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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Römer 2<br />

2,4 Als nächstes erfahren wir, daß das<br />

Gericht Gottes manchmal aufgeschoben<br />

wird. Dieser Aufschub ist ein Zeichen der<br />

»Gütigkeit und Geduld und Langmut«<br />

Gottes. »Gütigkeit« bedeutet, daß Gott<br />

dem Sünder wohlgesonnen ist, jedoch<br />

nicht seinen Sünden. »Geduld« beschreibt<br />

die Tatsache, daß Gott die Bestrafung<br />

der Bosheit und Rebellion des<br />

Menschen aufschiebt. Seine »Langmut«<br />

ist seine erstaunliche Zurückhaltung<br />

trotz dauernder Provokationen seitens<br />

des Menschen.<br />

»Die Güte Gottes«, die sich in seiner<br />

Vorsehung, dem Schutz und der Bewahrung<br />

zeigt, hat das Ziel, den Menschen<br />

»zur Buße« zu leiten. Er will nicht,<br />

»daß irgendwelche verloren gehen, sondern<br />

daß alle zur Buße kommen« (2. Petr<br />

3,9).<br />

»Buße« bedeutet Umkehr, so daß<br />

man der Sünde den Rücken kehrt und<br />

sich in die entgegengesetzte Richtung bewegt.<br />

»Sie ist ein Sinneswandel, der eine<br />

Veränderung der Einstellung zur Folge<br />

hat, die sich dann in geänderten Hand-<br />

lungsweisen ausdrückt.« 4)<br />

Sie beweist,<br />

daß ein Mensch sich gegen sich selbst<br />

und seine Sünde auf die Seite Gottes<br />

geschlagen hat. Es geht um mehr als nur<br />

die intellektuelle Anerkennung der eigenen<br />

Schuld, sondern betrifft auch das<br />

Gewissen, wie John Newton geschrieben<br />

hat: »Mein Gewissen fühlte und gestand<br />

die Schuld ein.«<br />

2,5 Das vierte, das wir über das Urteil<br />

Gottes lernen, ist, daß es entsprechend der<br />

Menge an Schuld gefällt wird. Paulus stellt<br />

hier verhärtete und unbußfertige Sünder<br />

dar, die sich selbst Strafen »aufhäufen«,<br />

als wenn sie sich ein Vermögen an Gold<br />

und Silber sammeln würden. Doch<br />

welch ein Vermögen wird das sein, wenn<br />

sich Gottes »Zorn« am Tag des »Gerichtes«<br />

am großen weißen Thron offenbart<br />

(Offb 20,11-15)! An diesem Tag des »gerechten<br />

Gerichtes Gottes« wird erkannt<br />

werden, daß Gott absolut »gerecht« ist und<br />

weder Vorurteile noch Ungerechtigkeit<br />

irgendwelcher Art kennt.<br />

2,6 In den nächsten fünf Versen erinnert<br />

uns Paulus daran, daß das Gericht<br />

608<br />

Gottes jeden »nach seinen Werken« behandelt.<br />

Jemand kann sich großer persönlicher<br />

Redlichkeit rühmen. Er kann sich<br />

auf seine Rasse oder seine nationale Herkunft<br />

verlassen. Er kann vielleicht anführen,<br />

daß es echte Männer Gottes unter<br />

seinen Vorfahren gibt. Doch er wird nach<br />

seinem eigenen Verhalten gerichtet werden,<br />

nicht durch die anderen Faktoren. Seine<br />

Werke sind dann entscheidend.<br />

Wenn wir nur die Verse 6-11 betrachten<br />

würden, dann könnte man leicht folgern,<br />

daß sie die Erlösung durch Werke<br />

lehren. Sie sagen scheinbar, daß diejenigen,<br />

die gute Werke tun, sich dadurch<br />

das ewige Leben verdienen können.<br />

Doch sollte klar sein, daß der Abschnitt<br />

das nicht bedeuten kann, weil es<br />

dem durchgängigen Zeugnis der übrigen<br />

Schrift widerspricht, die eindeutig sagt,<br />

daß die Erlösung aus Glauben ohne Werke<br />

geschieht. Chafer weist darauf hin,<br />

daß über 150 Stellen im <strong>Neuen</strong> <strong>Testament</strong><br />

aussagen, daß die Erlösung ausschließlich<br />

auf dem Glauben beruht. 5) Eine einzelne<br />

Stelle wird diesem so überwältigenden<br />

Zeugnis nicht widersprechen,<br />

wenn sie recht verstanden wird.<br />

Wie haben wir diesen Abschnitt nun<br />

zu verstehen? Zunächst müssen wir verstehen,<br />

daß man vor seiner Wiedergeburt<br />

keine guten Werke tun kann. Als die<br />

Menschen Jesus fragten: »Was sollen wir<br />

tun, damit wir die Werke Gottes wirken?«<br />

antwortete Jesus: »Dies ist das<br />

Werk Gottes, daß ihr an den glaubt, den<br />

er gesandt hat« (Joh 6,28.29). So ist das<br />

erste gute Werk, das ein Mensch tun<br />

kann, an den Herrn Jesus Christus zu<br />

glauben, und wir müssen uns ständig<br />

klar darüber sein, daß Glaube kein verdienstvolles<br />

Werk ist, durch das man sich<br />

die Erlösung verdienen könnte. Wenn<br />

also die Ungeretteten nach ihren Werken<br />

gerichtet werden, dann werden sie nichts<br />

bringen können, das als Beweis ihrer Unschuld<br />

irgendeinen Wert hätte. Alle ihre<br />

sogenannte Gerechtigkeit wird wie<br />

schmutzige Lumpen sein (Jes 64,6). Sie<br />

werden für die Sünde verurteilt werden,<br />

nicht an Jesus als ihren Herrn geglaubt<br />

zu haben (Joh 3,18). Darüber hinaus wer-

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