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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Altar« dienten, erhielten einen »Anteil«<br />

des Opfers, das »am Altar« gebracht<br />

wurde. Mit anderen Worten, sowohl die<br />

Leviten, die untergeordnete Dienste im<br />

Tempel taten, wie auch die Priester,<br />

denen die heiligsten Verrichtungen anvertraut<br />

waren, lebten von ihrem Dienst.<br />

9,14 Schließlich führt Paulus noch das<br />

direkte Gebot des »Herrn« selbst an. Er<br />

hatte »denen, die das Evangelium verkündigen,<br />

verordnet, vom Evangelium<br />

zu leben«. Das allein hätte schon als Beweis<br />

genügen sollen, daß Paulus das<br />

Recht hatte, von den Korinthern den<br />

Unterhalt zu fordern. Doch damit erhebt<br />

sich die Frage, warum er nicht darauf<br />

bestanden hatte, von ihnen Unterhalt zu<br />

empfangen. Die Antwort erhalten wir in<br />

den Versen 15-18.<br />

9,15 Er erklärt, daß er »von keinem<br />

dieser Dinge Gebrauch gemacht« habe,<br />

d. h., er bestand nicht auf seinem Recht.<br />

Auch hat er davon jetzt nicht »geschrieben«,<br />

weil er von ihnen Geld haben<br />

wollte. Er würde lieber »sterben als –<br />

meinen Ruhm soll mir niemand zunichte<br />

machen«.<br />

9,16 Paulus sagt hier, daß er sich nicht<br />

der Tatsache rühmen könne, daß er »das<br />

Evangelium verkündige«. Ihm war in<br />

dieser Hinsicht ein göttlicher »Zwang«<br />

auferlegt. Es war nicht eine Berufung, die<br />

er sich selbst ausgesucht hätte. Er wäre<br />

unglücklich geworden, wenn er nicht der<br />

göttlichen Sendung gehorcht hätte. Das<br />

bedeutet nicht, daß der Apostel nicht<br />

gewillt gewesen wäre, das Evangelium<br />

zu predigen, sondern daß die Entscheidung<br />

zu predigen nicht von ihm selbst<br />

stammte, sondern vom Herrn.<br />

9,17 Wenn der Apostel nun »freiwillig«<br />

das Evangelium predigte, dann hätte<br />

er den »Lohn zu erwarten«, der mit<br />

diesem Dienst verbunden ist, nämlich<br />

das Recht auf Unterstützung. Im ganzen<br />

Alten und <strong>Neuen</strong> <strong>Testament</strong> wird eindeutig<br />

gelehrt, daß diejenigen, die dem<br />

Herrn dienen, berechtigt sind, vom Volk<br />

Gottes unterhalten zu werden. In diesem<br />

Abschnitt meint Paulus nun nicht, daß er<br />

dem Herrn nur widerwillig diene, sondern<br />

er sagt einfach aus, daß er zu seiner<br />

1. Korinther 9<br />

Apostelschaft von Gott gedrängt wurde.<br />

Dies will er nun im zweiten Teil dieses<br />

Verses weiter ausführen. Wenn er nun<br />

aus »Zwang« predigt, nämlich weil ein<br />

Feuer in ihm brennt und er das Predigen<br />

nicht lassen kann, dann ist er »mit einer<br />

Verwaltung« des Evangeliums »betraut«<br />

worden. Er war jemand, der nur Anweisungen<br />

ausführte, und deshalb konnte er<br />

sich dessen nicht rühmen.<br />

Vers 17 ist zugegebenermaßen<br />

schwierig, und doch scheint die Bedeutung<br />

zu sein, daß Paulus sein Recht auf<br />

Unterhalt von den Korinthern nicht einfordern<br />

wollte, weil der Dienst keine Berufung<br />

war, die er sich selbst ausgesucht<br />

hatte. Er wurde von Gott in diese Berufung<br />

hineingeschickt. Die Irrlehrer in<br />

Korinth mochten das Recht beanspruchen,<br />

von den Heiligen unterhalten zu<br />

werden, doch der Apostel Paulus würde<br />

seinen Lohn an anderer Stelle suchen.<br />

Knox hat den Vers folgendermaßen umschrieben:<br />

»Ich kann eine Belohnung für<br />

etwas fordern, das ich aus eigenem Antrieb<br />

getan habe, doch wenn ich unter<br />

Zwang handle, dann führe ich nur einen<br />

Auftrag aus.«<br />

Ryrie kommentiert:<br />

Paulus konnte sich der Verantwortung,<br />

das Evangelium zu predigen, nicht entziehen,<br />

weil ihm eine »Verwaltung« (Verantwortung)<br />

anvertraut worden war und er die<br />

Anweisung hatte zu predigen, auch wenn<br />

ihm nie etwas dafür gezahlt werden würde<br />

(vgl. Lk 17,10). 29)<br />

9,18 Wenn er sich nun der Tatsache<br />

nicht rühmen konnte, daß er das Evangelium<br />

predigte, wessen konnte er sich<br />

dann rühmen? Er konnte sich dessen rühmen,<br />

daß er es freiwillig tat, nämlich daß<br />

er bei seiner »Verkündigung das Evangelium<br />

kostenfrei« weitergab. Dazu konnte<br />

er sich entschließen. Er predigte also den<br />

Korinthern das Evangelium und verdiente<br />

sich gleichzeitig noch seinen Unterhalt,<br />

so daß er sein Recht <strong>zum</strong> Unterhalt<br />

durch das Evangelium nicht nutzte.<br />

Um die Argumentation des Apostels<br />

an dieser Stelle zusammenzufassen: Er<br />

unterscheidet hier zwischen dem, was er<br />

aus Zwang tut, und dem, was er freiwil-<br />

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