05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

wurden. Es gab sehr viel, was er beschreiben<br />

konnte, doch er wählt das<br />

Wichtigste des gesamten Gesetzessystems,<br />

das Opfer, das am großen Versöhnungstag<br />

dargebracht wurde (3. Mose<br />

16). Wenn er beweisen kann, daß das<br />

Werk Christi dem des Hohenpriesters an<br />

diesem herausragenden Tag des religiösen<br />

israelitischen Kalenders überlegen<br />

ist, dann hat er seine Beweisführung<br />

beendet.<br />

Die Priester hatten Zugang <strong>zum</strong><br />

ersten Raum der Stiftshütte, d. h. <strong>zum</strong><br />

Heiligtum. Sie gingen dort ein und aus,<br />

um ihre rituellen Pflichten zu erledigen.<br />

Das gewöhnliche Volk durfte diesen<br />

Raum nicht betreten, sie mußten<br />

draußen bleiben.<br />

9,7 Nur ein Mensch auf der Welt durfte<br />

ins Allerheiligste gehen – der Hohepriester<br />

Israels. Und dieser Mann, der<br />

aus einem bestimmten Volk stammte,<br />

aus einem bestimmten Stamm und aus<br />

einer bestimmten Familie, durfte dort<br />

nur an einem einzigen Tag des Jahres eintreten<br />

– am großen Versöhnungstag. Als<br />

er dort hineinging, mußte er ein Becken<br />

mit »Blut« mitbringen, »das er darbringt<br />

für sich selbst und für die Verirrungen<br />

des Volkes«.<br />

9,8 Mit dieser Handlung waren tiefe<br />

geistliche Wahrheiten verbunden. »Der<br />

Heilige Geist« lehrte damit, daß die Sünde<br />

einen tiefen Graben zwischen Mensch<br />

und Gott aufgerissen hat, und daß sich<br />

der Mensch Gott durch einen Mittler<br />

nähern muß, und daß der Mittler sich<br />

Gott auch nur durch das Blut eines<br />

Opfertieres nähern konnte. Das Ziel<br />

dieser Lektion war es, das Volk zu lehren,<br />

»daß der Weg« zur Gegenwart Gottes für<br />

die Gläubigen »noch nicht geoffenbart<br />

ist«.<br />

Dieser Zustand des begrenzten Zugangs<br />

hielt an, »solange das vordere Zelt<br />

noch Bestand hat«. Die Stiftshütte wurde<br />

während der Regierung Salomos durch<br />

den Tempel ersetzt, doch hatte dieser bis<br />

<strong>zum</strong> Tod, <strong>zum</strong> Begräbnis und zur Auferstehung<br />

Christi bestand. Die Prinzipien,<br />

die das Zelt darüber verkündigte, wie<br />

wir uns Gott nähern können, waren so-<br />

Hebräer 9<br />

lange gültig, bis der Vorhang des Tempels<br />

von oben bis unten in zwei Teile zerrissen<br />

wurde.<br />

9,9 Die Stiftshütte »ist ein Gleichnis<br />

für die gegenwärtige Zeit«. Sie war ein<br />

Bild von etwas Besserem, das noch kommen<br />

sollte, und es war eine unvollkommene<br />

Darstellung des vollkommenen<br />

Werkes Christi.<br />

Die »Gaben und Schlachtopfer«<br />

konnten die Gläubigen »im Gewissen …<br />

nicht vollkommen machen«. Wenn die<br />

Sünden wirklich hinweggenommen<br />

worden wären, dann wäre das »Gewissen«<br />

des Opfernden frei von der<br />

Schuld der Sünde gewesen. Doch das<br />

geschah nicht.<br />

9,10 Es ist eine Tatsache, daß die levitischen<br />

Opfer »nur« für rituelle Verunreinigungen<br />

dargebracht wurden. Sie bezogen<br />

sich auf solche Äußerlichkeiten, wie<br />

unreine und reine »Speisen und Getränke«,<br />

und auf zeremonielle »Waschungen«,<br />

die die Menschen rituell rein machten,<br />

aber sich nicht mit der moralischen<br />

Unreinheit befaßten.<br />

Die Opfer wurden für ein Volk dargebracht,<br />

das eine Bundesgemeinschaft mit<br />

Gott hatte. Sie waren dazu bestimmt, das<br />

Volk in einer Stellung ritueller Reinheit<br />

zu erhalten, so daß sie Gott anbeten<br />

konnten. Die Opfer hatten nichts mit<br />

Erlösung oder der Reinigung von Sünde<br />

zu tun. Die Menschen wurden durch den<br />

Glauben an den Herrn errettet, auf der<br />

Basis des Werkes Christi, das zu dieser<br />

Zeit noch in der Zukunft lag.<br />

Schließlich waren die Opfer auch<br />

noch zeitlich beschränkt. Sie wurden »bis<br />

auf die Zeit einer rechten Ordnung auferlegt«.<br />

Sie wiesen auf das Kommen Christi<br />

und auf sein vollkommenes Opfer<br />

hin. Das christliche Zeitalter ist »die Zeit<br />

einer rechten Ordnung«, auf die hier<br />

Bezug genommen wird.<br />

9,11 »Christus« ist »als Hoherpriester<br />

der zukünftigen Güter« 14) gekommen,<br />

d. h. der großen Segnungen, die er denen<br />

zukommen läßt, die ihn annehmen.<br />

Sein Heiligtum ist »das größere und<br />

vollkommenere Zelt«. Es ist »nicht mit<br />

Händen gemacht« in dem Sinne, daß es<br />

1225

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!