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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Lukas 9 und 10<br />

Ruf einzustufen. Es ist vollkommen legitim<br />

und gut, seinem sterbenden oder<br />

toten Vater die Ehre zu erweisen, doch<br />

wenn irgendetwas oder irgendwer höher<br />

als Christus steht, dann wird es zur Sünde.<br />

Dieser Mann hatte anderes zu tun –<br />

wir könnten sagen, einen Job oder eine<br />

Aufgabe – und das hielt ihn von einem<br />

Weg hingegebener Jüngerschaft ab.<br />

9,60 Der Herr tadelte diese Gespaltenheit<br />

mit den Worten: »Laß die Toten<br />

ihre Toten begraben, du aber geh hin und<br />

verkündige das Reich Gottes.« Die geistlich<br />

Toten können die leiblich Toten begraben,<br />

doch sie können nicht das Evangelium<br />

predigen. Jünger sollten nicht Aufgaben<br />

Vorrang geben, die unerlöste Menschen<br />

genau so gut tun können wie<br />

Christen. Der Gläubige sollte sich sicher<br />

sein, daß er an der Stelle, an der er<br />

hauptsächlich arbeitet, unersetzbar ist.<br />

Seine vorrangige Beschäftigung sollte<br />

die Sache Christi auf Erden weiterbringen.<br />

9,61 Der dritte, der gerne ein Jünger<br />

geworden wäre, war dem ersten darin<br />

ähnlich, daß er auf Christus zukam und<br />

ihm »nachfolgen« wollte. Er war dem<br />

zweiten ähnlich, als auch er »zuvor«<br />

noch von seiner Familie Abschied nehmen<br />

wollte. An sich war dieses Vorhaben<br />

vernünftig und gut, doch sogar die normale<br />

Höflichkeit im Alltagsleben ist verkehrt,<br />

wenn sie über sofortigen und völligen<br />

Gehorsam gestellt wird.<br />

9,62 Jesus sagte ihm, daß er, sobald er<br />

»seine Hand an den Pflug« der Jüngerschaft<br />

»gelegt« habe, nicht »zurück-<br />

blicken« 31)<br />

dürfe, sonst sei er nicht »taug-<br />

lich für das Reich Gottes«. Christi Nachfolger<br />

sind nicht halbherzig oder sentimental.<br />

Keine Rücksichtnahme auf<br />

Familie oder Freunde, so berechtigt sie<br />

auch sein mag, darf sie von der völligen<br />

Hingabe an ihn ablenken. Der Ausdruck<br />

nicht »tauglich für das Reich Gottes«<br />

bezieht sich nicht auf die Erlösung, sondern<br />

auf den Dienst. Es geht nicht um<br />

den Zugang <strong>zum</strong> Reich, sondern um den<br />

Dienst nach Erreichen desselben. Unsere<br />

Tauglichkeit für den Zugang <strong>zum</strong> Reich<br />

ist allein die Person und das Werk unse-<br />

272<br />

res Herrn Jesus Christus. Sie wird uns<br />

durch den Glauben an ihn geschenkt.<br />

So haben wir hier nun die drei Haupthindernisse<br />

für die Jüngerschaft in der<br />

Erfahrung dieser drei Männer beschrieben:<br />

1. Materielle Bequemlichkeit.<br />

2. Ein Job oder eine Beschäftigung.<br />

3. Familie und Freunde.<br />

Christus muß ohne Rivalen über das<br />

Herz des Menschen regieren können.<br />

Alle andern Vorlieben oder Verbindlichkeiten<br />

müssen an zweiter Stelle stehen.<br />

C. Die Aussendung der Siebzig<br />

(10,1-16)<br />

10,1-12 Dies ist der einzige Evangelienbericht<br />

über die Aussendung von »sieb-<br />

zig« 32)<br />

Jüngern. Er ähnelt stark der Aus-<br />

sendung der Zwölf in Matthäus 10. Doch<br />

wurden da die Jünger nach Norden<br />

geschickt, während sie hier nach Süden<br />

den Weg entlang geschickt wurden, den<br />

der Herr nach Jerusalem nahm. Jesus<br />

sandte die Jünger wohl aus, damit sie<br />

den Weg des Herrn auf seiner Reise von<br />

Caesarea Philippi im Norden über<br />

Galiläa und Samaria, über den Jordan,<br />

durch Süd-Peräa und dann zurück über<br />

den Jordan nach Jerusalem bereiteten.<br />

Während der Dienst und das Amt den<br />

Siebzig nur auf Zeit gegeben war, sind in<br />

den Anweisungen unseres Herrn doch<br />

viele Lebensprinzipien angegeben, die<br />

auf Christen jedes Zeitalters zutreffen.<br />

Einige dieser Prinzipien könnte man<br />

so zusammenfassen:<br />

1. Er sandte sie »zu je zwei« aus (V. 1).<br />

Es geht dabei um gültige Zeugenschaft.<br />

»Durch zweier oder dreier<br />

Zeugen Mund wird jede Sache festgestellt<br />

werden« (2. Kor 13,1).<br />

2. Der Diener des Herrn sollte ständig<br />

»bitten, . . . daß er Arbeiter aussende<br />

in seine Ernte« (V. 2). Der Bedarf ist<br />

immer größer als die Zahl der Arbeiter.<br />

Wer für Arbeiter betet, muß offensichtlich<br />

auch bereit sein, selbst zu<br />

gehen. Man beachte die Worte »bitten«<br />

(V. 2) und »gehen« (V. 3).<br />

3. Die Jünger Jesu werden in eine feindlich<br />

gesinnte Umgebung gesandt

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