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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Philipper 2<br />

als Herrn anerkennen lassen. Diejenigen,<br />

die seinen Anspruch leugnen, werden<br />

eines Tages zugeben müssen, daß sie<br />

Narren waren, daß sie sich fürchterlich<br />

geirrt haben und daß Jesus von Nazareth<br />

tatsächlich der Herr der Herrlichkeit ist.<br />

Ehe wir diesen wunderbaren Abschnitt<br />

über die Person und das Werk des<br />

Herrn Jesus verlassen, sollten wir wiederholen,<br />

daß er im Zusammenhang mit<br />

einem kleinen Problem in Philippi entstanden<br />

ist. Paulus setzte sich nicht hin,<br />

um eine Abhandlung über den Herrn zu<br />

schreiben. Er wollte einfach nur die<br />

Selbstsucht und den Parteigeist der Heiligen<br />

korrigieren. Die Heilung für ihren<br />

Zustand ist die Gesinnung Christi. Paulus<br />

bringt den Herrn in jede Situation ein.<br />

»Sogar, wenn er höchst delikate, geschmacklose<br />

und verzweifelte Angelegenheiten<br />

behandelt«, schreibt Erdman,<br />

»ist er in der Lage, die Wahrheit auf solch<br />

wunderschöne Weise darzustellen, daß<br />

sie wie ein wertvoller Edelstein in einem<br />

Bett aus Erde erscheint.« 12)<br />

2,12 Nachdem er das Beispiel Christi<br />

so brillant dargestellt hat, ist der Apostel<br />

nun bereit, die Ermahnung anzubringen,<br />

die darauf aufbaut.<br />

Die Philipper waren Paulus »allezeit<br />

gehorsam gewesen«, wenn Paulus bei<br />

ihnen war. Nun, in seiner »Abwesenheit«<br />

sollten sie »noch viel mehr« ihr »Heil mit<br />

Furcht und Zittern« bewirken.<br />

Und wieder haben wir hier eine<br />

Schriftstelle, über die viel Verwirrung<br />

herrscht. Zu Beginn sollten wir uns eindeutig<br />

klar machen, daß Paulus nicht<br />

lehrt, daß die Erlösung durch Werke verdient<br />

werden kann. In allen seinen<br />

Schriften betont er immer wieder, daß<br />

die Erlösung nicht durch Werke, sondern<br />

aus dem Glauben an den Herrn Jesus<br />

Christus kommt. Was jedoch bedeutet<br />

dann dieser Vers?<br />

1. Er könnte bedeuten, daß wir die Erlösung,<br />

die Gott uns geschenkt hat, ausleben<br />

sollen. Gott hat uns das ewige<br />

Leben als kostenloses Geschenk gegeben.<br />

Wir sollen es ausleben, indem<br />

wir ein praktisches Heiligungsleben<br />

führen.<br />

962<br />

2. Mit »Heil« könnte hier die Lösung<br />

der Probleme in Philippi gemeint<br />

sein. Sie waren von Zank und Streit<br />

geplagt. Der Apostel hat ihnen die<br />

Hilfe dafür gegeben. Nun sollen sie<br />

diese Hilfe anwenden, indem sie wie<br />

Christus gesinnt sind. Sie sollten so<br />

ihr eigenes »Heil … bewirken«, d. h.<br />

ihr Problem lösen.<br />

Das »Heil«, von dem hier die Rede<br />

ist, ist nicht das Seelenheil, sondern Befreiung<br />

von den Fallstricken, die die<br />

Christen daran hindern wollten, den Willen<br />

Gottes zu tun. In ähnlichem Sinne<br />

beschreibt Vine es als »die völlige, gegenwärtige<br />

Erfahrung der Befreiung vom<br />

Bösen«.<br />

Heil hat viele verschiedene Bedeutungen<br />

im NT. Wir haben schon bemerkt,<br />

daß es in 1,19 die Befreiung aus dem<br />

Gefängnis bedeutet. In 1,28 ist damit die<br />

endgültige Erlösung unserer Leiber von<br />

der Gegenwart der Sünde gemeint. Die<br />

Bedeutung in jedem einzelnen Fall muß,<br />

<strong>zum</strong>indest teilweise, durch den Kontext<br />

bestimmt werden. Wir glauben, daß in<br />

diesem Abschnitt »Heil« die Lösung der<br />

Probleme der Philipper bedeutet, d. h.<br />

die Befreiung von Streitereien.<br />

2,13 Nun erinnert Paulus die Philipper<br />

daran, daß es für sie möglich ist, ihr<br />

Heil zu bewirken, weil es »Gott ist, … der<br />

in euch wirkt sowohl das Wollen als auch<br />

das Wirken zu [seinem] Wohlgefallen«.<br />

Das bedeutet, daß es »Gott« ist, der zuerst<br />

in uns den Wunsch oder das Verlangen<br />

legt. Dann bewirkt er in uns auch noch<br />

die Macht, diesen Wunsch zu erfüllen.<br />

Hier haben wir wieder die wunderbare<br />

Vermengung des Göttlichen mit<br />

dem Menschlichen. In einer Hinsicht<br />

sind wir aufgerufen, unsere Erlösung zu<br />

bewirken. In anderer Hinsicht kann uns<br />

nur Gott dazu befähigen, dies zu tun. Wir<br />

müssen unser Teil dazutun, und Gott<br />

wird seinen Teil dazutun. (Doch betrifft<br />

dies nicht die Vergebung der Sünden<br />

oder die Wiedergeburt. Die Erlösung ist<br />

vollkommen ein Werk Gottes. Wir glauben<br />

einfach nur und erhalten sie.)<br />

2,14 Wenn wir zu seinem Wohlgefallen<br />

handeln, dann sollten wir dies ohne

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