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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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und sogar Christus, der versprochene<br />

Retter, zählt nach seiner menschlichen<br />

Herkunft zu ihnen. Für all dies sei Gott,<br />

der Herr über alle, für immer und ewig<br />

gepriesen! Amen.« Von der griechischen<br />

Grammatik her ist diese Übersetzungsmöglichkeit<br />

zwar nicht ausgeschlossen,<br />

doch geistliche Unterscheidungskraft<br />

wird die konservative Form in ER, LU,<br />

Ei, Hfa etc. bei Vergleich mit anderen<br />

Schriftstellen bevorzugen.) 35)<br />

9,6 Der Apostel sieht sich nun einem<br />

ernsthaften theologischen Problem gegenüber.<br />

Wenn Gott Israel als seinem<br />

erwählten irdischen Volk Verheißungen<br />

gegeben hat, wie kann das dann mit der<br />

gegenwärtigen Ablehnung Israels und<br />

der Tatsache, daß die Heiden in die Segensstellung<br />

Israels eingesetzt wurden,<br />

auf einen Nenner gebracht werden? Paulus<br />

ist der Ansicht, daß hier kein Versprechen<br />

Gottes gebrochen wurde. Er zeigt,<br />

daß Gott immer souverän erwählt und<br />

seine Verheißungen nicht nur auf leibliche<br />

Abkunft beschränkt hat. Nur weil ein<br />

Mensch <strong>zum</strong> Volk »Israel« gehört, bedeutet<br />

das nicht, daß er auch schon ein<br />

Erbe der Verheißung ist. Innerhalb des<br />

Volkes Israel hat Gott einen treuen, gläubigen<br />

Überrest.<br />

9,7 Nicht alle »Nachkommen Abrahams«<br />

werden als seine »Kinder« bezeichnet.<br />

Ismael z. B. gehört zur »Nachkommenschaft«<br />

Abrahams. Doch die<br />

Verheißung lief über Isaak, nicht über<br />

Ismael. Die Verheißung Gottes lautete:<br />

»In Isaak wird dir eine Nachkommenschaft<br />

genannt werden« (1. Mose 21,12).<br />

Wie wir schon in den Bemerkungen zu<br />

4,12 gesagt haben, traf unser Herr Jesus<br />

dieselbe interessante Unterscheidung,<br />

als er mit den ungläubigen Juden in<br />

Johannes 8,33-39 sprach. Sie hatten zu<br />

ihm gesagt: »Wir sind Abrahams Nachkommenschaft«<br />

(V. 33). Jesus gibt das zu,<br />

indem er sagt: »Ich weiß, daß ihr Abrahams<br />

Nachkommen seid« (V. 37). Doch<br />

als sie sagten: »Abraham ist unser Vater«,<br />

da antwortete der Herr: »Wenn ihr Abrahams<br />

Kinder wäret, so würdet ihr die<br />

Werke Abrahams tun« (V. 39). Mit anderen<br />

Worten, sie stammten zwar von<br />

Römer 9<br />

Abraham ab, aber sie hatten nicht Abrahams<br />

Glauben und waren deshalb auch<br />

nicht seine geistlichen Kinder.<br />

9,8 Also zählt nicht die leibliche Abkunft.<br />

Das wahre Israel besteht aus denjenigen<br />

Juden, die von Gott erwählt wurden<br />

und denen er eine spezielle »Verheißung«<br />

gab, mit denen er sie als seine<br />

»Kinder« auszeichnete. Wir sehen dieses<br />

Prinzip der souveränen Erwählung im<br />

Fall von Isaak und Jakob.<br />

9,9 Gott erschien Abraham und verhieß<br />

ihm, daß er zu einer vorherbestimmten<br />

»Zeit« wiederkommen wolle<br />

und daß »Sara . . . einen Sohn haben«<br />

werde. Dieser »Sohn« war natürlich<br />

Isaak. Er war das echte Kind der »Verheißung«<br />

und auf übernatürliche Weise<br />

hervorgebracht.<br />

9,10 Ein anderer Fall souveräner Erwählung<br />

ist der Fall Jakobs. »Isaak« und<br />

»Rebekka« waren natürlich die Eltern.<br />

Doch »Rebekka« gebar zwei Kinder, nicht<br />

nur eines.<br />

9,11 Ehe »die Kinder . . . geboren<br />

waren«, erhielten die Eltern eine Ankündigung.<br />

Diese Ankündigung konnte<br />

selbstverständlich nichts mit den guten<br />

Werken eines der Kinder zu tun haben.<br />

Es war ausschließlich eine Sache des<br />

Gefallens Gottes, die auf seinem eigenen<br />

Willen basierte und nicht auf dem Charakter<br />

oder den Errungenschaften der<br />

Betroffenen. »Der nach freier Auswahl<br />

gefaßte Vorsatz Gottes« bedeutet seine<br />

Absicht, sein Wohlwollen nach seinem<br />

eigenen souveränen Willen und Wohlgefallen<br />

zu verteilen.<br />

Dieser Vers beweist übrigens auch,<br />

daß die Idee falsch ist, Gott könne Jakob<br />

aufgrund seines Vorauswissens der Taten<br />

Jakobs erwählt haben. Es heißt hier<br />

ausdrücklich, daß die Wahl »nicht aufgrund<br />

von Werken« erfolgte!<br />

9,12 Gottes Entscheidung war, daß<br />

»der Ältere . . . dem Jüngeren dienen«<br />

werde. Esau sollte unter Jakob untergeordnet<br />

werden. Jakob war erwählt zu<br />

irdischer Herrlichkeit und irdischen Vorrechten.<br />

Esau war der Erstgeborene der Zwillinge<br />

und hätte normalerweise die Ehre<br />

und Vorrechte gehabt, die ihm aus dieser<br />

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