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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Jakobus 1<br />

ren, was wir zu tun haben, aber es nicht<br />

tun, werden wir depressiv, frustriert und<br />

gefühllos. »Eindruck ohne Ausdruck<br />

führt in die Depression.« Auch haben wir<br />

durch mehr Wissen mehr Verantwortung<br />

vor Gott. Am besten ist es, wenn wir das<br />

Wort lesen und sofort gehorchen.<br />

1,23.24 Jeder, der das Wort hört und<br />

sein Verhalten nicht ändert, »gleicht<br />

einem Mann«, der jeden Morgen einen<br />

flüchtigen Blick in den Spiegel wirft und<br />

»sogleich vergessen hat«, was er gesehen<br />

hat. Er zieht keinen Nutzen aus diesem<br />

Spiegel und dem Blick, den er hineinwirft.<br />

Natürlich gibt es viele Äußerlichkeiten<br />

unserer Erscheinung, die wir nicht<br />

ändern können. Aber wir sollten durch<br />

sie zur Demut geführt werden. Doch<br />

wenn uns der Spiegel sagt: »Wasch dich«<br />

oder »rasier dich« oder »kämm dich«,<br />

dann sollten wir wenigstens tun, was uns<br />

gesagt wird. Andernfalls hat der Spiegel<br />

für uns keinerlei praktischen Nutzen.<br />

Es ist leicht, die Bibel oberflächlich<br />

oder aus Pflichtbewußtsein zu lesen,<br />

ohne vom Gelesenen beeinflußt zu werden.<br />

Wir sehen, wie wir sein sollten, aber<br />

wir vergessen das ganz schnell wieder<br />

und leben, als ob wir schon vollkommen<br />

wären. Diese Art der Selbstzufriedenheit<br />

verhindert geistlichen Fortschritt.<br />

1,25 Im Gegensatz dazu steht der<br />

Mensch, der in das Wort Gottes hineinschaut<br />

und es dann gewohnheitsmäßig in<br />

die Praxis umsetzt. Sein besinnliches,<br />

nachdenkendes Schauen hat in seinem<br />

Leben ganz praktische Auswirkungen.<br />

Für ihn ist die Bibel ein »vollkommenes<br />

Gesetz der Freiheit«. Ihre Vorschriften<br />

sind für ihn keine Last. Sie sagt ihm nur,<br />

was seine neue Natur gerne tut. Wenn er<br />

gehorcht, findet er die wahre Freiheit,<br />

Freiheit von menschlichen Überlieferungen<br />

und fleischlichen Überlegungen. Die<br />

Wahrheit macht ihn frei. Er ist ein Mensch,<br />

der wirklich aus der Bibel Nutzen zieht. Er<br />

vergißt nicht, was er gelesen hat. Er ist<br />

bestrebt, es in seinem alltäglichen Leben<br />

umzusetzen. Sein einfacher, kindlicher<br />

Gehorsam schenkt seiner Seele unbezahlbare<br />

Segnungen. Ein solcher Mensch<br />

»wird in seinem Tun glückselig sein«.<br />

1272<br />

1,26.27 Hier werden nun »vergeblicher<br />

Gottesdienst« und »reiner und unbefleckter<br />

Gottesdienst« einander gegenübergestellt.<br />

»Gottesdienst« bezieht sich<br />

hier auf äußere Verhaltensweisen, die<br />

sich auf den Glauben gründen. Gemeint<br />

sind hier äußere Formen, nicht der Geist,<br />

in dem etwas getan wird. Es geht mehr<br />

um die Äußerung des Glaubens in Gottesdienst<br />

und Anbetung als um die<br />

Lehrsätze, die man glaubt.<br />

»Wenn jemand meint, er diene Gott«,<br />

und kann seine Zunge nicht zügeln,<br />

»dessen Gottesdienst ist vergeblich«. Er<br />

kann alle möglichen religiösen Zeremonien<br />

abhalten und Gesetze beachten, die<br />

ihn sehr fromm erscheinen lassen. Aber<br />

er betrügt sich selbst. Gott will keine<br />

Äußerlichkeiten, er ist an einem Leben<br />

praktischer Gottesfurcht interessiert.<br />

Die ungezügelte Zunge ist nur ein<br />

Beispiel für vergeblichen Gottesdienst.<br />

Jedes Verhalten, das mit dem christlichen<br />

Glauben nicht vereinbar ist, ist wertlos.<br />

Man erzählt eine Geschichte von einem<br />

Händler, der ein frommer Heuchler war.<br />

Er lebte in einer Wohnung über seinem<br />

Geschäft. Jeden Morgen rief er seinen<br />

Verkäufer zu sich: »John!«<br />

»Ja, Herr X.«<br />

»Haben Sie die Milch verdünnt?«<br />

»Ja, Herr X.«<br />

»Haben Sie die Butter gefärbt?«<br />

»Ja, Herr X.«<br />

»Haben Sie den Kaffee mit Zichorie<br />

gestreckt?«<br />

»Ja, Herr X.«<br />

»Sehr gut. Dann kommen Sie bitte<br />

zur Morgenandacht herauf!«<br />

Jakobus sagt uns, daß solcher Gottesdienst<br />

»vergeblich« ist.<br />

Gott will von uns praktische Gottesfurcht,<br />

die an anderen ein mitfühlendes<br />

Interesse entwickelt und das eigene<br />

Leben rein erhält. Als Beispiele für den<br />

»reinen und unbefleckten Gottesdienst«<br />

nennt Jakobus diejenigen, die bedürftige<br />

Waisen und Witwen besuchen und »sich<br />

selbst von der Welt unbefleckt … erhalten«.<br />

Mit anderen Worten, die praktische<br />

Umsetzung der Wiedergeburt geschieht

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