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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Matthäus 12<br />

göttlich gebilligt war. An den nächsten<br />

zwei »Tagen des Herrn« traf er sich mit<br />

den Jüngern (Joh 20,19.26). Auch der<br />

Heilige Geist wurde an einem solchen<br />

ausgegossen (Apg 2,1; vgl. 3. Mose 23,15.<br />

16). Die ersten Jünger trafen sich an diesem<br />

Tag, um das Brot zu brechen, um<br />

den Tod des Herrn zu verkündigen<br />

(Apg 20,7). Der erste Tag (Sonntag) ist<br />

der Tag, den Gott bestimmte, daß<br />

Christen an ihm Geld für das Werk des<br />

Herrn sammeln sollen (1. Kor 16,1.2).<br />

Der Sabbat oder der siebente Tag war<br />

das Ende einer arbeitsreichen Woche; der<br />

Tag des Herrn oder der Sonntag beginnt<br />

die Woche mit dem ruhespendenen Bewußtsein,<br />

daß das Werk der Erlösung<br />

vollendet ist. Der Sabbat erinnerte an die<br />

erste Schöpfung, der Tag des Herrn ist<br />

dagegen mit der <strong>Neuen</strong> Schöpfung verbunden.<br />

Der Sabbat war der Tag der Verantwortung,<br />

der Sonntag ist ein Tag des<br />

Vorrechtes.<br />

Christen »halten« den Tag des Herrn<br />

nicht, um sich die Errettung zu verdienen<br />

oder »heiliger« zu werden, auch<br />

fürchten sie sich nicht vor Bestrafung. Sie<br />

sondern diesen Tag aus liebevoller Hingabe<br />

an den Einen aus, der sich selbst für<br />

sie hingegeben hat. Weil sie von den<br />

routinemäßigen, weltlichen Dingen des<br />

Lebens an diesem Tage befreit sind, können<br />

sie ihn auf besondere Weise zur<br />

Anbetung und <strong>zum</strong> Dienst für Christus<br />

nutzen.<br />

Es ist nicht richtig zu behaupten, daß<br />

der Sabbat <strong>zum</strong> Tag des Herrn geworden<br />

ist. Der Sabbat ist der Samstag, der Tag<br />

des Herrn dagegen ist der Sonntag. Der<br />

Sabbat war nur ein Schatten, Christus<br />

dagegen ist der Körper selbst (Kol 2,16.<br />

17). Die Auferstehung Jesu kennzeichnete<br />

einen Neuanfang, und der Tag des<br />

Herrn ist ein Bild für diesen Anfang.<br />

Als gläubiger Jude, der unter dem<br />

Gesetz lebte, hielt Jesus den Sabbat (trotz<br />

der Anklagen der Pharisäer, die das<br />

Gegenteil behaupteten). Als Herr des<br />

Sabbats befreite er ihn von falschen<br />

Regeln und Vorschriften, die sich immer<br />

mehr verfestigt hatten.<br />

78<br />

E. Jesus heilt am Sabbat (12,9-14)<br />

12,9 Von den Feldern ging Jesus in eine<br />

Synagoge. Lukas erzählt, daß die Schriftgelehrten<br />

und Pharisäer ihn beobachteten,<br />

damit sie eine Anklage gegen ihn<br />

finden könnten (Lk 6,6.7).<br />

12,10 In der Synagoge war ein<br />

Mensch mit einer verdorrten Hand – ein<br />

stummes Zeugnis der Machtlosigkeit der<br />

Pharisäer, die ihm nicht helfen konnten.<br />

Bis jetzt hatten sie ihn mit kühler Nichtbeachtung<br />

behandelt. Aber plötzlich war<br />

er für sie brauchbar, damit sie Jesus in<br />

eine Falle führen konnten. Sie wußten,<br />

daß der Retter immer dazu geneigt war,<br />

menschliches Leiden zu lindern. Wenn er<br />

am Sabbat heilen würden, dann hätten sie<br />

ihn bei einer strafwürdigen Tat ertappt,<br />

so dachten sie. Deshalb begannen sie mit<br />

einer Streiterei über das Gesetz: »Ist es<br />

erlaubt, am Sabbat zu heilen?«<br />

12,11 Der Retter antwortete mit einer<br />

Gegenfrage: Würden sie nicht ein Schaf<br />

aus einer Grube ziehen, wenn es am Sabbat<br />

hineinfallen würde? Natürlich würden<br />

sie das tun! Und warum? Vielleicht<br />

war ihr Vorwand, daß dies ein Akt der<br />

Barmherzigkeit wäre – aber eine andere<br />

Überlegung sagte ihnen, daß das Schaf ja<br />

etwas wert war und sie sich selbst am<br />

Sabbat diesen finanziellen Verlust nicht<br />

leisten wollten.<br />

12,12 Unser Herr erinnerte sie, daß<br />

ein Mensch mehr wert ist als ein Schaf.<br />

Wenn es richtig ist, einem Tier Barmherzigkeit<br />

zu tun, wieviel mehr ist es gerechtfertigt,<br />

am Sabbat Gutes zu tun!<br />

12,13.14 Nachdem Jesus die jüdischen<br />

Lehrer in ihrer eigenen Hinterhältigkeit<br />

gefangen hatte, heilte er die verdorrte<br />

Hand. Indem er dem Mann sagte,<br />

er solle seine Hand ausstrecken, wurden<br />

der Glaube und der menschliche Wille<br />

angesprochen. Der Gehorsam wurde mit<br />

der Heilung belohnt. Die Hand wurde<br />

durch den wunderbaren Schöpfer wiederhergestellt,<br />

so gesund wie die andere.<br />

Man könnte meinen, die Pharisäer hätten<br />

sich jetzt freuen können, daß der Mann,<br />

dem sie weder durch ihre Macht noch<br />

ihren Willen hatten helfen können, jetzt<br />

geheilt war. Statt dessen wurden sie auf

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