05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Johannes 12<br />

»Lazarus«, Maria und Martha. Als er<br />

diesmal nach Bethanien kam, setzte er<br />

sich, menschlich gesprochen, größter<br />

Gefahr aus, weil im nahen Jerusalem das<br />

Hauptquartier aller Mächte lag, die sich<br />

gegen ihn zusammengefunden hatten.<br />

12,2 Trotz der vielen Menschen, die<br />

gegen Jesus eingestellt waren, gab es<br />

noch immer einige, die ihm treu ergeben<br />

waren. »Lazarus aber war einer von<br />

denen, die mit« dem Herrn »zu Tisch<br />

lagen«, während »Martha diente«. Die<br />

Schrift sagt uns nichts, ob Lazarus in der<br />

Zeit, in der er tot war, etwas gesehen<br />

oder gehört hatte. Vielleicht hatte Gott<br />

ihm verboten, solche Informationen weiterzugeben.<br />

12,3 Es wird in den Evangelien mehrmals<br />

berichtet, daß eine Frau den Herrn<br />

Jesus salbte. Alle diese Berichte sind<br />

etwas unterschiedlich, doch man ist allgemein<br />

der Ansicht, daß dieser Bericht<br />

hier eine Parallele zu Markus 14,3-9 darstellt.<br />

Marias Hingabe an Christus ließ<br />

sie »ein Pfund Salböl von echter, sehr<br />

kostbarer Narde« nehmen und »seine<br />

Füße« damit salben. Sie drückte damit<br />

aus, daß ihr für den Herrn Jesus nichts zu<br />

kostbar war. Er ist all dessen wert, was<br />

wir besitzen und was wir sind.<br />

Immer, wenn wir Maria begegnen,<br />

finden wir sie zu Füßen Jesu. Hier trocknet<br />

sie »seine Füße mit ihren Haaren«. Da<br />

das Haar einer Frau ihre Ehre ist, legte sie<br />

ihm hier ihre Ehre zu Füßen. Natürlich<br />

trug Maria den Duft der Salbe noch eine<br />

Weile nach diesem Ereignis an sich. So ist<br />

es auch, wenn Christus angebetet wird:<br />

Dann tragen die Anbetenden selbst auch<br />

etwas vom Duft dieser Stunde an sich.<br />

Kein Haus wird so von Wohlgeruch<br />

erfüllt wie das, in dem Jesus der ihm<br />

gebührende Platz eingeräumt wird.<br />

12,4.5 Hier sieht man, wie das Fleisch<br />

einen der heiligsten Augenblicke unterbricht.<br />

Derjenige, »der ihn überliefern<br />

sollte«, konnte es nicht ertragen, daß<br />

solch ein wertvolles Öl an seinen Meister<br />

verschwendet werden sollte. Judas war<br />

nicht der Meinung, daß Jesus »dreihundert<br />

Denare« wert sei. Er war der<br />

Ansicht, daß dieses Parfüm »verkauft<br />

426<br />

und den Armen« hätte gegeben werden<br />

sollen. Doch das war schlichte Heuchelei.<br />

Er machte sich weder etwas aus den<br />

Armen noch aus dem Herrn. Er wollte<br />

ihn verraten, nicht für »dreihundert Denare«,<br />

sondern für ein Zehntel dieses Wertes.<br />

Ryle merkt dazu sehr schön an:<br />

Daß jemand Christus drei Jahre lang als<br />

Jünger nachfolgen konnte, alle seine Wunder<br />

sehen, seine Predigten hören, aus seiner<br />

Hand wiederholt Wohltaten annehmen, zu<br />

den Aposteln gezählt werden konnte und<br />

doch sich schließlich als so verdorben im Herzen<br />

erweisen konnte – im ersten Augenblick<br />

erscheint dies unglaublich und unmöglich.<br />

Doch der Fall des Judas zeigt ganz deutlich,<br />

daß es möglich ist. Nur weniges wird so sehr<br />

verkannt, wenn überhaupt, wie das Ausmaß<br />

der Gefallenheit des Menschen. 37)<br />

12,6 Johannes fügt nun schnell hinzu,<br />

daß Judas das nicht sagte, weil er »die<br />

Armen« besonders geliebt hätte, »sondern<br />

weil er ein Dieb war«, habgierig<br />

war »und die Kasse hatte und beiseite<br />

schaffte, was eingelegt wurde«.<br />

12,7 Der Herr antwortete praktisch:<br />

»Halte sie nicht davon ab. Sie hat das Öl<br />

›aufbewahrt . . . für den Tag meines<br />

Begräbnisses!‹ 38) Sie will es nun in Liebe<br />

und Anbetung über mich gießen. Das<br />

soll ihr gewährt sein.«<br />

12,8 Es wird nie eine Zeit geben, zu<br />

der es nicht »Arme« gibt, denen wir<br />

unsere Freundlichkeit erweisen könnten.<br />

Doch der Dienst des Herrn auf Erde neigte<br />

sich schnell seinem Ende zu. Maria<br />

würde nicht jederzeit die Gelegenheit<br />

haben, dieses Öl für ihn zu verwenden.<br />

Das sollte uns daran erinnern, daß geistliche<br />

Gelegenheiten vorübergehen können.<br />

Wir sollten niemals zögern, für den<br />

Herrn jetzt zu tun, was wir können.<br />

B. Anschläge der Hohenpriester gegen<br />

Lazarus (12,9-11)<br />

12,9 Das Wort, daß Jesus in der Nähe von<br />

Jerusalem war, verbreitete sich schnell.<br />

Es war nicht länger möglich, seine<br />

Anwesenheit zu verheimlichen. »Eine<br />

große Volksmenge aus den Juden« kam<br />

nach Bethanien, um ihn zu besuchen,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!