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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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ste Überlegung im Dienst für den Herrn<br />

war. Zweitens gebrauchte der Herr alle<br />

diese Umstände zu seiner Ehre.<br />

21,15.16 Von Cäsarea »nach Jerusalem«<br />

ging die Reise mehr als 80 Kilometer<br />

weit über Land, eine lange Strecke zu<br />

dieser Zeit, in der Reisen noch nicht so<br />

schnell möglich waren. Die Reisegesellschaft<br />

des Apostels hatte sich durch<br />

»einige der Jünger aus Cäsarea« vergrößert.<br />

Auch war ein Christ namens »Mnason«<br />

zu der Gruppe hinzugestoßen. Er<br />

war ursprünglich ein »Zyprer« und war<br />

einer der ersten Gläubigen auf dieser<br />

Insel. Er lebte nun in »Jerusalem«, und<br />

hatte das Vorrecht, Gastgeber des Apostels<br />

und seiner Gefährten zu sein, als<br />

Paulus <strong>zum</strong> letzten Mal nach »Jerusalem«<br />

reiste.<br />

Die Missionsreisen des Paulus enden<br />

mit seiner Ankunft in Jerusalem. Der<br />

Rest der Apostelgeschichte beschäftigt<br />

sich mit seiner Gefangennahme, den<br />

Gerichtsverhandlungen, der Reise nach<br />

Rom, der Gerichtsverhandlung dort und<br />

seiner Gefangenschaft.<br />

21,17.18 Nach der Ankunft in »Jerusalem«<br />

wurden der Apostel und seine<br />

Freunde von den »Brüdern« herzlich<br />

empfangen. Am nächsten Tag gab es eine<br />

Zusammenkunft mit »Jakobus und allen<br />

Ältesten«. Wir können nicht genau wissen,<br />

welcher »Jakobus« hier gemeint ist.<br />

Es könnte sich um Jakobus, den Bruder<br />

des Herrn, Jakobus, den Sohn des<br />

Alphäus oder um eine andere Person<br />

dieses Namens handeln. Doch der erstgenannte<br />

ist hier am wahrscheinlichsten<br />

gemeint.<br />

21,19.20a Paulus übernahm die<br />

Führung und erzählte »eines nach dem<br />

anderen, was Gott unter den Nationen<br />

durch seinen Dienst getan hatte«. Das<br />

war Ursache zu großer Freude.<br />

21,20b-22 Doch die jüdischen Brüder<br />

waren sehr besorgt. Es war die Nachricht<br />

verbreitet worden, daß der Apostel Paulus<br />

gegen Mose und das Gesetz gepredigt<br />

hätte. Das konnte in Jerusalem arge<br />

Schwierigkeiten heraufbeschwören.<br />

Die besondere Klage gegen Paulus<br />

war, daß er »alle Juden« im Ausland leh-<br />

Apostelgeschichte 21<br />

re, »von Mose« abzufallen, indem er<br />

ihnen erkläre, »sie sollen weder die Kinder<br />

beschneiden noch nach den« jüdischen<br />

»Gebräuchen wandeln«. Lehrte<br />

Paulus das oder nicht?<br />

Er lehrte auf jeden Fall, daß Christus<br />

das Ende des Gesetzes sei und die Gerechtigkeit<br />

derjenigen, die glauben. Er lehrte,<br />

daß die gläubig gewordenen Juden,<br />

sobald der christlichen Glaube gekommen<br />

war, nicht länger unter dem Gesetz<br />

standen. Er lehrte weiter, daß sich ein<br />

Mann, der die Beschneidung als Mittel<br />

der Rechtfertigung empfing, sich selbst<br />

von der Erlösung in Christus Jesus trennte.<br />

Er lehrte, daß die Rückkehr zu den<br />

Vorbildern und Schatten des AT eine Verunehrung<br />

Christi war, nun da er gekommen<br />

war. Angesichts dieser Lehren ist es<br />

nicht schwer einzusehen, warum die<br />

Juden ein solches Bild von ihm hatten.<br />

21,23.24 Doch die jüdischen Brüder in<br />

Jerusalem hatten einen Plan, mit dem sie<br />

ihre Landsleute zu beruhigen hofften,<br />

und zwar die geretteten wie die ungeretteten.<br />

Sie schlugen vor, daß Paulus ein<br />

jüdisches »Gelübde« ablegen solle. »Vier<br />

Männer« hatten das schon getan. Paulus<br />

sollte sich mit ihnen zusammentun, sich<br />

mit ihnen reinigen und »die Kosten für<br />

sie . . . tragen«.<br />

F. W. Grant erklärt dazu:<br />

Er sollte diese vier Männer nehmen, die,<br />

obwohl sie Gläubige wie er selbst waren, doch<br />

noch das Nasiräergelübde tun konnten, und<br />

sich mit ihnen gereinigt im Tempel vorstellen,<br />

die Kosten, die notwendig für diese Reinigung<br />

sind, auf sich nehmen und all das ganz<br />

öffentlich tun, damit alle seine Stellung <strong>zum</strong><br />

Gesetz ganz deutlich erkennen konnten. 76)<br />

Wir wissen nicht viel darüber, was<br />

dieses »Gelübde« beinhaltete. Die Einzelheiten<br />

darüber bleiben verhüllt und<br />

unklar. Doch alles, was wir wissen müssen<br />

ist, daß es sich um eine jüdisches<br />

Gelübde handelte, und daß die Juden<br />

»erkennen« würden, daß Paulus nicht<br />

andere Menschen vom Gesetz abwenden<br />

wolle, wenn er sich dem damit verbundenen<br />

Ritus unterziehen würde. Es wäre<br />

ein Zeichen für die Juden, daß der Apostel<br />

selbst das »Gesetz« hielte.<br />

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