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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Lukas 9<br />

hannes der Täufer«, andere sagten, er sei<br />

»Elia«, und wieder andere sagten, er sei<br />

ein auferstandener »Prophet« des AT.<br />

Doch als Jesus seine Jünger fragte,<br />

bezeugte Petrus ihn mutig als den »Christus«<br />

(oder Messias) Gottes.<br />

James Stewart kommentiert dieses<br />

Ereignis in Caesarea Philippi so exzellent,<br />

daß wir ihn hier in voller Länge<br />

zitieren wollen:<br />

Er begann mit der unpersönlichen Frage:<br />

»Was sagen die Volksmengen, wer ich bin?«<br />

Das war jedenfalls keine Frage, die schwer zu<br />

beantworten gewesen wäre. Denn überall<br />

sprachen die Menschen über Jesus. Meinungen<br />

wurden zu Dutzenden verbreitet. Alle<br />

Arten von Gerüchten und Ansichten<br />

schwirrten herum. Jesus war in aller Munde.<br />

Und die Menschen redeten nicht nur über<br />

ihn, sie redeten sehr vorteilhaft von ihm.<br />

Einige waren der Meinung, daß er der wiederauf-erstandene<br />

Johannes der Täufer sei.<br />

Andere sagten, er erinnere sie an Elia. Andere<br />

sprachen von Jeremia oder anderen Propheten.<br />

Mit anderen Worten, man war sich<br />

zwar nicht genau einig, wer Jesus war, doch<br />

man war sich einig, daß er jemand sehr wichtiges<br />

war. Er hatte seinen Platz unter den<br />

Helden seines Volkes gefunden.<br />

Es ist wichtig zu sehen, wie sich hier die<br />

Geschichte wiederholt. Wieder einmal ist<br />

Jesus in jeder Munde. Er wird heute weit<br />

über den Kreis der christlichen Kirchen hinaus<br />

diskutiert. Man hat eine Menge verschiedener<br />

Urteile über ihn auf Lager. Papini<br />

sieht Jesus als den Poeten. Bruce Barton sieht<br />

in ihm den Mann der Tat. Middleton Murry<br />

sieht den Mystiker. Männer, die alles andere<br />

als evangelikal sind, sind bereit, Jesus als das<br />

Vorbild für jeden Heiligen und als Führer<br />

von sämtlichen moralischen Führer aller<br />

Zeiten herauszustellen. Wie die Männer seiner<br />

Tage, die Jesus für Johannes, Elia oder<br />

Jeremia hielten, so sind sich die Menschen<br />

heute einig, daß unter den Heiligen und Helden<br />

aller Zeiten Jesus an der ersten Stelle<br />

steht.<br />

Doch Jesus gab sich mit dieser Sorte<br />

Anerkennung nicht zufrieden. Die Menschen<br />

sagten, daß er Johannes, Elia oder Jeremia<br />

sei. Doch das bedeutete, daß er einer<br />

unter vielen wäre. Es bedeutete, daß es ähnli-<br />

266<br />

che wie ihn gäbe, daß er zwar in der ersten<br />

Reihe stünde, doch wäre er nur primus inter<br />

pares, der erste unter gleichen. Doch ganz<br />

sicher ist das nicht das, was der Christus des<br />

<strong>Neuen</strong> <strong>Testament</strong>es für sich beansprucht. Die<br />

Menschen können Jesu Anspruch zustimmen<br />

oder ihn ablehnen, doch die Tatsache,<br />

daß er diesen Anspruch gestellt hat, kann<br />

nicht im geringsten bezweifelt werden. Christus<br />

behauptete, jemand und etwas zu sein,<br />

das oder den es noch nie gegeben hatte, einzigartig,<br />

ohne Parallele (z. B. in Matth 10,37;<br />

11,27; 24,35; Joh 10,30; 14,6). 27)<br />

9,21.22 Nach dem historischen Bekenntnis<br />

des Petrus gab der Herr den<br />

Jüngern den Auftrag, »dies niemand zu<br />

sagen«, da nichts seinen Weg <strong>zum</strong> Kreuz<br />

behindern durfte. Dann offenbarte ihnen<br />

der Erlöser seine nächste Zukunft. Jesus<br />

mußte »vieles leiden«, mußte von den<br />

religiösen Führern Israels »verworfen<br />

werden, . . . getötet und am dritten Tag<br />

auferweckt werden«. Das war eine<br />

erstaunliche Ankündigung. Wir sollten<br />

nicht vergessen, daß diese Worte von<br />

dem einzigen sündlosen, gerechten<br />

Menschen gesprochen wurden, der je<br />

auf dieser Erde lebte. Sie wurden vom<br />

wahren Messias Israels geäußert. Sie<br />

waren Worte des fleischgewordenen<br />

Gottes. Sie sagen uns, daß das Leben der<br />

Erfüllung, das vollkommene Leben, das<br />

Leben des Gehorsams gegenüber dem<br />

Willen Gottes Leiden, Ablehnung und<br />

Tod in der einen oder anderen Form<br />

beinhaltet, und eine Auferstehung zu<br />

einem Leben, das keinen Tod mehr<br />

kennt. Es ist ein Leben, das für andere<br />

ausgegossen wird.<br />

Das war natürlich das genaue Gegenteil<br />

der normalen Ansicht über den Messias.<br />

Die Menschen sehnten sich nach<br />

einem säbelrasselnden, den Feind bekämpfenden<br />

Volksführer. Diese Aussage<br />

Jesu muß für die Jünger ein Schock gewesen<br />

sein. Doch wenn Jesus, wie sie bekannt<br />

hatten, wirklich der Christus Gottes<br />

war, dann hatten sie keinen Grund,<br />

desillusioniert oder enttäuscht zu sein.<br />

Wenn er der Gesalbte Gottes war, dann<br />

konnte er sein Ziel nie verfehlen. Ganz<br />

gleich, was ihm oder ihnen geschehen

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