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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Kolosser 3<br />

ten wirklich übereinstimmen, dann steht es<br />

gut um unsere Seele … Viele räumen Christus<br />

einen gewissen Platz in ihrer Religion<br />

ein, jedoch nicht den Platz, den Gott für ihn<br />

geplant hat. Christus allein ist nicht »alles in<br />

allem« für ihre Seele. Nein! Es ist entweder<br />

Christus und die Gemeinde – oder Christus<br />

und die Sakramente – oder Christus und seine<br />

berufenen Geistlichen – oder Christus<br />

und ihre eigene Bekehrung – oder Christus<br />

und ihre eigenen guten Taten – oder Christus<br />

und ihre eigenen Gebete – oder Christus und<br />

ihre eigene Ehrlichkeit und Spendenbereitschaft,<br />

auf denen ihre Seele praktisch ruht. 19)<br />

3,12 In Vers 10 hatte Paulus gesagt,<br />

daß wir den neuen Menschen angezogen<br />

haben. Nun zeigt er uns, wie sich das in<br />

unserem täglichen Leben in die Praxis<br />

umsetzen läßt. Zunächst spricht er die<br />

Kolosser als die »Auserwählten Gottes«<br />

an. Das bezieht sich auf die Tatsache, daß<br />

sie von Gott in Christus vor Grundlegung<br />

der Welt erwählt worden sind. Gottes<br />

erwählende Gnade ist eines der Geheimnisse<br />

der göttlichen Offenbarung.<br />

Wir glauben, daß die Schrift eindeutig<br />

lehrt, daß Gott in seiner Souveränität<br />

Menschen erwählt hat, zu Christus zu<br />

gehören. Wir glauben nicht, daß Gott<br />

jemals jemanden zur Verdammnis erwählt<br />

hat. Eine solche Lehre widerspricht<br />

direkt der Schrift. Ebenso, wie<br />

wir an Gottes auserwählende Gnade<br />

glauben, so glauben wir an die Verantwortung<br />

des Menschen. Gott rettet Menschen<br />

nicht gegen ihren Willen. Dieselbe<br />

Bibel, die sagt »erwählt nach dem Vorherwissen<br />

Gottes«, sagt auch »wer den<br />

Namen des Herrn anrufen wird, der soll<br />

errettet werden«.<br />

Als nächstes spricht Paulus die<br />

Kolosser »als Heilige und Geliebte« an.<br />

Heilig bedeutet hier geheiligt oder für<br />

Gott aus der Welt ausgesondert. Wir sind<br />

von unserer Stellung her heilig und wir<br />

sollten in unserem Leben auch praktisch<br />

heilig sein. Weil Gott uns liebt, haben wir<br />

das Verlangen, ihm auf jede Weise zu<br />

gefallen.<br />

Nun beschreibt Paulus die christlichen<br />

Tugenden, die wir als Kleider »anziehen«<br />

sollen. »Herzliches Erbarmen«<br />

1014<br />

beschreibt das mitleidvolle Herz. »Güte«<br />

spricht von selbstlosen Taten für andere.<br />

Es ist die Haltung der Zuneigung und<br />

des Wohlwollens. »Demut« bedeutet die<br />

Bereitschaft, auch niedrige Dienste zu<br />

verrichten und andere höher zu schätzen<br />

als sich selbst. »Milde« spricht nicht von<br />

Schwäche, sondern von der Stärke, sich<br />

selbst zu verleugnen und in Liebe zu<br />

allen Menschen zu wandeln. Vine<br />

schreibt:<br />

Man nimmt allgemein an, daß, wenn<br />

jemand sanftmütig ist, er sich nicht durchsetzen<br />

kann, doch auch der Herr war »sanftmütig«,<br />

obwohl er die unendlichen Machtmittel<br />

Gottes zu seiner Verfügung hatte.<br />

Wenn man es negativ beschreiben will, dann<br />

ist Sanftmut das Gegenteil von Selbstbewußtsein<br />

und Eigeninteresse, es ist Zufriedenheit<br />

des Geistes, die weder in Hochstimmung<br />

versetzt noch verzweifeln läßt, einfach,<br />

weil sie sich überhaupt nicht mit dem Ich<br />

beschäftigt. 20)<br />

Wenn »Demut« die »Abwesenheit<br />

von Stolz« ist, dann ist »Milde« die »Abwesenheit<br />

von Eifer«. »Langmut« spricht<br />

von Geduld unter Provokation und vom<br />

ausdauerndem Ertragen von Beleidigungen.<br />

Es gehört Freude und eine freundliche<br />

Haltung anderen gegenüber dazu,<br />

gleichzeitig mit dem Ausharren in<br />

Leiden.<br />

3,13 »Ertragt einander« beschreibt die<br />

Geduld, die wir mit den Fehlern und<br />

Schrullen unserer Geschwister haben<br />

sollten. Wenn wir mit anderen zusammenleben,<br />

ist es unausweichlich, daß wir<br />

ihre Fehler kennenlernen. Wir benötigen<br />

oft die Gnade Gottes, um uns mit den<br />

Ungereimtheiten anderer zu versöhnen,<br />

genauso wie es für sie schwer sein muß,<br />

mit unseren zurechtzukommen. »Und<br />

vergebt euch gegenseitig, wenn einer<br />

Klage gegen den anderen hat.« Es gäbe<br />

nur wenige Streitpunkte im Volk Gottes,<br />

die nicht schnell gelöst werden könnten,<br />

wenn man diesen Aufforderungen folgen<br />

würde. Vergebung sollte man anderen<br />

gegenüber üben, wenn sie sich gegen<br />

uns versündigt haben. Wie oft hören wir<br />

die Klage: »Aber der hat angefangen …«<br />

Das ist genau die Situation, in der wir

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