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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Hebräer 8<br />

Vers 5 lehrt eindeutig, daß die Einrichtungen<br />

des AT Abbilder himmlischer<br />

Wirklichkeiten sind, deshalb rechtfertigt<br />

er die Lehre von den Vorbildern, wenn<br />

sie im Einklang mit der Schrift und ohne<br />

Absurditäten gelehrt wird.<br />

8,6 Dieser Vers ist ein Übergang zwischen<br />

dem Thema des besseren Heiligtums<br />

und dem eines »besseren Bundes«.<br />

Zunächst haben wir es mit einem Vergleich<br />

zu tun. Christi Dienst ist dem<br />

Dienst der aaronitischen Priester so überlegen,<br />

wie der Bund, den er schließt, besser<br />

ist, als der alte.<br />

Als zweites erfahren wir einen Grund<br />

für die Überlegenheit: Der »Bund« ist<br />

»besser«, weil er auf »besseren Verheißungen«<br />

basiert.<br />

Christi »Dienst« ist unendlich viel<br />

besser. Christus opferte sich selbst, kein<br />

Tier. Er brachte den Wert seines eigenen<br />

Blutes dar, nicht den des Blutes von Stieren<br />

und Böcken. Er nahm die Sünde weg<br />

und bedeckte sie nicht nur. Er gab den<br />

Gläubigen ein gutes Gewissen statt einer<br />

jährlichen Erinnerung an die Sünde. Er<br />

bereitet uns den Weg in die Gegenwart<br />

Gottes, anstatt uns draußen auf Abstand<br />

stehen zu lassen.<br />

Er ist auch »Mittler eines besseren<br />

Bundes«. Als »Mittler« steht er zwischen<br />

Gott und Menschen, um die Kluft der<br />

Entfremdung zu überbrücken. Griffith<br />

Thomas vergleicht die beiden Bünde<br />

knapp:<br />

Der Bund ist »besser«, weil er absolut ist<br />

statt bedingt, geistlich statt fleischlich, universal<br />

statt ortsgebunden, ewig statt zeitlich,<br />

individuell statt national, innerlich statt<br />

äußerlich. 11)<br />

Es ist ein »besserer Bund«, weil er<br />

sich auf »besseren Verheißungen« gründet.<br />

Der Bund des Gesetzes verhieß<br />

Segen für Gehorsam, doch drohte er den<br />

Ungehorsamen mit dem Tode. Er forderte<br />

Gerechtigkeit, doch gab er nicht die<br />

Fähigkeit zur Gerechtigkeit.<br />

Der Neue Bund ist ein Bund der<br />

bedingungslosen Gnade. Er gibt Gerechtigkeit,<br />

wo keine ist. Er lehrt die Menschen,<br />

gerecht zu leben, gibt ihnen die<br />

Kraft dazu und belohnt sie dafür.<br />

1222<br />

8,7 »Jener erste Bund« war nicht vollkommen,<br />

d. h. er konnte nicht die ideale<br />

Beziehung zwischen Gott und Mensch<br />

herstellen. Er war nie als endgültiger<br />

Bund gedacht, sondern eine Vorbereitung<br />

auf das Kommen Christi. Die Tatsache,<br />

daß später ein »zweiter« Bund erwähnt<br />

wird, zeigt, daß der »erste« nicht<br />

dem Ideal entsprach.<br />

8,8 Eigentlich lag das Problem nicht<br />

am ersten Bund selbst: »So ist also das<br />

Gesetz heilig und das Gebot heilig und<br />

gerecht und gut« (Röm 7,12). Das Problem<br />

waren die Menschen, denen er<br />

gegeben war, das Gesetz mußte mit<br />

schlechten Rohmaterialien arbeiten. Das<br />

wird hier ausgesagt: »Denn tadelnd<br />

spricht er zu ihnen …« Der Fehler lag<br />

nicht beim Bund, sondern beim Bundesvolk.<br />

Der erste Bund basierte auf dem<br />

Versprechen des Menschen <strong>zum</strong> Gehorsam<br />

(2. Mose 19,8; 24,7), und deshalb<br />

konnte er nicht lange bestehen. Der Neue<br />

Bund ist vom Anfang bis <strong>zum</strong> Ende eine<br />

Auflistung dessen, was Gott zu tun versprochen<br />

hat, und darin liegt die Stärke<br />

dieses Bundes.<br />

Der Verfasser zitiert nun Jeremia<br />

31,31-34, um zu zeigen, daß Gott schon in<br />

der jüdischen Heiligen Schrift, dem AT,<br />

einen neuen Bund verheißen hat. Die<br />

ganze Argumentation dreht sich um das<br />

Wort »neu«. Wenn der Alte Bund ausreichend<br />

und zufriedenstellend gewesen<br />

wäre, warum hätte es dann einen <strong>Neuen</strong><br />

geben müssen?<br />

Doch Gott hat ausdrücklich verheißen,<br />

»mit dem Haus Israel und mit<br />

dem Haus Juda einen neuen Bund« zu<br />

schließen. Wie schon vorher erwähnt, hat<br />

der »neue Bund« es in der Hauptsache<br />

mit dem Volk »Israel« und nicht mit der<br />

Gemeinde zu tun. Er wird seine völlige<br />

Erfüllung finden, wenn Christus wiederkommt,<br />

um über ein bußfertiges und<br />

erlöstes Volk zu regieren. In der Zwischenzeit<br />

werden einige der Segnungen<br />

des Bundes von allen Gläubigen genossen.<br />

Deshalb sagte der Heiland zu seinen<br />

Jüngern, als er den Kelch mit dem Wein<br />

an seine Jünger weitergab: »Dieser Kelch<br />

ist der neue Bund in meinem Blut, dies

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