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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Philipper 3<br />

aus schreibt. Wir können von einem solchen<br />

Mann ganz gewiß einen Rat annehmen!<br />

Er findet es nicht unpassend, sich den<br />

Philippern gegenüber zu wiederholen,<br />

denn er weiß, daß er es zu ihrer Sicherheit<br />

tut. Doch wie wiederholt er sich?<br />

Bezieht es sich auf vorhergehende Anweisungen,<br />

sich im Herrn zu freuen?<br />

Oder bedeutet das, daß die folgenden<br />

Verse sie vor den jüdischen Irrlehrern<br />

warnen? Wir sind der Meinung, daß das<br />

letztere gemeint ist. Dreimal in Vers 2<br />

benutzt er das Wort »seht«. Sich so<br />

immer wieder zu wiederholen, ist ihm<br />

»nicht verdrießlich«, sondern eine Vorsichtsmaßnahme<br />

um ihretwillen.<br />

3,2 Sie sollen »auf die Hunde …, die<br />

bösen Arbeiter« und »auf die Zerschneidung«<br />

sehen. Alle drei Ausdrücke<br />

bezeichnen wahrscheinlich die gleichen<br />

Menschen – Irrlehrer, die versuchten, die<br />

Christen wieder unter das Gesetz des<br />

Judentums zu knechten und die lehrten,<br />

daß man Gerechtigkeit erlangen könne,<br />

indem man sich an das Gesetz und seine<br />

Rituale halte.<br />

Als erstes kennzeichnet Paulus diese<br />

Irrlehrer als »Hunde«. In der Bibel sind<br />

Hunde unreine Tiere. Der Ausdruck<br />

wurde normalerweise von Juden benutzt,<br />

um damit die Heiden abfällig zu<br />

bezeichnen! In den Ländern des Nahen<br />

Ostens waren die Hunde heimatlose<br />

Wesen, die wild auf den Straßen herumstreunten,<br />

und sich ihr Futter zusammenstahlen,<br />

wo es nur ging. Hier dreht<br />

Paulus den Spieß um und wendet diesen<br />

Ausdruck auf diese jüdischen Irrlehrer<br />

an, die versuchten, die Gemeinden zu<br />

unterwandern. Sie waren die eigentlichen,<br />

die draußen lebten und versuchten,<br />

von Riten und Zeremonien zu leben.<br />

Sie waren diejenigen, die sich »mit Krümeln<br />

zufrieden gaben, wo sie am Festmahl<br />

hätten teilnehmen können«.<br />

Zweitens waren sie »böse Arbeiter«.<br />

Sie gaben vor, echte Gläubige zu sein und<br />

hatten so Zugang zu christlichen Gemeinschaften.<br />

Dort wollten sie ihre Irrlehren<br />

ausbreiten. Ihr Handeln konnte<br />

nur Schlimmes zur Folge haben.<br />

966<br />

Dann nennt Paulus sie noch »die Zerschneidung«.<br />

Das ist ein sarkastisch gemeinter<br />

Ausdruck, um ihre Haltung zur<br />

Beschneidung zu bezeichnen. Zweifellos<br />

waren sie der Auffassung, daß man beschnitten<br />

sein müsse, um errettet zu werden.<br />

Doch was sie meinten, war die leibliche<br />

Beschneidung. Sie waren an der<br />

geistlichen Bedeutung der Beschneidung<br />

nicht interessiert. Die Beschneidung<br />

steht für den Tod des Fleisches. Sie bedeutet,<br />

daß der Anspruch des Fleisches<br />

nicht befriedigt werden soll. Diese Irrlehrer<br />

aber bestanden auf der Zeremonie<br />

der wirklichen, leiblichen Beschneidung,<br />

und gaben damit dem Fleisch Raum. Sie<br />

wollten nicht anerkennen, daß das<br />

Fleisch am Kreuz in den Tod gegeben ist.<br />

Paulus will also sagen, daß sie zwar das<br />

leibliche Fleisch zerschnitten, aber dabei<br />

nicht zwischen der Zeremonie und der<br />

ihr zugrunde liegenden Bedeutung zu<br />

unterscheiden wußten.<br />

3,3 Im Gegensatz zu diesen stellt Paulus<br />

fest, daß »wir«, d. h. die wahren<br />

Gläubigen, »die Beschneidung sind« –<br />

nicht diejenigen, die zufällig von jüdischen<br />

Eltern geboren sind und leiblich<br />

beschnitten sind, sondern diejenigen, die<br />

erkennen, daß das Fleisch nichts Gutes<br />

bringt, und daß der Mensch aus eigener<br />

Kraft nichts tun kann, um das anerkennende<br />

Lächeln Gottes zu verdienen.<br />

Dann nennt Paulus drei Eigenschaften<br />

derer, die die wahre Beschneidung sind:<br />

1. Sie »dienen … im Geist Gottes«. Das<br />

bedeutet, daß sie wirklich geistlichen<br />

Dienst tun, nicht den toten Dienst der<br />

Zeremonien. Im wirklichen Gottesdienst<br />

nähert sich der Gläubige Gott<br />

im Glauben und lobt, preist und betet<br />

ihn an. Seelischer Gottesdienst<br />

braucht schöne Gebäude und heilige<br />

Einrichtungsgegenstände, zusätzlich<br />

ausgefeilte Zeremonien, prächtige<br />

Priestergewänder und alles andere,<br />

was das Gefühl anspricht.<br />

2. Die Mitglieder der wahren Beschneidung<br />

»rühmen« sich »in Christus<br />

Jesus«. Er allein ist der Grund all<br />

ihres Ruhmes. Sie sind nicht auf persönliche<br />

Erfolge stolz, auf ihren kul-

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