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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Einführung<br />

I. Einzigartige Stellung im Kanon<br />

Drei kurze Kapitel, vor mehr als 1900 Jahren<br />

verfaßt und von einem alternden Missionar<br />

an einen unbekannten Missionar<br />

auf einer weit entfernten Insel gerichtet –<br />

welche eine Bedeutung kann dies für die<br />

Christen unseres »erleuchteten« zwanzigsten<br />

Jahrhunderts haben? Sicherlich, wenn<br />

es sich um die einzigen Worte des Paulus<br />

handeln würde (und die meisten liberalen<br />

Theologen wollen noch nicht einmal das<br />

zugeben), so hätten sie wahrscheinlich nur<br />

Interesse für Kirchengeschichtler oder<br />

Menschen, die sich mit frühchristlichem<br />

Gedankengut beschäftigen.<br />

Doch dies sind auch »Worte, die der<br />

Heilige Geist lehrt« und als solche haben<br />

sie einen Beitrag zu erfüllen, den kein<br />

anderes Buch erfüllen kann. Die Behandlung<br />

des Themas Älteste unterstützt und<br />

bekräftigt die sehr ähnlichen Lehren in 1.<br />

Timotheus. Die Wiederholung ist nicht<br />

überflüssig, sondern wie so viele andere<br />

Parallelen in der Bibel, insbesondere im<br />

AT, betont sie nur, wie sehr es Gott daran<br />

gelegen ist, daß sein Volk bestimmte<br />

Prinzipien erkennt.<br />

Die wohl am meisten geschätzte Passage<br />

im Titusbrief ist 2,11-14, die in einem<br />

wunderschön ausgeglichenen Stil gehalten<br />

ist, der die Lehre von der Gnade noch<br />

unterstreicht.<br />

II. Verfasserschaft<br />

Eine Diskussion der Verfasserschaft des<br />

Titusbriefes findet sich in der Einleitung<br />

zu den Pastoralbriefen.<br />

Der Titusbrief<br />

»Dies ist eine kurze Epistel, aber ein Ausbund christlicher Lehre,<br />

darinnen allerlei so meisterlich verfasset ist,<br />

was einem Christen not ist zu wissen und zu leben.«<br />

Martin Luther<br />

III.Datierung<br />

Wegen der Ähnlichkeit der Themen- und<br />

Wortwahl nehmen die meisten konservativen<br />

Ausleger an, daß er um dieselbe<br />

Zeit oder bald nach dem 1. Timotheusbrief<br />

geschrieben wurde. Jedenfalls ist er<br />

zwischen dem 1. und 2. Timotheusbrief<br />

entstanden, nicht nach dem 2. Timotheusbrief.<br />

Während es unmöglich ist,<br />

ein genaues Abfassungsdatum anzugeben,<br />

ist eine Zeit zwischen 64 und 66<br />

wahrscheinlich. Er wurde wahrscheinlich<br />

von Mazedonien aus geschrieben.<br />

IV. Hintergrund und Thema<br />

Neben den allgemeinen Themen, die der<br />

Titusbrief mit den anderen Pastoralbriefen<br />

teilt (s. Einleitung zu den Pastoralbriefen),<br />

gibt Titus eine schöne Zusammenfassung,<br />

wie der Gläubige die Lehre<br />

von der Gnade mit Gottesfurcht und guten<br />

Werken schmücken soll. Viele, die sich an<br />

der Lehre von der Gnade erfreuen, scheinen<br />

heute kaum noch Interesse daran zu<br />

haben, sie durch gute Werke oder Gottesfurcht<br />

zu beweisen. Solch eine Haltung<br />

ist falsch und läßt auf ein Mißverständnis<br />

echter Gnade schließen.<br />

Paulus faßt das Thema vollkommen<br />

zusammen: »Das Wort ist gewiß; und ich<br />

will, daß du auf diesen Dingen fest<br />

bestehst, damit die, welche Gott geglaubt<br />

haben, Sorge tragen, gute Werke zu betreiben«<br />

(3,8a).<br />

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