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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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von sechs verschiedenen Leugnungen<br />

berichten. Er verleugnetete Christus vor:<br />

1. einer jungen Frau (Matth 26,69.70),<br />

2. einer anderen jungen Frau (Matth 26,<br />

71.72),<br />

3. vor den Umstehenden (Matth 26,73.<br />

74; Mk 14,70.71),<br />

4. einem Mann (Lk 22,58),<br />

5. einem anderen Mann (Lk 22,59.60),<br />

6. vor einem Knecht des Hohenpriesters<br />

(Joh 18,26.27).<br />

Wir glauben daß dieser Knecht ein<br />

anderer als die anderen sein muß, denn<br />

er sagte: »Sah ich dich nicht in dem Garten<br />

bei ihm?« Von den anderen wird das<br />

nicht ausgesagt.<br />

K. Die Verhandlung am Morgen vor<br />

dem Sanhedrin (27,1.2)<br />

27,1.2 Die dritte Phase des religiösen Prozesses<br />

fand am Morgen vor dem Sanhedrin<br />

statt. Kein Fall durfte am gleichen<br />

Tag abgeschlossen werden, an dem er<br />

begonnen worden war, es sei denn, der<br />

Angeklagte wurde freigesprochen. Ehe<br />

das Urteil verkündet wurde, sollte eine<br />

Nacht vergehen, »damit Gefühle der<br />

Gnade Zeit haben, zu entstehen«. In diesem<br />

Falle scheint es so, als ob die religiösen<br />

Führer jede Regung der Barmherzigkeit<br />

ausschließen wollten. Immerhin<br />

kamen sie zu einer morgendlichen Sitzung<br />

zusammen, um ihrem Urteil auch<br />

Gültigkeit zu verleihen, denn nächtliche<br />

Prozesse waren verboten.<br />

Unter der römischen Verwaltung hatten<br />

die Juden nicht das Recht, ein Todesurteil<br />

zu fällen. Deshalb führten sie Jesus<br />

nun schnell vor den »Statthalter Pontius<br />

Pilatus«. Obwohl sie die Römer sehr haßten,<br />

waren sie doch gewillt, diese zu benutzen,<br />

um ihren größeren Haß zu stillen.<br />

In der Gegnerschaft gegen Jesus werden<br />

die größten Feinde zu Freunden.<br />

L. Judas Reue und Tod (27,3-10)<br />

27,3.4 Judas erkannte seine Sünde, daß er<br />

»schuldloses Blut überliefert« hatte. Deshalb<br />

wollte er das Geld den Hohenpriestern<br />

und Ältesten zurückbringen. Diese<br />

Erzverräter, die nur wenige Stunden<br />

zuvor eifrig mit Judas zusammengear-<br />

Matthäus 26 und 27<br />

beitet hatten, wollten mit der Sache nun<br />

nichts mehr zu tun haben. Das ist der<br />

Lohn des Verrates. Judas bereute seine<br />

Tat, aber das war nicht die göttliche<br />

Buße, die zur Bekehrung führt. Er bereute<br />

die Tat wegen ihrer Folgen. Er war<br />

weiterhin nicht gewillt, Jesus Christus als<br />

Herrn und Retter anzuerkennen.<br />

27,5 In seiner Verzweiflung warf er<br />

»die Silberlinge in den Tempel«, wohin<br />

nur die Priester gehen konnten. Dann<br />

brachte er sich um. Wenn wir diesen<br />

Bericht mit dem in Apostelgeschichte<br />

1,18 vergleichen, dann können wir<br />

schließen, daß er sich an einem Baum<br />

aufhängte und entweder der Ast brach<br />

oder das Seil riß, worauf sein Körper in<br />

einen Abgrund fiel und aufplatzte, so<br />

daß seine Eingeweide heraustraten.<br />

27,6 Die eigentlichen Schuldigen waren<br />

die Hohenpriester, die nun zu »geistlich«<br />

waren, das Geld »in den Tempelschatz<br />

zu werfen, weil es Blutgeld ist«.<br />

Aber sie hatten dieses Geld gegeben, damit<br />

ihnen der Messias übergeben würde.<br />

Das schien sie jedoch nicht zu stören. Wie<br />

der Herr gesagt hatte, hielten sie die<br />

Außenseite des Bechers rein, doch innerlich<br />

waren sie voller Hinterlist, Verrat<br />

und Mord.<br />

27,7-10 Sie verwendeten das Geld,<br />

um den Acker eines Töpfers zu kaufen,<br />

auf dem dann unreine Heiden beerdigt<br />

werden sollten. Sie wußten ja nicht, wieviele<br />

Heiden in ihr Land strömen und<br />

ihre Straßen mit Blut besprengen würden.<br />

Für dieses schuldige Volk ist er seitdem<br />

der »Blutacker« geworden.<br />

Die Hohenpriester erfüllten unwissentlich<br />

die Prophezeiung Sacharjas, daß<br />

mit dem Lohn etwas von einem Töpfer<br />

gekauft werden würde (Sach 11,12.13).<br />

Erstaunlicherweise gibt es für den Abschnitt<br />

bei Sacharja eine zweite Lesart,<br />

dort steht »Schatz« statt »Töpfer«.<br />

Die Priester scheuten sich, das Blutgeld in<br />

den Tempelschatz zu tun, und so erfüllten sie<br />

die Weisagung der anderen Lesart, indem sie<br />

es dem Töpfer für sein Feld gaben. (Aus dem<br />

englischen Material des Bibellesebundes.)<br />

Matthäus schreibt diese Prophezeiung<br />

Jeremia zu, während sie offensicht-<br />

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