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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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vergeben sollen. Wenn der andere nicht<br />

angefangen hätte, dann gäbe es keine<br />

Ursache, Vergebung zu üben. Wenn wir<br />

derjenige sind, der angefangen hat, dann<br />

sollten wir hingehen und um Vergebung<br />

bitten. Nachsicht bedeutet, daß wir uns<br />

nicht ärgern, Vergebungsbereitschaft –<br />

daß wir unseren Ärger nicht festhalten.<br />

Es kann wohl kaum einen größeren<br />

Anreiz für Vergebungsbereitschaft geben,<br />

als sie in diesem Vers zu finden ist:<br />

»Wie auch der Christus euch vergeben<br />

hat, so auch ihr.« Wie hat Christus uns<br />

»vergeben«? Er vergab uns grundlos.<br />

Dasselbe sollten auch wir tun. Er schenkte<br />

uns die Vergebung. Dasselbe sollten<br />

auch wir tun. Sowohl in der Art und Weise<br />

als auch im Ausmaß sollten wir unserem<br />

Herrn in dieser wunderbaren Haltung<br />

nachfolgen.<br />

3,14 Die Liebe wird hier als äußeres<br />

Gewand bezeichnet, oder als der Gürtel,<br />

der alle anderen Tugenden zusammenbindet,<br />

damit alles »vollkommen« wird.<br />

Dieses Band hält alle Teile des christlichen<br />

Charakters in der Waage. Es ist<br />

möglich, daß jemand eine dieser Tugenden<br />

hat, ohne Liebe im Herzen zu haben,<br />

und deshalb betont Paulus hier, daß<br />

alles, was wir tun, in einem Geist echter<br />

»Liebe« zu den Geschwistern getan werden<br />

sollte. Unsere Handlungen sollten<br />

nicht aufgrund von Groll erfolgen, sondern<br />

sollten ganzherziger Zuneigung<br />

entspringen. Die Gnostiker meinten, daß<br />

Erkenntnis das »Band der Vollkommenheit«<br />

sei, doch Paulus korrigiert diese<br />

Ansicht, indem er feststellt, daß die »Liebe<br />

… das Band der Vollkommenheit ist«.<br />

3,15 »Der Friede Gottes« sollte als<br />

Herrscher »in« unseren »Herzen« regieren.<br />

Wenn wir irgendwelche Zweifel<br />

haben, dann sollten wir uns die Frage<br />

stellen: »Dient es dem Frieden?« oder<br />

»Hätte ich Frieden in meinem Herzen,<br />

wenn ich hinginge und so handelte?«<br />

Dieser Vers ist besonders hilfreich,<br />

wenn wir Leitung durch den Herrn brauchen.<br />

Wenn der Herr wirklich möchte,<br />

daß wir etwas bestimmtes tun, dann<br />

wird er uns ganz sicher »Frieden« darüber<br />

geben. Wenn du keinen Frieden hast,<br />

Kolosser 3<br />

dann solltest du nicht weitermachen.<br />

Wie jemand einmal gesagt hat: »Finsternis<br />

<strong>zum</strong> Weitergehen heißt Licht <strong>zum</strong><br />

Stehenbleiben.«<br />

Christus hat uns berufen, seinen Frieden<br />

zu genießen, sowohl als einzelne<br />

Personen als auch in der Gemeinde. Man<br />

sollte nicht die Bedeutung des zweiten<br />

Teiles dieses Verses übersehen: »Zu dem<br />

ihr auch berufen worden seid in einem<br />

Leib.« Eine Art, auf die wir den Frieden<br />

genießen können, wäre, in Isolation von<br />

allen anderen Christen zu leben. Doch<br />

das ist nicht Gottes Ziel. Er hat den Einzelnen<br />

in die Familiengemeinschaft eingebunden.<br />

Es ist Gottes Absicht, daß wir<br />

uns in Ortsgemeinden sammeln. Obwohl<br />

das Zusammenleben mit anderen<br />

Christen manchmal unsere Geduld erproben<br />

kann, so kann doch Gott auf diese<br />

Weise Tugenden im Leben des Christen<br />

entwickeln, die er auf keine andere<br />

Weise hervorbringen könnte. Deshalb<br />

sollten wir nicht von unserer Verantwortung<br />

in der Ortsgemeinde zurückschrecken,<br />

noch sie aufgeben, wenn wir<br />

herausgefordert oder beleidigt werden.<br />

Wir sollten statt dessen versuchen, in<br />

Frieden mit unseren Mitgläubigen zu<br />

leben und versuchen, ihnen mit allem,<br />

was wir tun und sagen, zu helfen.<br />

»Und seid dankbar.« Dieser Refrain<br />

findet sich immer wieder in den Schriften<br />

des Paulus. Das hat wohl seinen guten<br />

Grund: Der Geist Gottes hält einen<br />

dankbaren Geist für sehr wichtig. Und<br />

wir glauben, daß es wirklich so ist –<br />

wichtig nicht nur für das geistliche Leben<br />

eines Menschen, sondern auch für sein<br />

leibliches Wohlergehen. Ärzte haben<br />

herausgefunden, was die Schrift schon<br />

immer gelehrt hat – daß eine freudige,<br />

dankbare Geisteshaltung gut für den<br />

Leib ist, und daß Sorgen, Depression und<br />

ein murrender Geist ausgesprochen<br />

schädlich für die Gesundheit sind. Normalerweise<br />

sind wir der Ansicht, daß<br />

Dankbarkeit etwas ist, das durch die<br />

gerade gegebenen Umstände bestimmt<br />

wird, doch Paulus zeigt hier, daß es sich<br />

um eine Gabe handelt, die wir üben sollten.<br />

Wir sind verantwortlich dafür,<br />

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