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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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ist (und daß die Bibel in ihrer heutigen<br />

Form vollkommen vertrauenswürdig<br />

ist).<br />

An diesem Punkt erhebt sich ein Aufschrei,<br />

weil einige meinen, daß man mit<br />

der eben dargestellten Auffassung nur<br />

meinen kann, daß die Autoren der Bibel<br />

einem mechanischen Diktat unterworfen<br />

gewesen seien, als ob Gott den Verfassern<br />

nicht gestattet habe, ihren eigenen<br />

Stil zu benutzen. Und doch wissen wir,<br />

daß der Schreibstil z. B. des Paulus sich<br />

völlig von dem des Lukas unterscheidet.<br />

Wie können wir dann eine Verbalinspiration<br />

mit den individuellen Schreibstilen<br />

der einzelnen Verfasser vereinbaren? Auf<br />

eine Weise, die wir nicht völlig verstehen<br />

können, gab Gott die Worte der Schrift,<br />

und doch kleidete er diese Worte in den<br />

individuellen Stil der Verfasser, indem er<br />

der menschlichen Person Anteil an seinem<br />

vollkommenen Wort schenkte.<br />

Der Ausdruck »Geistliches durch<br />

Geistliches deuten« kann auf verschiedene<br />

Weise gedeutet werden. Erstens kann<br />

er bedeuten, daß geistliche Wahrheiten<br />

mit geistgegebenen Worten gelehrt wurden,<br />

zweitens, daß geistliche Wahrheiten<br />

an geistliche Menschen weitergegeben<br />

wurden und drittens, daß geistliche<br />

Wahrheiten in einem Abschnitt der Bibel<br />

mit solchen in anderen Abschnitten verglichen<br />

werden. Wir sind der Auffassung,<br />

daß die erste Erklärung am besten<br />

<strong>zum</strong> Zusammenhang paßt (sie wird auch<br />

durch Elb nahegelegt, Anm. d. Übers.).<br />

Paulus sagt hier, daß der Vorgang der<br />

Inspiration beinhaltet, daß geistliche<br />

Wahrheit in Worte gekleidet wird, die für<br />

diesen Zweck vom Heiligen Geist besonders<br />

ausgewählt wurden. So können wir<br />

mit Recht umschreiben: »Wir vermitteln<br />

geistliche Wahrheiten mit geistlichen<br />

Worten.«<br />

Manchmal wird eingewandt, daß dieser<br />

Abschnitt sich nicht auf die Inspiration<br />

beziehen könne, weil Paulus hier vom<br />

»reden« spricht und nicht vom »schreiben«.<br />

Doch es ist nicht ungewöhnlich,<br />

daß das Wort »reden« für inspirierte<br />

Schriften verwendet wird (z. B. Joh 12,38.<br />

41; Apg 28,25; 2. Petr 1,21).<br />

2,14 Aber das Evangelium ist nicht<br />

nur göttlich in seiner Offenbarung und<br />

Inspiration, sondern wir erfahren hier,<br />

daß es auch nur durch die Macht des<br />

»Geistes Gottes« angenommen werden<br />

kann. Wenn der Heilige Geist nicht hilft,<br />

so »nimmt … ein natürlicher Mensch<br />

aber … nicht an, was des Geistes Gottes<br />

ist, denn es ist ihm eine Torheit«. Er kann<br />

diese Worte überhaupt nicht verstehen,<br />

weil sie nur »geistlich« zu verstehen<br />

sind.<br />

Vance Hafner rät in seiner lebendigen<br />

Art:<br />

Der weise Christ verschwendet keine Zeit<br />

bei dem Versuch, Gottes Plan den nicht wiedergeborenen<br />

Menschen zu erklären, weil das<br />

hieße, Perlen vor die Säue zu werfen. Er<br />

könnte genausogut versuchen, einem Blinden<br />

einen Sonnenuntergang zu beschreiben<br />

oder mit einem Denkmal im Park über<br />

Atomphysik zu diskutieren. Der natürliche<br />

Mensch kann so etwas nicht verstehen. Man<br />

könnte genausogut versuchen, Sonnenstrahlen<br />

mit einer Angel zu fangen, wie Gottes<br />

Offenbarung ohne die Hilfe des Heiligen Geistes<br />

zu verstehen. Wenn jemand nicht durch<br />

den Geist wiedergeboren und gelehrt ist, so<br />

ist ihm dies alles ausgesprochen fremd. Ein<br />

Doktortitel nützt einem gar nichts, denn es<br />

könnte sein, daß man in dieser Hinsicht<br />

»Doktor der Dummheit« wird. 6)<br />

2,15 Andererseits kann derjenige, der<br />

durch den Geist Gottes erleuchtet ist, diese<br />

wunderbaren Wahrheiten erforschen,<br />

auch wenn »er selbst« von den Unbekehrten<br />

nicht richtig »beurteilt« werden<br />

kann. Vielleicht ist er Zimmermann,<br />

Klempner oder Fischer, und doch ist er<br />

ein fähiger Bibelausleger. »Der vom Geist<br />

geführte Christ untersucht die Bibel,<br />

stellt ihr Fragen und prüft sie und erhält<br />

Verständnis für sie und Freude an ihrem<br />

Inhalt.« 7)<br />

1. Korinther 2<br />

Der Welt mag er ein Rätsel sein.<br />

Er mag niemals eine Universität oder<br />

Hochschule besucht haben, und doch<br />

kann er die tiefen Geheimnisse des Wortes<br />

Gottes verstehen und sie vielleicht<br />

sogar anderen weitergeben.<br />

2,16 Der Apostel stellt nun mit Jesaja<br />

die rhetorische Frage: »Wer hat den Sinn<br />

des Herrn erkannt, daß er ihn unterwei-<br />

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