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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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1,9 Damit wir jeden Tag in Gemeinschaft<br />

mit Gott und unseren Mitgläubigen<br />

leben können, müssen wir »unsere<br />

Sünden bekennen«: Tatsünden, Unterlassungssünden,<br />

Gedankensünden, geheime<br />

und öffentliche Sünden. Wir müssen<br />

sie vor Gott ans Licht ziehen, sie beim<br />

Namen nennen, uns gemeinsam mit Gott<br />

gegen sie stellen und sie schließlich aufgeben.<br />

Ja, echtes Bekenntnis beinhaltet<br />

auch das Aufgeben der Sünde: »Wer<br />

seine Verbrechen zudeckt, wird keinen<br />

Erfolg haben; wer sie aber bekennt und<br />

läßt, wird Erbarmen finden« (Spr 28,13).<br />

Wenn wir das tun, können wir die<br />

Verheißung in Anspruch nehmen, daß<br />

Gott treu und gerecht ist, »daß er uns die<br />

Sünden vergibt«. Er ist in dem Sinne treu,<br />

daß er versprochen hat, zu vergeben und<br />

bei seinen Verheißungen bleiben wird. Es<br />

ist gerecht, uns zu vergeben, weil er eine<br />

gerechte Grundlage für die Vergebung<br />

im stellvertretenden Werk des Herrn<br />

Jesus am Kreuz gefunden hat. Und er<br />

garantiert uns nicht nur die Vergebung,<br />

sondern auch, uns »von jeder Ungerechtigkeit«<br />

zu reinigen.<br />

Die Vergebung, von der Johannes hier<br />

spricht, ist die elterliche Vergebung, nicht<br />

die Vergebung vor dem Gesetz. Vergebung<br />

vor dem Gesetz bedeutet, daß die<br />

Strafe für die Sünde gesühnt ist. Diese<br />

Vergebung erhält der Gläubige, wenn er<br />

an den Herrn Jesus Christus glaubt. Sie<br />

wird Vergebung vor dem Gesetz genannt,<br />

weil sie von Gott als Richter gewährt<br />

wird. Aber was ist mit den Sünden, die<br />

ein Mensch nach seiner Bekehrung begeht?<br />

Soweit es um Strafe geht, so ist sie<br />

schon von unserem Herrn Jesus am Kreuz<br />

von Golgatha bezahlt worden. Aber was<br />

die Gemeinschaft in der Familie Gottes<br />

angeht, braucht der sündigende Heilige<br />

die elterliche Vergebung, d. h. die Vergebung<br />

seines Vater. Diese erlangt er, indem<br />

er seine Sünde bekennt. Die Vergebung<br />

vor dem Gesetz brauchen wir nur einmal<br />

– sie reicht für alle unsere Sünden<br />

aus, mögen sie vergangen, gegenwärtig<br />

oder zukünftig sein. Aber die elterliche<br />

Vergebung Gottes brauchen wir unser<br />

ganzes christliches Leben hindurch.<br />

1. Johannes 1 und 2<br />

Wenn wir unsere Sünden bekennen,<br />

dann müssen wir der Autorität des Wortes<br />

Gottes glauben, das sagt, daß Gott<br />

uns vergibt. Und wenn er uns vergibt,<br />

müssen wir auch bereit sein, uns selbst<br />

zu vergeben.<br />

1,10 Um Gemeinschaft mit Gott zu<br />

haben, dürfen wir schließlich auch nicht<br />

leugnen, daß wir einzelne Sünden begangen<br />

haben. Gott hat überall in seinem<br />

Wort gesagt, daß alle Menschen gesündigt<br />

haben. Wenn wir das leugnen, machen<br />

wir Gott <strong>zum</strong> Lügner. Wir widersprechen<br />

damit schlicht seinem Wort,<br />

und leugnen die Ursache, wegen der der<br />

Herr Jesus in diese Welt kam, um zu leiden,<br />

sein Blut für uns zu vergießen und<br />

zu sterben.<br />

Daraus können wir nun ablesen, daß<br />

Gemeinschaft mit Gott kein sündloses<br />

Leben erfordert, sondern daß wir statt<br />

dessen alle unsere Sünden in das Licht<br />

seiner Gegenwart bringen, bekennen<br />

und lassen dürfen. Das bedeutet, daß wir<br />

bezüglich unseres Zustandes absolut<br />

ehrlich sind, und daß es keine Heuchelei<br />

und kein Verbergen dessen gibt, was wir<br />

wirklich sind.<br />

2,1 Johannes zeigt uns Gottes vollkommenen<br />

Maßstab für sein Volk und<br />

die gnädigen Vorkehrungen des Herrn<br />

für den Fall unseres Scheiterns.<br />

Das Wort »Kinder« bezieht sich auf<br />

alle Mitglieder der Familie Gottes. Gottes<br />

vollkommener Maßstab wird uns dann<br />

mit den Worten genannt: »Ich schreibe<br />

euch dies, damit ihr nicht sündigt.« Weil<br />

Gott vollkommen ist, ist sein Maßstab für<br />

sein Volk ebenfalls absolute Vollkommenheit.<br />

Gott wäre nicht mehr Gott,<br />

wenn er sagen würde: »Ich schreibe euch<br />

dies, damit ihr so wenig wie nötig sündigt.«<br />

Gott kann Sünde nicht im geringsten<br />

gutheißen, und deshalb setzt er uns<br />

das Ziel der Vollkommenheit. Der Herr<br />

Jesus setzte auch der Frau, die im Ehebruch<br />

ergriffen war, dieses Ziel: »So verurteile<br />

auch ich dich nicht. Geh hin und<br />

sündige nicht mehr!«<br />

Gleichzeitig kennt der Herr unseren<br />

Zustand. Er weiß, daß wir nur Staub<br />

sind, und so traf er in seiner Gnade Vor-<br />

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