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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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ganzem Herzen daran Gefallen fand,<br />

Gottes »Willen« zu tun.<br />

10,8 In den Versen 8-10 beschreibt der<br />

Verfasser die geistliche Bedeutung dieses<br />

Monologes. Er sieht sie als Ankündigung<br />

für das Ende des alten Opfersystems und<br />

die Einsetzung des einen, vollkommenen<br />

und endgültigen Opfers Jesu Christi.<br />

Er wiederholt das Zitat aus Psalm 40<br />

in zusammengefaßter Form, um Gottes<br />

mangelndes »Wohlgefallen« an den<br />

Opfern zu betonen, die »nach dem<br />

Gesetz dargebracht werden«.<br />

10,9 Dann sieht der Verfasser die<br />

bedeutsame Tatsache, daß sofort nach<br />

Gottes Erklärung über sein Mißfallen mit<br />

der alten Ordnung der Messias gewissermaßen<br />

hervortrat, um das eine zu tun,<br />

das dem Herzen den Vaters wirklich gefallen<br />

würde. Die Folgerung »er nimmt<br />

das Erste weg, um das Zweite aufzurichten«,<br />

d. h. er verwirft das alte Opfersystem,<br />

das durch das Gesetz bestimmt<br />

wurde, und führt sein eigenes großes<br />

Opfer für die Sünden ein. Der Gesetzesbund<br />

zieht sich an den Rand der Bühne<br />

zurück, während der Neue Bund in die<br />

Mitte tritt.<br />

10,10 Durch »diesen Willen« Gottes,<br />

dem Jesus ausgesprochen Gehorsam war,<br />

»sind wir geheiligt durch das ein für allemal<br />

geschehene Opfer des Leibes Jesu<br />

Christi«. George Landis kommentiert:<br />

Es handelt sich um eine stellungsmäßige<br />

Heiligung, wie im gesamten Hebräerbrief mit<br />

Ausnahme von 12,14, und sie gilt für alle<br />

Gläubigen (1. Kor 6,11) und nicht nur für<br />

einige »fortgeschrittene Christen«. Sie wird<br />

durch den Willen Gottes und das Opfer Christi<br />

hervorgebracht. Wir sind »von« Gott und<br />

»für« Gott auserwählt. Wir dürfen es nicht<br />

mit dem fortschreitenden Werk der Heiligung<br />

durch den Geist Gottes verwechseln,<br />

das an dem Gläubigen durch das Wort<br />

geschieht (Joh 17,17-19; 1. Thess 5,23). 17)<br />

10,11 Der Dienst jedes aaronitischen<br />

»Priesters« wird nun dem Dienst Christi<br />

gegenübergestellt. Die ersteren mußten<br />

»täglich« ihre Pflichten erfüllen. Es gab<br />

in der Stiftshütte oder im Tempel keine<br />

Stühle. Sie konnten nicht ruhen, weil ihr<br />

Werk nie vollendet war. Sie brachten »oft<br />

Hebräer 10<br />

dieselben Schlachtopfer dar«. Es handelte<br />

sich um eine unendliche Routine, die<br />

die Sünden nicht betraf und das Gewissen<br />

ohne Erleichterung ließ.<br />

Diese Opfer konnten »niemals Sünden<br />

hinwegnehmen«. »Aaron«, schreibt<br />

A. B. Bruce, »war zwar eine wichtige Persönlichkeit<br />

im levitischen System, doch<br />

war er nur ein priesterliches Arbeitstier,<br />

das Zeremonien vollführte, die keinen<br />

echten Wert hatten«. 18)<br />

10,12 Unser Herr brachte ein einziges<br />

»Schlachtopfer für Sünden« dar. Kein anderes<br />

ist je wieder nötig!<br />

Nachdem er das Werk der Erlösung<br />

vollendet hat, hat er »sich für immer gesetzt<br />

zur Rechten Gottes«. In diesem Vers<br />

kann die Zeichensetzung verschieden<br />

sein, so daß sich das Wort »für immer«<br />

auf verschiedene Worte bezieht. Es heißt<br />

entweder dieser aber hat für immer ein<br />

Schlachtopfer für Sünden dargebracht oder<br />

aber er hat sich für immer gesetzt. Beide<br />

sind richtig, doch wir sind der Ansicht,<br />

daß die letztere Möglichkeit die richtige<br />

Interpretation ist. Er kann »für immer«<br />

sitzen, weil der riesige Anspruch der<br />

Sünde erfüllt worden ist. Er sitzt »zur<br />

Rechten Gottes«, auf dem Ehrenplatz,<br />

der seine Macht, und die Zuneigung, die<br />

Gott für ihn hegt, zeigt.<br />

Man mag hier einwenden, daß er<br />

nicht »für immer« sitzen kann, weil er<br />

sich eines Tages <strong>zum</strong> Gericht erheben<br />

wird. Doch dies ist kein Widerspruch.<br />

Soweit es um ein Sündopfer geht, sitzt er<br />

»für immer«. Was jedoch das Gericht angeht,<br />

sitzt er noch nicht für immer.<br />

10,13 Er wartet, »bis seine Feinde hingelegt<br />

sind als Schemel seiner Füße«, bis<br />

zu dem Tag, an dem sich jedes Knie vor<br />

ihm beugen wird, und jede Zunge ihn als<br />

Herrn der Herrlichkeit Gottes des Vaters<br />

anerkennen wird (Phil 2,10.11). Dies<br />

wird der Tag seiner öffentlichen Rechtfertigung<br />

auf Erden sein.<br />

10,14 Den überragenden Wert seines<br />

»Opfers« erkennt man an der Tatsache,<br />

daß er »die, die geheiligt werden, für<br />

immer (oder ›auf ewig‹) vollkommen gemacht«<br />

hat. »Die, die geheiligt werden«<br />

sind hier alle, die von Gott aus der Welt<br />

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