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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Römer 11<br />

bigen Teil der zwölf Stämme Israels. Weil<br />

sie den Messias abgelehnt haben, wurde<br />

ihnen ihre bevorrechtigte Stellung als<br />

Gottes auserwähltes Volk genommen.<br />

Doch nur »einige der Zweige« sind weggenommen<br />

worden. Ein Überrest des<br />

Volkes, darunter Paulus selbst, hatte den<br />

Herrn angenommen.<br />

Der »wilde Ölbaum« steht für die<br />

Heiden, die hier als ein Volk gesehen<br />

werden. Sie wurden in den Ölbaum »eingepfropft«.<br />

Die Heiden haben dadurch Anteil an<br />

»der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaumes«.<br />

Die Heiden haben nun dieselbe<br />

bevorrechtigte Stellung, die ursprünglich<br />

Israel gegeben war, und die der gläubige<br />

Überrest Israels noch immer einnimmt.<br />

Bei diesem Bild ist es wichtig zu erkennen,<br />

daß der Hauptstamm des Ölbaumes<br />

nicht Israel, sondern Gottes<br />

Segenslinie durch die Jahrhunderte ist.<br />

Wenn der Stamm Israel wäre, dann würden<br />

wir das seltsame Bild haben, daß<br />

Israel aus Israel ausgeschnitten und dann<br />

wieder eingepfropft würde.<br />

Es ist auch wichtig, sich daran zu<br />

erinnern, daß der »wilde Ölbaum« nicht<br />

die Gemeinde ist, sondern die Heiden allgemein.<br />

Andernfalls würde sich die<br />

Möglichkeit ergeben, daß echten Gläubigen<br />

die Vorrechtsstellung vor Gott wieder<br />

genommen werden könnte. Paulus<br />

hat jedoch schon gezeigt, daß das unmöglich<br />

ist (Kap. 8,38.39).<br />

Wenn wir sagen, daß der Stamm des<br />

Ölbaumes Gottes Segenslinie durch die<br />

Jahrhunderte ist, was meinen wir dann<br />

mit dem Wort »Segenslinie«? Gott entschied<br />

sich, bestimmte Menschen auszuwählen,<br />

die eine besonders vertrauliche<br />

Stellung vor ihm einnehmen sollten. Sie<br />

sollten vom Rest der Welt getrennt werden,<br />

und mit besonderen Vorrechten<br />

gesegnet werden und sich einer bevorzugten<br />

Stellung erfreuen. In den verschiedenen<br />

geschichtlichen Zeitaltern<br />

hätte Gott so immer eine besondere »vertraute<br />

Gruppe«.<br />

Das Volk Israel war das erste in dieser<br />

Segenslinie. Es war Gottes von alters her<br />

664<br />

erwähltes irdisches Volk. Weil sie den<br />

Messias jedoch ablehnten, wurden »einige<br />

der Zweige ausgebrochen« und verloren<br />

so ihre Stellung als »lieber Sohn«. Die<br />

Heiden wurden in den Ölbaum »eingepfropft«<br />

und wurden mit den gläubigen<br />

Juden Teilhaber an »der Wurzel und der<br />

Fettigkeit« dieses Ölbaumes. Die »Wurzel«<br />

deutet auf Abraham hin, mit dem<br />

die Segenslinie begann. Die »Fettigkeit«<br />

des Ölbaums bezieht sich auf seine<br />

Fruchtbarkeit – d. h. auf seine reiche Olivenernte<br />

und das Öl, das daraus gepreßt<br />

wurde. Hier steht die »Fettigkeit« für die<br />

Vorrechte, die man durch die Vereinigung<br />

mit dem Ölbaum erhalten hat.<br />

11,18 Doch die Heiden sollten »nicht«<br />

eine Haltung gegenüber den Juden einnehmen,<br />

als ob sie heiliger als diese<br />

wären, und sich auch nicht irgendwie<br />

ihrer eingebildeten Überlegenheit »rühmen«.<br />

Jedes derartige Rühmen übersieht<br />

die Tatsache, daß sie ursprünglich nicht<br />

zur Segenslinie gehörten. Die Segenslinie<br />

war es, die ihnen ihre Vorrechtsstellung<br />

gab.<br />

11,19 Paulus sieht voraus, daß der<br />

ersonnene Heide, mit dem er hier diskutiert<br />

hat, »sagen« würde: »Die jüdischen<br />

›Zweige sind ausgebrochen worden,<br />

damit ich‹ und die anderen heidnischen<br />

Zweige ›eingepfropft‹ würden.«<br />

11,20 Der Apostel gibt zu, daß diese<br />

Aussage teilweise stimmt. Die jüdischen<br />

Zweige »sind ausgebrochen worden«,<br />

und die Heiden wurden eingepfropft.<br />

Doch das ist »durch den Unglauben«<br />

Israels geschehen, und nicht, weil die<br />

Heiden irgendeinen besonderen Anspruch<br />

auf Gottes Gnade gehabt hätten.<br />

Die Heiden wurden eingepfropft, weil<br />

sie als Volk »durch den Glauben« standen.<br />

Der Ausdruck: »Du aber stehst<br />

durch den Glauben« scheint anzudeuten,<br />

daß Paulus von echten Gläubigen<br />

spricht. Doch das ist hier nicht notwendigerweise<br />

gemeint. Die einzige Art, durch<br />

die die Heiden »durch den Glauben« stehen<br />

konnten, war, daß sie vergleichsweise<br />

mehr Glauben hatten als die Juden.<br />

Deshalb sagte Jesus zu einem heidnischen<br />

Hauptmann: »Selbst nicht in Israel

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