einst tun wird, und<br />

nicht so sehr für die Handlungen der<br />

Korinther selber. Weil die Korinther sich<br />

Christus anvertraut hatten und Gott diese<br />

Tatsache durch die Austeilung von<br />

Geistesgaben bestätigt hatte, war Paulus<br />

sicher, daß Gott die Korinther für sich<br />

erhalten könnte, bis Christus für sein<br />

Volk wiederkommt.<br />

1,9 Der Optimismus des Paulus hinsichtlich<br />

der Korinther basiert auf der<br />

Treue Gottes, der sie »in die Gemeinschaft<br />

seines Sohnes« berufen hat. Er<br />

weiß, daß Gott sie nie seinen Händen<br />

entgleiten lassen würde, weil er solch gewaltige<br />

Kosten gehabt hat, um ihnen Anteil<br />

am Leben zu geben.<br />

II. Unordnung in der Gemeinde<br />

(1,10 – 6,20)<br />

A. Spaltungen unter den Gläubigen<br />

(1,10 – 4,21)<br />

1,10 Der Apostel ist nun bereit, das Problem<br />

der »Spaltungen« in der Gemeinde

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