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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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wir eine verbotene Handlung schließlich<br />

begehen werden, wenn wir nur lange<br />

genug über sie nachsinnen. Der ganze<br />

Vorgang, wie Lust empfängt und Sünde<br />

hervorbringt, ist in der Geschichte von<br />

David und Bathseba verdeutlicht (2. Sam<br />

11,1-27).<br />

»Die Sünde aber, wenn sie vollendet<br />

ist, gebiert den Tod«, sagt Jakobus. Die<br />

Sünde ist nicht unfruchtbar oder steril,<br />

sie bringt ihre eigene Brut hervor. Die<br />

Aussage, daß Sünde den Tod hervorbringt,<br />

kann auf verschiedene Weise verstanden<br />

werden. Als erstes brachte<br />

Adam durch seine Sünde den leiblichen<br />

Tod über sich und seine Nachkommenschaft<br />

(1. Mose 2,17). Aber die Sünde<br />

führt auch <strong>zum</strong> ewigen, geistlichen Tod –<br />

zur endgültigen Trennung von Gott und<br />

seinen Segnungen (Röm 6,23a). In gewissem<br />

Sinne bringt die Sünde auch für den<br />

Gläubigen den Tod. Wir lesen etwa in<br />

1. Timotheus 5,6, daß eine gläubige Witwe,<br />

die ihrem Vergnügen lebt, lebendig<br />

tot ist. Das bedeutet, daß sie ihr Leben<br />

verschwendet und das Ziel verfehlt, das<br />

Gott mit ihr seit ihrer Bekehrung hatte.<br />

Wenn man nicht mehr in der Gemeinschaft<br />

mit Gott lebt, so bedeutet das, daß<br />

man als Christ lebendig tot ist.<br />

1,16.17 Es ist nicht ungewöhnlich,<br />

daß Menschen, die in Sünde gefallen<br />

sind, Gott dafür verantwortlich machen<br />

anstatt sich selbst. Sie sagen letztlich zu<br />

ihrem Schöpfer: »Warum hast du mich so<br />

gemacht?« Aber das ist eine Form des<br />

Selbstbetrugs. Nur gute Gaben kommen<br />

von Gott, denn er ist die Ursache für<br />

»jede gute Gabe und jedes vollkommene<br />

Geschenk«.<br />

Jakobus beschreibt Gott als »den<br />

Vater der Lichter«. In der Bibel bedeutet<br />

das Wort Vater manchmal »Schöpfer«<br />

oder »Ursache« (s. Hiob 38,28). Deshalb<br />

ist Gott der Schöpfer oder die Quelle des<br />

Lichtes. Was bedeutet hier »Lichter«?<br />

Sicherlich sind damit auch die Himmelskörper<br />

gemeint – Sonne, Mond und Sterne<br />

(1. Mose 1,14-18; Ps 136,7). Aber Gott<br />

ist auch die Quelle allen geistlichen Lichtes.<br />

Deshalb sollen wir ihn für den<br />

Ursprung jeder Form des Lichtes halten,<br />

Jakobus 1<br />

die es in der Welt gibt. »Bei dem keine<br />

Veränderung ist noch eines Wechsels<br />

Schatten.« Gott ist nicht wie die Himmelskörper,<br />

die er erschaffen hat. Sie verändern<br />

sich ständig – er jedoch nicht.<br />

Vielleicht denkt Jakobus nicht nur an die<br />

vergängliche Strahlungskraft von Sonne<br />

und Sternen, sondern auch an ihre wechselnde<br />

Wirkung auf die Erde, die durch<br />

die Erdrotation verursacht wird. Die<br />

Sonne, der Mond und die Sterne verändern<br />

sich für uns unaufhörlich. So könnte<br />

der Ausdruck »Wechsel der Schatten«<br />

auch »Schatten durch Wechsel« übersetzt<br />

werden. Dies könnte sich auf die Schatten<br />

beziehen, die durch die Umdrehung<br />

der Erde um die Sonne entstehen, oder<br />

auf Sonnen- und Mondfinsternisse. Eine<br />

Sonnenfinsternis entsteht z. B., wenn der<br />

Schatten des Mondes auf die Erde fällt.<br />

Bei Gott ist es ganz anders, er verändert<br />

sich nicht, auch wirft er durch Wechsel<br />

keinen Schatten. Und seine Gaben sind<br />

so vollkommen wie er selbst. Deshalb ist<br />

es undenkbar, daß er je einen Menschen<br />

zur Sünde verführen könnte. Die Versuchung<br />

<strong>zum</strong> Bösen kommt aus der bösen<br />

Natur des Menschen.<br />

Wir sollten unseren Glauben an dem<br />

Thema der unheiligen Versuchungen erproben.<br />

Fördern wir böse Gedanken, die<br />

in uns aufkommen, oder vertreiben wir sie<br />

schnell? Behaupten wir, wenn wir gesündigt<br />

haben, daß wir nicht anders konnten?<br />

Schieben wir Gott die Schuld zu,<br />

wenn wir <strong>zum</strong> Bösen versucht werden?<br />

III.Das Wort Gottes (1,18-27)<br />

Jakobus hat von Gott als dem Vater der<br />

Lichter gesprochen. Nun erinnert er uns<br />

daran, daß er auch unser Vater ist, und<br />

daß er uns eine einzigartige Rolle in seiner<br />

wunderbaren Schöpfung zugedacht<br />

hat. Wir können diese Rolle erfüllen,<br />

wenn wir dem Wort der Wahrheit gehorchen<br />

(V. 19-27).<br />

1,18 Dieser Abschnitt beschreibt die<br />

Aufgabe, die das Wort Gottes bei der<br />

Wiedergeburt an uns erfüllt, wenn es<br />

vom Heiligen Geist auf uns angewendet<br />

wird. Uns wird gesagt: »Nach seinem<br />

Willen hat er uns durch das Wort der<br />

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