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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Hebräer 11<br />

Sohn zu »empfangen«. Der Bericht sagt<br />

ausdrücklich, daß sie »über die geeignete<br />

Zeit« hinaus war, zu der sie noch hätte<br />

ein Kind bekommen können. Doch sie<br />

wußte, daß Gott ihr ein Kind verheißen<br />

hatte, und sie wußte, daß er sein Wort<br />

nicht brechen konnte. Sie hatte einen<br />

unerschütterlichen Glauben, daß er »die<br />

Verheißung« erfüllen würde.<br />

11,12 Abraham war etwa neunundneunzig<br />

Jahre alt, als Isaak geboren wurde.<br />

Menschlich gesprochen war es für<br />

ihn fast unmöglich, Vater zu werden,<br />

und doch hatte Gott ihm eine zahlreiche<br />

Nachkommenschaft verheißen, deshalb<br />

mußte es so geschehen.<br />

Durch Isaak ist Abraham der Vater<br />

einer »unzählbaren« irdischen Familie<br />

geworden, dem jüdischen Volk. Durch<br />

Christus wurde er der Vater einer ebenso<br />

»unzählbaren« geistlichen Familie,<br />

d. h. aller echten Gläubigen in den auf<br />

ihn folgenden Zeitaltern. Der »Sand am<br />

Ufer des Meeres« steht wahrscheinlich<br />

für seine irdische Nachkommenschaft,<br />

während die »Sterne des Himmels« für<br />

seine himmlische Nachkommenschaft<br />

stehen.<br />

11,13 Alle Patriarchen »sind im Glauben<br />

gestorben«. Sie erlebten die Erfüllung<br />

der göttlichen »Verheißungen«<br />

nicht. Z. B. hat Abraham seine zahlreiche<br />

Nachkommenschaft nie gesehen. Das<br />

jüdische Volk hat niemals das ganze<br />

Land besessen, das ihm verheißen worden<br />

war. Die Heiligen des AT erlebten<br />

nicht die Erfüllung der Verheißung des<br />

Messias. Doch ihre Vorstellung brachte<br />

ihnen die »Verheißungen« nahe, so nahe,<br />

daß sie dargestellt werden, wie sie ihnen<br />

voller Vorfreude zuwinkten.<br />

Sie erkannten, daß diese Welt nicht<br />

ihre endgültige Heimstatt war. Sie waren<br />

zufrieden, »Fremde und ohne Bürgerrecht«<br />

zu sein, und weigerten sich, dem<br />

Druck nachzugeben, sich hier einzurichten<br />

und es sich bequem zu machen. Ihr<br />

Verlangen war es, durch diese Welt zu<br />

gehen, ohne ihre Eigenschaften zu übernehmen.<br />

Ihre Herzen waren auf Pilgerschaft<br />

ausgerichtet (Ps 84,6, nach der<br />

engl. Übertragung von J. Knox).<br />

1240<br />

11,14 Ihr Leben zeigte »deutlich, daß<br />

sie ein Vaterland« suchten. Der Glaube<br />

gab ihnen einen Instinkt für ihre wirkliche<br />

Heimat ein, der sie mit den Freuden<br />

Kanaans nicht zufrieden sein ließ. Sie<br />

waren immer auf der Suche nach einem<br />

besseren Land, das sie Heimat nennen<br />

konnten.<br />

11,15 Indem er sagt, daß sie nach<br />

einer Heimat suchten, will der Verfasser<br />

klarstellen, daß er nicht das Land ihrer<br />

Geburt meint. Wenn Abraham nach<br />

Mesopotamien hätte zurückkehren<br />

wollen, hätte er das tun können, doch<br />

dies war für ihn keine Heimat mehr.<br />

11,16 Die wahre Erklärung dafür lautet,<br />

daß sie eine »himmlische« Heimat<br />

suchten. Dies ist sehr bemerkenswert,<br />

wenn wir uns daran erinnern, daß die<br />

meisten Verheißungen an das Volk Israel<br />

materielle Segnungen auf dieser Erde<br />

betreffen. Doch auch sie hatten eine<br />

himmlische Hoffnung, und diese Hoffnung<br />

ermöglichte es ihnen, diese Welt als<br />

fremdes Land zu empfinden.<br />

Dieser Geist der Pilgerschaft gefiel<br />

Gott besonders. Darby schreibt: »Er<br />

schämt sich nicht, Gott derer genannt zu<br />

werden, deren Herz und Erbteil im Himmel<br />

sind.« »Er hat ihnen eine Stadt bereitet«,<br />

und dort finden sie Ruhe, Befriedigung<br />

und vollkommenen Frieden.<br />

11,17 Wir kommen nun zur größten<br />

Glaubensprüfung Abrahams. Gott befahl<br />

ihm, seinen einzigen Sohn »Isaak« auf<br />

dem Altar zu opfern. Ohne Zögern machte<br />

sich Abraham auf, im Gehorsam Gott<br />

den liebsten Schatz seines Herzens darzubringen.<br />

War er sich des Dilemmas<br />

etwa nicht bewußt? Gott hatte ihm eine<br />

zahllose Nachkommenschaft verheißen.<br />

Isaak war sein »einziger Sohn«. Abraham<br />

war schon 117 und Sara war 108 Jahre alt!<br />

11,18 Die Verheißungen einer großen<br />

Nachkommenschaft sollten sich »in<br />

Isaak« erfüllen. Das Dilemma war folgendes:<br />

Wenn Abraham Isaak töten würde,<br />

wie konnte sich dann die Verheißung<br />

erfüllen? Isaak war siebzehn Jahre alt<br />

und unverheiratet.<br />

11,19 Abraham wußte, was Gott ihm<br />

verheißen hatte, und nur das allein zähl-

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