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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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großen Gemeinschaft. Als solches sollte<br />

er seine Aufgabe ohne Stolz, Unabhängigkeit,<br />

Neid oder das Gefühl der Nutzlosigkeit<br />

durchführen.<br />

12,28 Der Apostel zählt nun eine weitere<br />

Gabenliste auf. Keine dieser Auflistung<br />

ist vollständig. »Und die einen hat<br />

Gott in der Gemeinde gesetzt erstens zu<br />

Aposteln.« Das Wort »erstens« oder<br />

»aufs erste« (LU1912) zeigt an, daß nicht<br />

alle Apostel sind. Die Zwölf waren Männer,<br />

die durch den Herrn als seine Botschafter<br />

ausgesandt wurden. Sie waren<br />

während seines gesamten irdischen<br />

Dienstes bei ihm (Apg 1,21.22), und hatten<br />

ihn mit Ausnahme des Judas nach<br />

seiner Auferstehung gesehen (Apg 1,2.3.<br />

22). Aber außer den Zwölfen gab es noch<br />

andere Apostel. Der bemerkenswerteste<br />

war sicherlich Paulus, außerdem Barnabas<br />

(Apg 14,4.14); Jakobus, der Bruder<br />

des Herrn (Gal 1,19) und Silas und Timotheus<br />

(1. Thess 1,1; 2,6). Gemeinsam mit<br />

den Propheten des NT legten die Apostel<br />

die lehrmäßigen Grundlagen der Kirche<br />

durch ihre Lehre vom Herrn Jesus Christus<br />

(Eph 2,20). Im engeren Wortsinn gibt<br />

es heute keine Apostel mehr. In einem<br />

weiteren Sinne haben wir jedoch noch<br />

immer Boten und Gemeindegründer, die<br />

vom Herrn ausgesandt werden. Indem<br />

wir sie Missionare statt Apostel nennen,<br />

vermeiden wir den Eindruck, daß sie die<br />

außergewöhnliche Autorität und Vollmacht<br />

der ersten Apostel haben.<br />

Als nächstes gibt es »Propheten«. Wir<br />

haben schon erwähnt, daß Propheten<br />

Sprecher Gottes waren, Männer, die in<br />

der Zeit, ehe das Wort Gottes vollständig<br />

schriftlich niedergelegt wurde, dieses<br />

Wort aussprachen. Weiter haben wir<br />

»Lehrer«, die das Wort Gottes den Menschen<br />

auf verständliche Weise erklären.<br />

»Wunderkräfte« kann sich auf Totenerweckungen,<br />

Dämonenaustreibungen<br />

usw. beziehen. »Heilungen« bezieht sich<br />

auf die sofortige Heilung leiblicher<br />

Krankheiten, wie wir schon weiter oben<br />

erläutert haben. »Hilfeleistungen« werden<br />

normalerweise mit den Aufgaben<br />

der Diakone verbunden, die für die<br />

materiellen Belange der Gemeinde zu-<br />

1. Korinther 12<br />

ständig sind. Die Gabe der »Leitung«<br />

andererseits hängt mit den Ältesten oder<br />

»Bischöfen« zusammen. Dies sind die<br />

Männer, die gottesfürchtig für die geistlichen<br />

Belange der Ortsgemeinde sorgen.<br />

Die letzte ist die »Sprachen«-Gabe. Wir<br />

glauben, daß die Reihenfolge hier bedeutsam<br />

ist. Paulus erwähnt die Apostel<br />

zuerst und die Sprachengabe als letztes.<br />

Die Korinther setzten die Zungengabe<br />

jedoch an die erste Stelle und setzten<br />

gleichzeitig die Apostel herab!<br />

12,29.30 Wenn der Apostel nun fragt,<br />

ob jeder Gläubige die gleiche Gabe<br />

habe – ob er Apostel, Prophet, Lehrer,<br />

Wundertäter, Heiler, Helfer, Verwalter,<br />

Zungenredner oder Ausleger von Zungen<br />

war – dann zeigt die Grammatik des<br />

Griechischen an dieser Stelle, daß er als<br />

Antwort ein »Nein« erwartet und verlangt.<br />

46) Deshalb ist jede Vorstellung, daß<br />

hier gemeint oder angedeutet sein könnte,<br />

daß jeder die Zungengabe haben sollte,<br />

ein Widerspruch <strong>zum</strong> Wort Gottes<br />

und der ganzen Vorstellung eines Leibes<br />

mit vielen verschiedenen Gliedern, die<br />

alle ihre eigene Funktion haben.<br />

Wenn, wie es hier ausgesagt wird,<br />

nicht jeder die Zungengabe hat, dann ist<br />

es verkehrt zu lehren, daß Zungen das<br />

Zeichen für die Geistestaufe ist. Denn in<br />

diesem Fall könnte nicht jeder erwarten,<br />

diese Taufe zu erhalten. Doch die Wahrheit<br />

ist, daß jeder Gläubige schon mit dem<br />

Geist getauft worden ist (V. 13).<br />

12,31 Wenn Paulus sagt: »Eifert aber<br />

um die größeren Gnadengaben«, so<br />

spricht er zu den Korinthern als Ortsgemeinde,<br />

nicht als einzelne. Deshalb steht<br />

das Verb hier im Plural. Er sagt damit,<br />

daß eine Gemeinde danach streben sollte,<br />

eine gute Auswahl der Gaben zu<br />

haben, die erbauen. Die besten Gaben<br />

sind diejenigen, die den größten Nutzen<br />

haben, nicht die spektakulärsten. Alle<br />

Gaben werden durch den Heiligen Geist<br />

gegeben und keine sollte verachtet werden.<br />

Doch bleibt die Tatsache bestehen,<br />

daß einige für den Leib von größerem<br />

Nutzen sind als andere. Das sind diejenigen,<br />

um die jede Ortsgemeinde den<br />

Herrn bitten sollte.<br />

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