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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Sie wird bei der Wiederkunft stattfinden.<br />

Das Volk, das den Messias ablehnte, wird<br />

»auf mich blicken, den sie durchbohrt<br />

haben, und werden über ihn wehklagen,<br />

wie man über den einzigen Sohn wehklagt,<br />

und werden bitter über ihn weinen,<br />

wie man bitter über den Erstgeborenen<br />

weint« (Sach 12,10). Dann wird das bußfertige,<br />

gläubige Israel Barmherzigkeit<br />

erlangen und wieder Gottes Volk werden.<br />

Petrus will hier in Vers 10 sagen, daß<br />

die gläubigen Juden heute im Kleinen eine<br />

Erfüllung der Prophezeiung des Hosea<br />

sind, während die Mehrheit der ungläubigen<br />

Juden noch von Gott entfremdet ist.<br />

Die vollständige und endgültige Erfüllung<br />

wird stattfinden, wenn »aus Zion der<br />

Erretter kommen« und »die Gottlosigkeiten<br />

von Jakob abwenden« wird.<br />

II. Die Beziehungen des Gläubigen<br />

(2,11-4,6)<br />

A. Als Pilger in Beziehung zur Welt<br />

(2,11.12)<br />

2,11 Fast der gesamte Rest des 1. Petrusbriefes<br />

beschäftigt sich mit dem Verhalten,<br />

das die Christen in den verschiedenen<br />

Lebenssituationen charakterisieren<br />

sollte. Petrus erinnert die Gläubigen daran,<br />

daß sie »Fremdlinge und Pilger«<br />

(LU1984) in dieser Welt sind, und daß<br />

diese Tatsache ihr gesamtes Verhalten<br />

prägen sollte. Sie sind in dem Sinne<br />

»Fremdlinge«, daß sie in einem fremden<br />

Land leben, in dem sie keine Bürgerrechte<br />

haben. Sie sind Pilger in dem Sinne,<br />

daß sie gezwungen sind, für eine Weile<br />

an einem Ort zu leben, der nicht ihre<br />

ständige Heimat ist.<br />

Die alten Lieder erinnern uns an<br />

unsere Pilgerschaft. Z. B.:<br />

Von oben berufen und durch Geburt<br />

himmlische Bürger<br />

(Die wir einst nichts anderes als<br />

Erdenbürger waren),<br />

Als Pilger hier suchen wir die<br />

himmlische Heimstatt,<br />

Unser Erbe in den zukünftigen<br />

Zeitaltern<br />

Wir sind nur Fremde hier, und erflehen<br />

uns<br />

1. Petrus 2<br />

Keine Heimat auf Erden, die du uns<br />

gibst, als ein Grab<br />

Dein Kreuz hat die Fesseln zerschnitten,<br />

die uns hier banden,<br />

Du selbst, unser Schatz, weilst in einer<br />

lichteren Sphäre.<br />

James G. Deck<br />

Doch diese Gefühle sind aus unseren<br />

heutigen Liedern fast verschwunden.<br />

Wenn die Gemeinde sich in der Welt niedergelassen<br />

hat, dann scheint es uns ein<br />

bißchen heuchlerisch, von etwas zu singen,<br />

das über unsere Praxis hinausgeht.<br />

Wenn wir die Ermahnung lesen, uns<br />

»der fleischlichen Lüste, die gegen die<br />

Seele streiten«, zu enthalten, dann denken<br />

wir sofort an sexuelle Sünde. Doch<br />

handelt es sich hier um wesentlich mehr<br />

Sünden, und bezieht sich auf jeden<br />

Wunsch, der nicht mit dem Willen Gottes<br />

übereinstimmt. Dazu gehören <strong>zum</strong> Beispiel<br />

übermäßige Genußsucht beim<br />

Essen oder Trinken, den Leib mit übermäßig<br />

viel Schlaf zu verwöhnen, die<br />

Sucht nach Anhäufung materiellen<br />

Eigentums oder das Streben nach weltlichem<br />

Vergnügen. All dies kämpft gegen<br />

unser geistliches Wohlergehen. Diese<br />

Sünden behindern den Kontakt zu Gott<br />

und verzögern das geistliche Wachstum.<br />

2,12 Wir sollen nicht nur Disziplin<br />

zeigen, indem wir uns der Welt nicht anpassen,<br />

sondern wir sollen auch »unseren<br />

Wandel unter den Nationen gut 15)<br />

«<br />

führen, d. h. gegenüber der heidnischen<br />

Welt. In unseren Tagen dürfen wir unser<br />

Leben nicht dem der Welt anpassen. Wir<br />

sollten nicht nach ihrer, sondern einer<br />

anderen Pfeife tanzen.<br />

Fast unausweichlich werden wir uns<br />

der Kritik aussetzen. Erdman schreibt,<br />

daß zu der Zeit, als Petrus seinen Brief<br />

schrieb,<br />

die Christen als gottlos tituliert wurden,<br />

weil sie die heidnischen Götter nicht anbeteten,<br />

als Asketen und Verrückte bezeichnet<br />

wurden, weil sie sich der üblichen Sünden<br />

enthielten und als der Regierung untreu<br />

angesehen wurden, weil sie behaupteten,<br />

einem himmlischen König zu gehören. 16)<br />

Solche Kritik läßt sich nicht vermeiden.<br />

Doch unter keinen Umständen soll-<br />

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