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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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1. Thessalonicher 2<br />

2,14 Welche Resultate erbrachte die<br />

Bibel nun im Leben dieser Gläubigen?<br />

Sie sind nicht nur gerettet worden, sie<br />

sind auch befähigt worden, angesichts<br />

der Verfolgung fest zu bleiben. Das war<br />

ein guter Beweis für die Echtheit ihrer<br />

Bekehrung. Durch ihr standhaftes Erdulden<br />

waren sie »Nachahmer« der christlichen<br />

»Gemeinden Gottes … in Judäa«<br />

geworden. Der einzige Unterschied war,<br />

daß die Thessalonicher durch ihre heidnischen<br />

»Landsleute« litten, während die<br />

Gläubigen in Judäa »von den Juden« verfolgt<br />

worden waren.<br />

2,15 Bei dieser Erwähnung der Juden<br />

beginnt Paulus mit einer Anschuldigung<br />

der Juden als Erzfeinde des Evangeliums.<br />

Und wer sollte besser darüber<br />

Bescheid wissen als er? Er selbst gehörte<br />

doch einst zu den führenden Kräften, die<br />

versuchten, den christlichen Glauben<br />

auszurotten. Dann, nach seiner eigenen<br />

Bekehrung, bekam er die Schneide des<br />

Schwertes ihrer Verfolgung selbst zu<br />

spüren.<br />

Die Hauptsünde der Juden war es,<br />

daß sie »den Herrn Jesus« getötet haben.<br />

Zwar war die eigentliche Kreuzigung<br />

von den Römern ausgeführt worden,<br />

doch waren es die Juden, die sie dazu<br />

brachten. Das war der Höhepunkt von<br />

Jahrhunderten der Verfolgung der »Propheten«<br />

Gottes, die dem Volk Israel gesandt<br />

wurden (Matth 21,33-39).<br />

Zur Zeit der Christen hatten sie auch<br />

schon Paulus und andere Apostel »verfolgt«<br />

und hatten gedacht, mit ihrem Tun<br />

»Gott« zu gefallen. Ihre Handlungen<br />

gefielen Gott aber nicht, und sie machten<br />

sich »allen Menschen feindlich«.<br />

2,16 Die Juden waren nicht zufrieden,<br />

selbst das Evangelium abzulehnen, sondern<br />

waren zudem entschlossen, Paulus<br />

und seine Mitarbeiter davon abzuhalten,<br />

die Botschaft »den Nationen« zu predigen.<br />

Nichts konnte sie mehr erzürnen als<br />

zu hören, daß Heiden auf dieselbe Art<br />

»errettet werden« können wie die Juden.<br />

In ihrem Widerstand gegen den Willen<br />

Gottes führten sie fort, was ihre Väter<br />

begonnen hatten: »Um ihr Sündenmaß<br />

stets voll zu machen.« Es war, als ob sie<br />

1036<br />

entschlossen waren, den Kelch ihrer Sünde<br />

stets gut gefüllt zu halten.<br />

Doch ihr Schicksal ist schon beschlossen,<br />

denn »der Zorn ist endgültig über sie<br />

gekommen«. Paulus führt hier nicht aus,<br />

was er mit »Zorn« meint. Vielleicht will er<br />

hier allgemein auf das kommende Gericht<br />

als Ergebnis eines Maßes voller<br />

Schuld anspielen. Wir wissen, daß schon<br />

zwanzig Jahre später (70 n. Chr.) Jerusalem<br />

zerstört wurde und die überlebenden<br />

Juden in alle Winde zerstreut wurden.<br />

Aus solchen Abschnitten haben einige<br />

Ausleger geschlossen, daß Paulus ein<br />

Antisemit gewesen sei und das NT ein<br />

antisemitisches Buch sei. Die Wahrheit<br />

ist, daß Paulus seine Landsleute, die<br />

Juden sehr liebte, und sogar bereit war,<br />

sich von Christus trennen zu lassen,<br />

wenn er damit ihre Erlösung hätte erwirken<br />

können (Röm 9,1-3). Obwohl er in<br />

erster Linie zu den Heiden geschickt war,<br />

verlor er nie das Anliegen der Judenmission<br />

aus den Augen, und zeitweilig<br />

scheint dieses Anliegen sogar stärker<br />

gewesen zu sein als sein erster Auftrag.<br />

Was der Apostel hier über die jüdischen<br />

Führer sagt, ist eine historische<br />

Tatsache und keine bösartige Verleumdung.<br />

Und wir müssen uns daran erinnern,<br />

daß Gott ihn dazu brachte, so zu<br />

schreiben. Antisemitismus ist unchristlich<br />

und kann unter keinen Umständen<br />

gerechtfertigt werden. Doch ist es nicht<br />

antisemitisch zu sagen, daß das jüdische<br />

Volk von Gott für den Tod seines Sohnes<br />

verantwortlich gemacht wird (Apg 2,23),<br />

genauso, wie die Heiden für ihre Taten<br />

verantwortlich sind (1. Kor 2,8).<br />

D. Erklärung für das Fernbleiben des<br />

Paulus von Thessalonich (2,17-20)<br />

2,17 In den nächsten vier Versen erklärt<br />

der Apostel, warum er nicht nach Thessalonich<br />

zurückgekehrt war. Vielleicht<br />

haben ihn seine nörgelnden Kritiker der<br />

Feigheit angeklagt, daß er nicht zurückkehre,<br />

weil er die dort auf ihn wartende<br />

Opposition fürchte.<br />

Paulus macht als erstes deutlich, daß<br />

ihre Trennung rein räumlich war. Der<br />

Ausdruck »da wir für kurze Zeit von

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