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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Straße nach Damaskus bekehrte. Die<br />

Gegenwartsform soll hier lediglich andeuten,<br />

daß die Folgen dieses wichtigen<br />

Ereignisses bis zur Gegenwart anhielten<br />

und daß Paulus Christus noch immer für<br />

weitaus wertvoller hielt als alles, was er<br />

aufgegeben hatte.<br />

3,10 Wenn wir diesen Vers lesen,<br />

kommen wir zu einem der höchsten Gefühle<br />

des Apostels. F. B. Meyer nennt das<br />

»die Suche der Seele nach dem persönlichen<br />

Christus«.<br />

Meistens wird dieser Abschnitt »vergeistlicht«<br />

gesehen. Damit meint man,<br />

daß man die Worte »Leiden, Tod und Auferstehung«<br />

nicht wörtlich zu nehmen<br />

habe. Sie würden vielmehr verschiedene<br />

geistliche Erfahrungen bezeichnen, wie<br />

geistliches Leiden, den Tod des Ich, und<br />

das Führen eines Auferstehungslebens<br />

usw. Doch würden wir vorschlagen, diesen<br />

Abschnitt auch wörtlich zu nehmen.<br />

Paulus sagt, er wolle leben, wie Christus<br />

gelebt hat. Litt Jesus? Dann möchte Paulus<br />

das auch. Starb Jesus? Dann möchte<br />

Paulus auch als Märtyrer im Dienst für<br />

Christus sterben. Auferstand Jesus von<br />

den Toten? Dann möchte Paulus das<br />

ebenfalls. Er erkannte, daß der Knecht<br />

nicht höher ist als der Meister. Deshalb<br />

wollte er Christus in sein »Leiden«, seinen<br />

»Tod« und seine »Auferstehung« hinein<br />

folgen. Er ist nicht der Auffassung, daß<br />

alle diese Haltung einnehmen sollen,<br />

doch für ihn gab es keinen anderen Weg.<br />

»Um ihn … zu erkennen.« »Ihn erkennen«<br />

bedeutet eine praktische, tägliche<br />

Gemeinschaft mit Christus zu haben,<br />

und ihn damit so vertraut kennenzulernen,<br />

daß Paulus selbst ihm immer ähnlicher<br />

wurde. Er möchte, daß das Leben<br />

Christi sich in ihm wiederholt.<br />

»Und die Kraft seiner Auferstehung.«<br />

Die »Kraft«, die den Herrn aus den Toten<br />

auferweckt hat, wird in der Schrift als die<br />

größte Macht bezeichnet, die das Universum<br />

je gesehen hat (Eph 1,19.20). Es<br />

schien so, als ob alle Mächte des Bösen<br />

entschlossen waren, den Leib im Grab zu<br />

halten. Doch Gottes große Macht besiegte<br />

diese höllische Armee, indem er den<br />

Herrn Jesus am dritten Tag von den<br />

Philipper 3<br />

Toten auferweckte. Dieselbe »Kraft«<br />

steht allen Gläubigen zur Verfügung<br />

(Eph 1,19), damit sie sie im Glauben<br />

anwenden. Paulus drückt nun seinen<br />

Wunsch aus, diese Kraft in seinem Leben<br />

und Zeugnis zu erfahren.<br />

»Und die Gemeinschaft seiner Leiden.«<br />

Es braucht göttliche Kraft, um für<br />

Christus leiden zu können. Deshalb steht<br />

hier die »Kraft seiner Auferstehung« vor<br />

der »Gemeinschaft seiner Leiden«.<br />

Im Leben des Herrn kam zuerst das<br />

Leiden, dann die Herrlichkeit. Genauso<br />

mußte es im Leben des Paulus sein. Er<br />

mußte die »Leiden« Christi teilen. Er erkannte,<br />

daß seine Leiden keine Erlösungskraft<br />

hatten wie die des Herrn, aber<br />

er wußte auch, daß es äußerst inkonsequent<br />

für ihn gewesen wäre, in Luxus<br />

und Bequemlichkeit in einer Welt zu<br />

leben, in der sein Herr abgelehnt, geschlagen<br />

und gekreuzigt wurde. Jowett<br />

kommentiert: »Er war nicht zufrieden,<br />

nur den Triumph des Ölberges mit ihm<br />

zu teilen, er wollte auch etwas von den<br />

Leiden, der Kälte und der Einsamkeit<br />

Gethsemanes erfahren.« 15)<br />

»Seinem Tod gleichgestaltet werden.«<br />

Wie schon weiter oben angedeutet, wird<br />

das normalerweise so erklärt, daß Paulus<br />

ein gekreuzigtes Leben führen wollte,<br />

praktisch der Sünde, dem Ich und der<br />

Welt abgestorben. Doch wir sind der<br />

Ansicht, daß eine solche Auslegung dem<br />

Abschnitt viel von seiner schockierenden<br />

Wirkung nimmt. Natürlich bedeutet es<br />

das, aber es bedeutet noch viel mehr.<br />

Paulus war ein hingegebener Nachfolger<br />

des Einen, der am Kreuz von Golgatha<br />

gestorben war. Nicht nur das, sondern er<br />

war auch Zeuge, als der erste Märtyrer<br />

der christlichen Gemeinde starb; er war<br />

sogar Komplize derer, die ihn umbrachten!<br />

Wir glauben, daß Paulus sich wirklich<br />

wünschte, sein Leben auf dieselbe<br />

Weise zu beenden. Vielleicht hätte er sich<br />

geschämt, Stephanus im Himmel begegnen<br />

zu müssen und auf einem bequemeren<br />

Weg als der dort angekommen zu<br />

sein. Jowett stimmt dem zu:<br />

Viele Christen geben sich mit Bemühungen<br />

zufrieden, die nicht zu »Blutvergießen«<br />

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