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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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te 4,6 vor den Sanhedrin gebracht wurden.<br />

Er glaubte nicht an den Herrn Jesus,<br />

trotz der Worte, die er hier äußert.<br />

Nach Kaiphas dachten die Hohenpriester<br />

und Pharisäer falsch, wenn sie<br />

meinten, daß die Juden wegen Jesus sterben<br />

würden. Er sagte statt dessen voraus,<br />

daß Jesus für die Juden sterben würde. Er<br />

sagte, daß es besser sei, wenn Jesus »für<br />

das Volk sterbe«, statt daß »die Nation«<br />

mit den Römern wegen Jesus Schwierigkeiten<br />

bekommen sollte. Es hört sich fast<br />

so an, als ob Kaiphas wirklich verstanden<br />

habe, warum Jesus in diese Welt<br />

gekommen war. Wir könnten fast denken,<br />

daß Kaiphas Jesus als Opfer für Sünder<br />

angenommen habe – und damit die<br />

wichtigste Lehre des Christentums. Doch<br />

leider ist dies nicht der Fall. Was er sagte<br />

war wahr, doch er selbst glaubte nicht an<br />

Jesus, so daß seine Seele nicht errettet<br />

war.<br />

11,51.52 Dieser Vers erklärt, warum<br />

Kaiphas so sprach. »Dies aber sagte er<br />

nicht aus sich selbst«, d. h. er hatte dieses<br />

sich nicht selbst ausgedacht. Er sprach<br />

nicht nach eigenem Gutdünken. Seine<br />

Botschaft wurde ihm von Gott eingegeben,<br />

und zwar mit einer tieferen Bedeutung,<br />

als er selbst beabsichtigte. Er äußerte<br />

die göttliche Prophezeiung, »daß Jesus<br />

für die Nation sterben sollte«. Das war<br />

dem Kaiphas gegeben, weil »er jenes Jahr<br />

Hoherpriester war«. Gott sprach durch<br />

ihn, weil er dieses Amt innehatte, und<br />

nicht wegen seiner persönlichen Gerechtigkeit,<br />

denn er war ein sündiger<br />

Mensch.<br />

Die Prophezeiung des Kaiphas lautete<br />

nicht nur, daß der Herr »für die Nation<br />

allein« sterben würde, »sondern daß er<br />

auch« seine Auserwählten unter den<br />

Heiden »in eins versammelte«. Einige<br />

Ausleger sind der Meinung, daß die<br />

Aussage des Kaiphas sich auf die Juden<br />

in der Zerstreuung bezog, doch wahrscheinlicher<br />

meinte er die Heiden, die<br />

durch die Predigt des Evangeliums an<br />

Christus glauben würden.<br />

11,53.54 Die Pharisäer waren durch<br />

das Wunder in Bethanien nicht überzeugt.<br />

Statt dessen feindeten sie den<br />

Johannes 11 und 12<br />

Sohn Gottes immer mehr an. »Von jenem<br />

Tag an ratschlagten sie nun« mit neuem<br />

Elan »um ihn zu töten«.<br />

Jesus erkannte die wachsende Feindschaft<br />

der Juden und ging deshalb »in<br />

eine Stadt mit Namen Ephraim«. Wir<br />

wissen heute nicht mehr, wo Ephraim<br />

lag, außer, daß es in einem ruhigen abgelegenen<br />

Gebiet »nahe bei der Wüste«<br />

gelegen war.<br />

11,55 Die Ankündigung: »Es war aber<br />

nahe das Passah der Juden« erinnert uns,<br />

daß wir uns nun dem Ende des öffentlichen<br />

Wirkens Jesu nähern. An diesem Passah<br />

sollte er gekreuzigt werden. Die Menschen<br />

sollten »hinauf nach Jerusalem«<br />

gehen »vor dem Passah, um sich zu reinigen«.<br />

Wenn etwa ein Jude eine Leiche<br />

berührt hatte, dann mußte er bestimmte<br />

Reinigungszeremonien durchlaufen, um<br />

sich von der rituellen Unreinheit zu befreien.<br />

Die Reinigung wurde durch verschiedene<br />

Arten von Waschungen und<br />

Opfern erreicht. Es war eine traurige Tatsache,<br />

daß die Juden so versuchten, sich<br />

zu reinigen, während sie gleichzeitig den<br />

Tod des Passahlammes planten. Welch<br />

eine schreckliche Offenbarung des<br />

menschlichen Herzens!<br />

11,56.57 Als sich die Menschen »im<br />

Tempel« versammelten, dachten sie über<br />

den Wundertäter namens Jesus nach, der<br />

in ihrem Land gewesen war. Man diskutierte,<br />

ob er wohl »zu dem Fest kommen«<br />

würde. Warum er eventuell nicht kommen<br />

würde, ist in Vers 57 beschrieben.<br />

Es war ein offizieller Befehl von den<br />

»Hohenpriestern und den Pharisäern«<br />

erteilt worden, Jesus festzunehmen.<br />

Jeder, der wußte, wo er sich aufhielt, sollte<br />

den Behörden davon berichten, »damit<br />

sie ihn griffen« und ihn töten könnten.<br />

VII. Der Dienst des Sohnes Gottes<br />

an den Seinen (Kap. 12 – 17)<br />

A. Jesus wird in Bethanien gesalbt<br />

(12,1-8)<br />

12,1 Das Haus in »Bethanien« war ein<br />

Ort, wo Jesus gerne weilte. Dort genoß er<br />

die wertvolle Gemeinschaft mit<br />

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