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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Johannes 18<br />

andere Jünger heute »wärmte« er sich am<br />

»Kohlenfeuer« dieser Welt.<br />

D. Jesus vor dem Hohenpriester<br />

(18,19-24)<br />

18,19 Es ist nicht eindeutig, ob der hier<br />

erwähnte Hohepriester Hannas oder<br />

Kaiphas war. Wenn es Hannas war, was<br />

am wahrscheinlichsten ist, wurde er<br />

wohl eher aus Höflichkeit Hoherpriester<br />

genannt, weil er dieses Amt einmal innegehabt<br />

hat. »Der Hohepriester nun fragte<br />

Jesus über seine Jünger und über seine<br />

Lehre«, als ob diese das mosaische<br />

Gesetz oder die römische Verwaltung<br />

bedroht hätten. Es ist offensichtlich, daß<br />

diese Leute keine echte Anklage gegen<br />

den Herrn vorbringen konnten, deshalb<br />

versuchten sie, eine zu erfinden.<br />

18,20 »Jesus antwortete ihm«, daß<br />

sein Wirken »öffentlich« gewesen sei. Er<br />

hatte nichts zu verbergen. Er hatte in<br />

Gegenwart »aller Juden« gelehrt, »in der<br />

Synagoge und in dem Tempel«. Es gab<br />

bei ihm keine Geheimnisse.<br />

18,21 Man sollte einige Juden herbeibringen,<br />

die ihn gehört hatten. Sie sollten<br />

die Anklage liefern. Wenn er etwas<br />

Falsches getan oder gesagt hatte, sollten<br />

sie Zeugen dafür bringen.<br />

18,22 Diese Aufforderung irritierte<br />

die Juden offensichtlich. Sie hatten damit<br />

keine Anklage mehr. Und deshalb flüchteten<br />

sie sich in Beschimpfungen. »Einer<br />

der Diener« schlug Jesus, weil er so mit<br />

»dem Hohenpriester« geredet habe.<br />

18,23 Völlig gelassen und mit unanfechtbarer<br />

Logik zeigte der Erlöser, wie<br />

unfair ihre Haltung war. Sie konnten ihn<br />

nicht anklagen, etwas Böses gesagt zu<br />

haben, doch schlugen sie ihn dafür, daß<br />

er die Wahrheit sagte.<br />

18,24 Die vorhergehenden Verse<br />

beschreiben das Verhör vor Hannas. Die<br />

Verhandlung vor Kaiphas wird von<br />

Johannes nicht beschrieben. Sie fand zwischen<br />

Kapitel 18,24 und 18,28 statt.<br />

E. Petrus leugnet <strong>zum</strong> zweiten und<br />

dritten Mal (18,25-27)<br />

18,25 Die Erzählung wendet sich nun zu<br />

Simon Petrus zurück. In der Kälte der<br />

456<br />

frühen Morgenstunde »wärmte sich«<br />

Petrus am Feuer. Zweifellos legte seine<br />

Kleidung und sein Dialekt nahe, daß der<br />

ein galiläischer Fischer war. Derjenige,<br />

der am nächsten bei ihm stand, fragte<br />

ihn, ob er ein Jünger Jesu sei. Doch wieder<br />

»leugnete« er seinen Herrn.<br />

18,26 Nun sprach ihn ein »Verwandter«<br />

des Malchus an. Er hatte ihn gesehen,<br />

als »Petrus das Ohr« seines Verwandten<br />

»abgehauen hatte: Sah ich dich<br />

nicht in dem Garten bei« diesem Jesus?<br />

18,27 Zum drittenmal »leugnete«<br />

Petrus den Herrn. »Gleich darauf« hörte<br />

er das Krähen eines Hahns und erinnerte<br />

sich an die Worte seines Herrn: »Der<br />

Hahn wird nicht krähen, bis du mich<br />

dreimal verleugnet hast.« Aus den anderen<br />

Evangelien wissen wir, daß Petrus<br />

nun hinausging und bitterlich weinte.<br />

F. Jesus vor Pilatus (18,28-40)<br />

18,28 Die religiöse Verhandlung war<br />

vorüber, nun sollte die zivile beginnen.<br />

Die Szene spielt im Gerichtssaal oder<br />

dem Palast des Statthalters. Die Juden<br />

wollten nicht in den Palast des Heiden<br />

hineingehen. Sie waren der Ansicht, daß<br />

sie sich damit »verunreinigen« würden<br />

und deshalb nicht »das Passah essen<br />

könnten«. Es schien sie wenig zu beunruhigen,<br />

daß sie den Tod des Sohnes Gottes<br />

betrieben. Es wäre für sie eine Tragödie<br />

gewesen, ein heidnisches Haus zu betreten,<br />

doch Mord war für sie nebensächlich.<br />

Augustinus bemerkt dazu:<br />

O gottlose Blindheit! Sie meinten sich zu<br />

verunreinigen, wenn sie in einem Haus blieben,<br />

das einem anderen gehörte, doch nicht,<br />

wenn sie selbst ein Verbrechen begingen. Sie<br />

hatten Angst, sich im Prätorium eines fremden<br />

Richters zu verunreinigen, und fürchteten<br />

nicht, sich am Blut eines unschuldigen<br />

Bruders zu verunreinigen. 48)<br />

Hall kommentiert:<br />

Weh euch Priestern, Schriftgelehrten,<br />

Ältesten und Heuchlern! Gibt es ein Dach,<br />

das so unrein wäre, wie euer eigener Leib?<br />

Nicht die Mauern des Palastes des Pilatus,<br />

sondern eure eigenen Herzen sind unrein. Ihr<br />

wollt morden und schreckt vor einer örtlichen<br />

Infektion zurück? Gott wird euch stra-

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