05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

der »in Christus« ist, d. h. um einen Christen,<br />

so macht ihn weder die »Beschneidung«<br />

besser, noch macht ihn das »Unbeschnittensein«<br />

irgendwie schlechter.<br />

Was Gott beim Gläubigen sucht, ist »der<br />

durch Liebe wirksame Glaube«. »Glaube«<br />

ist völlige Abhängigkeit von Gott.<br />

»Glaube« ist nicht untätig, sondern zeigt<br />

sich im selbstlosen Dienst für Gott und<br />

Menschen. Das Motiv für all diesen<br />

Dienst ist die Liebe. So wirkt »der Glaube<br />

durch Liebe«, nicht durch das Gesetz.<br />

Das ist eine Wahrheit, die sich oft in der<br />

Schrift findet, – daß nämlich Gott nicht<br />

an Riten interessiert ist, sondern an<br />

einem echten gottesfürchtigen Lebenswandel.<br />

5,7 Gesetzlichkeit ist Ungehorsam<br />

gegen die »Wahrheit«. Die Galater hatten<br />

im christlichen Leben gut angefangen,<br />

doch hatte sie jemand »gehindert«. Das<br />

waren die jüdischen Irrlehrer, die Gesetzestreuen,<br />

die falschen Apostel. Indem<br />

die Heiligen ihre Irrlehren annahmen,<br />

waren sie »der Wahrheit« Gottes ungehorsam.<br />

5,8 Gesetzlichkeit ist keine göttliche<br />

Lehre. »Überredung« bedeutet hier<br />

Glaube oder Lehre. »Der, der euch ruft«<br />

ist Gott. Deshalb kommt der Glaube, daß<br />

die Beschneidung und das Halten des<br />

Gesetzes <strong>zum</strong> Glauben an Christus hinzugefügt<br />

werden müßten, nicht von<br />

Gott, sondern vom Teufel.<br />

5,9 Gesetzlichkeit führt mehr und<br />

mehr <strong>zum</strong> Schlechten. »Sauerteig« ist in<br />

der Bibel ein Symbol für das Böse. Hier<br />

bezieht es sich auf die Irrlehre der jüdischen<br />

Lehrer. Das natürliche Bestreben<br />

von »Sauerteig« oder Hefe, das gesamte<br />

Mehl zu beeinflussen, mit dem es in Kontakt<br />

kommt, wird hier als Beispiel benutzt,<br />

daß »ein wenig« Irrtum unausweichlich<br />

zu mehr führt. Das Böse ist niemals<br />

statisch. Es muß seine Lügen verteidigen,<br />

indem es neue Lügen erfindet.<br />

Gesetzlichkeit ist wie Schwangerschaft,<br />

man kann nicht »ein wenig« schwanger<br />

sein. Wenn auch nur wenige in einer Gemeinde<br />

eine Irrlehre vertreten, werden<br />

sie immer mehr Anhänger gewinnen, es<br />

sei denn, man hindert sie energisch.<br />

Galater 5<br />

5,10 Gesetzlichkeit bringt über ihre<br />

Lehrer die Verdammnis. Paulus war sich<br />

sicher, daß die Galater die Irrlehren<br />

ablehnen würden. Sein »Vertrauen« begründete<br />

sich »im Herrn«, was bedeuten<br />

kann, daß der Herr Paulus in dieser Hinsicht<br />

eine Verheißung geschenkt hat.<br />

Oder, weil Paulus den Herrn so genau<br />

kannte, war er sich sicher, daß er die<br />

ausgerissenen Schafe wiederholen würde,<br />

vielleicht sogar durch den Brief, den<br />

Paulus gerade an sie schrieb.<br />

Die Irrlehrer selbst würden von Gott<br />

bestraft werden. Es ist eine ernsthafte<br />

Angelegenheit, Irrlehren zu verbreiten<br />

und damit eine Gemeinde zu zerstören<br />

(1. Kor 3,17).<br />

5,11 Gesetzlichkeit macht mit dem<br />

»Ärgernis des Kreuzes« Schluß. Paulus<br />

antwortet nun auf die absurde Anklage,<br />

daß sogar er zuweilen die Notwendigkeit<br />

der Beschneidung predige. Er wird noch<br />

immer von den Juden »verfolgt«. Das<br />

würde aufhören, sobald er die »Beschneidung«<br />

predigen würde, aber das hieße<br />

auch, daß er nicht mehr das »Kreuz« predigen<br />

könnte. Das Kreuz ist dem Menschen<br />

ein »Ärgernis«. Es ärgert ihn oder<br />

bringt ihn zu Fall, weil es ihm sagt, daß es<br />

nichts gibt, das er tun kann, um sich seine<br />

Erlösung zu verdienen. Es läßt dem<br />

Fleisch und seinen Bemühungen keinen<br />

Raum. Es verkündigt das Ende der<br />

menschlichen Werke. Wenn Paulus Werke<br />

einführen würde, indem er die Beschneidung<br />

predigte, dann würde er die gesamte<br />

Bedeutung des Kreuzes verdrehen.<br />

5,12 Der Wunsch des Apostels, daß<br />

die Unruhestifter »sich verschneiden lassen«<br />

mögen, kann durchaus wörtlich<br />

verstanden werden; er wünscht ihnen<br />

die Kastration. Sie waren so eifrig im<br />

Gebrauch des Messers, um andere zu<br />

beschneiden, sollte doch nun das Messer<br />

benutzt werden, um sie zu kastrieren.<br />

Doch ist wohl eher die Auslegung vorzuziehen,<br />

diese Worte bildlich zu verstehen;<br />

mit anderen Worten, Paulus<br />

wünscht sich, daß die falschen Lehrer<br />

von den Galatern getrennt würden.<br />

Das Evangelium der Gnade ist immer<br />

wieder angeklagt worden, daß es den<br />

869

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!