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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Wenn es heißt, daß Abraham der<br />

»Vater« der gläubigen Heiden sei, so geht<br />

es hier natürlich nicht um leibliche Verwandtschaft.<br />

Es bedeutet einfach, daß<br />

diese Gläubigen seine Kinder sind, weil<br />

sie seinen Glauben nachahmen. Sie sind<br />

nicht seine Kinder durch ihre Geburt,<br />

sondern indem sie ihm und seinem Vorbild<br />

nachfolgen. Auch lehrt dieser<br />

Abschnitt nicht, daß die gläubig gewordenen<br />

Heiden <strong>zum</strong> Israel Gottes würden.<br />

Das wahre Israel Gottes besteht aus den<br />

Juden, die den Messias Jesus als ihren<br />

Herrn und Retter annehmen.<br />

4,12 Abraham erhielt das Zeichen der<br />

»Beschneidung« auch noch aus einem<br />

anderen Grund – nämlich, weil er »Vater«<br />

derjenigen Juden wurde, die nicht<br />

nur beschnitten sind, sondern auch seinem<br />

Weg »in den Fußspuren des Glaubens«<br />

folgen, dem »Glauben«, den er hatte,<br />

»als er« noch »unbeschnitten« war.<br />

Es besteht ein Unterschied darin,<br />

Abrahams Nachfahre oder Abrahams<br />

Kind zu sein. Jesus sagte zu den Pharisäern:<br />

»Ich weiß, daß ihr Abrahams<br />

Nachkommen seid« (Joh 8,37). Doch<br />

dann fuhr er fort: »Wenn ihr Abrahams<br />

Kinder wäret, so würdet ihr die Werke<br />

Abrahams tun« (Joh 8,39). So besteht hier<br />

Paulus auch darauf, daß es nicht die leibliche<br />

Beschneidung ist, die zählt. »Der<br />

Glaube« an den lebendigen Gott ist<br />

unbedingt notwendig. Diejenigen »aus<br />

der Beschneidung«, die an den Herrn<br />

Jesus Christus glauben, sind das wahre<br />

Israel Gottes.<br />

Zusammenfassend wäre zu sagen,<br />

daß es im Leben Abrahams eine Zeit gab,<br />

während der er »Glauben« hatte und<br />

noch »unbeschnitten« war, und eine<br />

andere Zeit, in der er Glauben hatte und<br />

beschnitten war. Die Adleraugen des<br />

Paulus sehen in dieser Tatsache die<br />

Begründung dafür, daß sowohl die gläubig<br />

gewordenen Heiden als auch die<br />

gläubig gewordenen Juden Abraham mit<br />

Recht ihren Vater nennen und sich als<br />

seine Kinder identifizieren können.<br />

4,13 »Die Diskussion geht unerbittlich<br />

weiter, indem Paulus jedem möglichen<br />

Einwand mit aller möglichen<br />

Römer 4<br />

Logik und jedem möglichen Schriftbeweis<br />

begegnet.« 13)<br />

Der Apostel muß sich<br />

nun mit dem Einwand beschäftigen, daß<br />

der Segen durch das Gesetz kam und daß<br />

deshalb die Heiden, die das Gesetz nicht<br />

kannten, verflucht waren (s. Joh 7,49).<br />

Als Gott »Abraham« und »seiner<br />

Nachkommenschaft« verhieß, »daß er<br />

der Welt Erbe sein sollte«, verband er<br />

diese Verheißung nicht mit der Bedingung<br />

der Erfüllung irgendeines Gesetzes.<br />

(Das Gesetz selbst ist erst 430 Jahre<br />

später gegeben worden – Gal 3,17.) Es<br />

war eine Verheißung der Gnade ohne<br />

Vorbedingungen, die im »Glauben« angenommen<br />

werden mußte – durch denselben<br />

Glauben, durch den wir heute die<br />

»Glaubensgerechtigkeit« erhalten.<br />

Der Ausdruck »der Welt Erbe« bedeutet,<br />

daß Abraham der Vater sowohl<br />

der gläubig gewordenen Heiden als auch<br />

der Juden werden sollte (Verse 11.12),<br />

und daß er der Vater vieler Nationen (Verse<br />

17.18) werden sollte und nicht nur der<br />

jüdischen Nation. In ihrem vollsten Sinne<br />

wird sich die Verheißung erfüllen,<br />

wenn der Herr Jesus, der Same Abrahams,<br />

das Zepter des Weltreiches übernehmen<br />

wird und als König der Könige<br />

und Herr der Herren regieren wird.<br />

4,14 Wenn diejenigen, die Gottes<br />

Segen suchen, und zwar insbesondere<br />

den Segen der Rechtfertigung, in der<br />

Lage sind, diesen durch das Halten des<br />

Gesetzes zu erben, »so ist der Glaube<br />

zunichte gemacht und die Verheißung<br />

aufgehoben«. Der Glaube wird dann aufgehoben,<br />

weil er vom Prinzip her dem<br />

Gesetz entgegensteht: hier steht der<br />

Glaube gegen die Tat. Die Verheißung<br />

wäre dann wertlos, weil sie auf Bedingungen<br />

beruhen würde, die niemand<br />

erfüllen könnte.<br />

4,15 »Das Gesetz bewirkt« Gottes<br />

»Zorn«, nicht seinen Segen. Es verurteilt<br />

diejenigen, die nicht in der Lage sind, seine<br />

Anweisungen ständig und vollkommen<br />

zu halten. Und weil das niemand<br />

kann, sind alle, die unter dem Gesetz stehen,<br />

<strong>zum</strong> Tode verurteilt. Es ist unmöglich,<br />

unter dem Gesetz zu leben, ohne<br />

unter dem Fluch zu stehen.<br />

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