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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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erhielt, das Evangelium zu schreiben,<br />

das nach ihm benannt ist.<br />

9,10 Das beschriebene Essen wurde<br />

von Matthäus zur Ehre Jesu gegeben<br />

(Lk 5,29). Das war seine Art, Jesus öffentlich<br />

zu bekennen und seine Bekannten<br />

mit dem Retter bekannt zu machen. Deshalb<br />

waren natürlich seine Gäste Zöllner<br />

und andere, die als Sünder bekannt<br />

waren.<br />

9,11 Es war in dieser Zeit üblich, zu<br />

essen, indem man auf einer Art Couch<br />

mit dem Gesicht <strong>zum</strong> Tisch lag. Als die<br />

Pharisäer sahen, daß Jesus sich in dieser<br />

Weise mit dem sozialen Abschaum<br />

zusammentat, gingen sie zu seinen Jüngern,<br />

und klagten ihn an, daß er durch<br />

seine Gemeinschaft gewissermaßen mitschuldig<br />

geworden sei, denn ein echter<br />

Prophet würde niemals zusammen mit<br />

Sündern essen!<br />

9,12 Das hatte Jesus gehört und antwortete:<br />

»Nicht die Starken brauchen<br />

einen Arzt, sondern die Kranken.« Die<br />

Pharisäer meinten, daß sie gesund seien,<br />

und waren nicht gewillt zu bekennen,<br />

daß sie Jesus brauchten. (In Wahrheit<br />

waren sie geistlich sogar sehr krank und<br />

hätten Heilung dringend notwendig<br />

gehabt.) Die Zöllner und Sünder waren<br />

dagegen wesentlich eher gewillt, ihren<br />

wahren Zustand zuzugeben und Christi<br />

rettende Gnade zu suchen. So war die<br />

Anklage also wahr! Jesus aß wirklich mit<br />

Sündern. Wenn er mit den Pharisäern<br />

gegessen hätte, wäre diese Behauptung<br />

noch immer wahr gewesen, und vielleicht<br />

noch mehr! Wenn Jesus nicht mit<br />

Sündern in unserer Welt zusammen<br />

gegessen hätte, dann hätte er immer<br />

allein essen müssen. Aber es ist wichtig,<br />

sich zu erinnern, daß er, wenn er mit<br />

Sündern aß, nie ihre Sünden billigte<br />

oder sein Zeugnis abschwächte. Er gebrauchte<br />

die Situation, um alle Menschen<br />

zur Wahrheit und zur Heiligung<br />

aufzurufen.<br />

9,13 Das Problem der Pharisäer war,<br />

daß ihre Herzen, obwohl sie den Gebräuchen<br />

des Judentums mit großer Genauigkeit<br />

folgten, kalt, hart und gnadenlos<br />

waren. So schickte Jesus sie mit der Auf-<br />

Matthäus 9<br />

forderung weg, die Bedeutung der Worte<br />

Jahwes zu lernen: Ich will Barmherzigkeit<br />

und nicht Schlachtopfer« (ein Zitat<br />

aus Hosea 6,6). Obwohl Gott den Opferdienst<br />

eingeführt hatte, wollte er nicht,<br />

daß bloße Rituale <strong>zum</strong> Ersatz für innere<br />

Gerechtigkeit würden. Gott gefallen Rituale<br />

ohne persönliche Frömmigkeit<br />

nicht – genau so verhielten sich die Pharisäer<br />

nämlich. Sie beachteten jeden<br />

Buchstaben des Gesetzes, hatten jedoch<br />

mit denen, die geistliche Hilfe brauchten,<br />

kein Erbarmen. Sie hatten nur mit anderen<br />

ähnlich Selbstgerechten Gemeinschaft.<br />

Dagegen sagte Jesus ihnen ausdrücklich:<br />

»Ich bin nicht gekommen, Gerechte<br />

zu rufen, sondern Sünder.« Er erfüllte<br />

Gottes Forderung nach Opfern ebenso<br />

vollkommen wie die Forderung nach<br />

Barmherzigkeit. In einer Hinsicht gibt es<br />

keine gerechten Menschen auf der Erde,<br />

deshalb kam er, um alle Menschen zur<br />

Umkehr zu rufen. Aber hier wird der<br />

Gedanke <strong>zum</strong> Ausdruck gebracht, daß<br />

sein Ruf nur für diejenigen eine Bedeutung<br />

hat, die anerkennen, daß sie selbst<br />

Sünder sind. Jesus kann niemanden heilen,<br />

der stolz, selbstgerecht und unbußfertig<br />

ist – wie die Pharisäer.<br />

J. Jesus wird <strong>zum</strong> Fasten befragt<br />

(9,14-17)<br />

9,14 Zu dieser Zeit war Johannes der<br />

Täufer wahrscheinlich schon im Gefängnis.<br />

Seine Jünger kamen mit einer Frage<br />

zu Jesus: Sie selbst fasteten sehr oft, aber<br />

die Jünger Jesu taten das nicht. Warum<br />

nicht?<br />

9,15 Der Herr antwortete mit einem<br />

Bild. Er ist der Bräutigam und die Jünger<br />

die Hochzeitsgäste. Solange der Bräutigam<br />

bei ihnen ist, gibt es keinen Grund,<br />

als Zeichen der Trauer zu fasten. Wenn er<br />

von ihnen weggenommen werden würde,<br />

dann würden auch seine Jünger<br />

fasten. Er wurde von ihnen genommen –<br />

in Tod und Begräbnis, und seit seiner<br />

Himmelfahrt ist er nicht mehr körperlich<br />

bei seinen Jüngern. Die Worte Jesu befehlen<br />

zwar das Fasten nicht, billigen es aber<br />

sicherlich als eine gute Übung für alle,<br />

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