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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Matthäus 26<br />

E. Das erste Herrenmahl (26,26-29)<br />

In Johannes 13,30 sehen wir, daß Judas<br />

hinausging, als er das Brot erhalten hatte,<br />

und es Nacht war. Wir können daraus<br />

schließen, daß er bei der Einsetzung des<br />

Herrenmahles nicht dabei war (obwohl<br />

dieser Punkt recht umstritten ist).<br />

26,26 Nachdem Jesus sein letztes Passah<br />

gegessen hatte, setzte er das Mahl<br />

ein, das wir unter dem Namen »Herrenmahl«<br />

oder »Abendmahl« kennen. Die<br />

notwendigen Bestandteile – Brot und<br />

Wein – waren schon auf dem Tisch, weil<br />

sie auch <strong>zum</strong> Passahmahl gehörten.<br />

Jesus gab ihnen nun eine neue Bedeutung.<br />

Zuerst »nahm Jesus Brot, segnete,<br />

brach und gab es den Jüngern und<br />

sprach: – Nehmt, eßt, dies ist mein<br />

Leib! – « Weil sein Leib noch nicht am<br />

Kreuz hingegeben war, ist es eindeutig,<br />

daß er hier sinnbildlich spricht, er benutzt<br />

das Brot als Symbol seines Leibes.<br />

26,27.28 Das gleiche gilt für den<br />

Kelch; das Behältnis steht hier für seinen<br />

Inhalt. Der Kelch enthielt die Frucht des<br />

Weinstocks, welche wiederum ein Symbol<br />

für das »Blut des Bundes« war. Der<br />

neue Bund der Gnade, der ohne Voraussetzungen<br />

geschlossen wurde, würde<br />

durch sein kostbares Blut unterzeichnet<br />

werden, das er für viele zur Vergebung<br />

der Sünden vergießen würde. Sein Blut<br />

reichte hin, um für alle Sündenvergebung<br />

zu schaffen. Aber hier sagt er, es würde<br />

für viele vergossen, weil es sich nur für<br />

diejenigen auswirkt, die daran glauben.<br />

26,29 Dann erinnerte der Retter seine<br />

Jünger daran, daß er »von nun an nicht<br />

mehr von diesem Gewächs des Weinstocks<br />

trinken werde«, bis er zur Erde<br />

zurückkommt, um zu herrschen. Dann<br />

hat der Wein eine neue Bedeutung, er<br />

spricht dann von der Freude und dem<br />

Segen des Reiches seines Vaters.<br />

Oft wurde die Frage gestellt, ob man<br />

<strong>zum</strong> Herrenmahl gesäuertes oder ungesäuertes<br />

Brot verwenden solle, Traubensaft<br />

oder Wein. Es gibt kaum Zweifel,<br />

daß der Herr ungesäuertes Brot und vergorenen<br />

Traubensaft verwendet hat<br />

(damals war jeder Traubensaft vergoren,<br />

d. h. zu Wein geworden). Diejenigen, die<br />

144<br />

argumentieren, daß gesäuertes Brot den<br />

Symbolcharakter zerstört (Sauerteig als<br />

Bild der Sünde), sollten bedenken, daß<br />

das gleiche für die Gärung gilt. Es ist tragisch,<br />

wenn wir uns mit den materiellen<br />

Dingen beschäftigen, statt auf den Herrn<br />

selbst zu sehen. Paulus betonte, es gehe<br />

um die geistliche Bedeutung des Brotes,<br />

nicht um das Brot an sich. »Denn auch<br />

unser Passah, Christus, ist geschlachtet.<br />

Darum laßt uns Festfeier halten, nicht<br />

mit altem Sauerteig, auch nicht mit Sauerteig<br />

der Bosheit und Schlechtigkeit,<br />

sondern mit Ungesäuertem der Lauterkeit<br />

und Wahrheit« (1. Kor 5,7.8). Es geht<br />

nicht um den Sauerteig im Brot, sondern<br />

um den Sauerteig in unserem Leben!<br />

F. Die selbstbewußten Jünger<br />

(26,30-35)<br />

26,30 Nach dem Herrenmahl sang die<br />

kleine Gruppe ein Loblied, wahrscheinlich<br />

aus den Psalmen 113-118, dem<br />

»großen Hallel«. Dann verließen sie Jerusalem,<br />

überquerten den Kidron und stiegen<br />

den Westhang des Ölberges <strong>zum</strong><br />

Garten Gethsemane hinauf.<br />

26,31 Während seines ganzen irdischen<br />

Dienstes hatte der Herr Jesus seine<br />

Jünger vor dem vor ihnen liegenden Weg<br />

gewarnt. Nun sagte er ihnen, daß sie sich<br />

noch in dieser Nacht alle von ihm trennen<br />

würden. Die Angst würde sie übermannen,<br />

sobald der Sturm losbrechen<br />

würde. Um ihre eigene Haut zu retten,<br />

würden sie ihren Meister verlassen. Die<br />

Prophezeiung Sacharjas würde sich<br />

erfüllen: »Ich werde den Hirten schlagen,<br />

und die Schafe der Herde werden zerstreut<br />

werden« (Sach 13,7).<br />

26,32 Aber er ließ sie nicht ohne Hoffnung.<br />

Obwohl sie sich ihrer Verbindung<br />

mit ihm schämen würden, würde er sie<br />

doch nie verlassen. Nachdem er von den<br />

Toten auferweckt sein würde, würde er<br />

sie in Galiläa wiedertreffen. Welch ein<br />

wunderbarer Freund, der nie enttäuscht!<br />

26,33.34 Petrus wandte nun voreilig<br />

ein, daß ihn zwar die anderen verlassen<br />

würden, er selbst aber »niemals«. Jesus<br />

korrigierte sein niemals: »In dieser Nacht<br />

...dreimal.« Ehe der Hahn krähen wür-

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