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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Matthäus 12 und 13<br />

Statt sich vor ihrem Messias zu beugen,<br />

hatten die Pharisäer ihn angeklagt, daß<br />

er von Satan geleitet werde.<br />

Deshalb kündigt Jesus nun eine neue<br />

Ordnung an. Von nun an würden die<br />

Bande, die ihn mit Israel verbanden,<br />

nicht mehr der ausschlaggebende Faktor<br />

für sein Wirken sein. Obwohl sein mitleidiges<br />

Herz sich noch immer zu seinem<br />

natürlichen Volk bekennen würde, zeigt<br />

das 12. Kapitel einen unmißverständlichen<br />

Bruch mit Israel. Das Ergebnis ist<br />

nun deutlich geworden. Israel will ihn<br />

nicht haben, deshalb wendet er sich jetzt<br />

denen zu, die ihn wollen. Blutsverwandtschaft<br />

wird nun durch geistliche<br />

Verbundenheit ersetzt. Gehorsam gegen<br />

Gott wird Männer und Frauen, ob sie<br />

Juden oder Heiden waren, in eine lebendige<br />

Beziehung zu ihm bringen.<br />

Ehe wir dieses Ereignis hinter uns lassen,<br />

sollten wir noch zwei wichtige<br />

Punkte festhalten, die die Mutter Jesu<br />

betreffen. Erstens ist es deutlich, daß<br />

Maria keinen bevorzugten Platz hat,<br />

soweit es die Möglichkeit betrifft, in seine<br />

Gegenwart zu treten.<br />

Zweitens wirft die Erwähnung der<br />

Brüder Jesu die These um, daß Maria<br />

Zeit ihres Lebens Jungfrau geblieben ist.<br />

Es ist sehr wahrscheinlich, daß hier wirkliche<br />

Söhne Marias und damit Halbbrüder<br />

Jesu gemeint sind. Diese Sicht wird<br />

durch andere Schriftstellen gestützt, wie<br />

etwa Ps 69,8; Matth 13,55; Mk 3,31.32; 6,3;<br />

Joh 7,3.5; Apg 1,14; 1. Kor 9,5; Gal 1,19.<br />

VIII. Der König verkündigt eine neue<br />

Zwischenzeit des Königreiches,<br />

weil Israel ihn abgelehnt hat<br />

(Kap. 13)<br />

Die Gleichnisse über das Reich der<br />

Himmel<br />

Wir sind an einen Wendepunkt im Evangelium<br />

des Matthäus gelangt. Der Herr<br />

hat angedeutet, daß irdische Beziehungen<br />

nun durch geistliche Bande ersetzt<br />

sind, daß nicht länger die jüdische<br />

Geburt ausschlaggebend ist, sondern der<br />

Gehorsam gegenüber Gott, dem Vater.<br />

Indem die Pharisäer den König ablehn-<br />

84<br />

ten, haben sie notwendigerweise auch<br />

das Königreich der Himmel abgelehnt.<br />

Nun gibt uns der Herr durch eine Reihe<br />

von Gleichnissen einen Ausblick auf die<br />

neue Form, die das Reich in der Zeit<br />

zwischen seiner Ablehnung und Jesu<br />

endgültiger Einsetzung als König der<br />

Könige und Herr der Herren annehmen<br />

wird. Sechs dieser Gleichnisse beginnen<br />

mit den Worten: »Mit dem Reich der<br />

Himmel ist es wie . . .«<br />

Um diese Gleichnisse richtig sehen<br />

zu können, sollten wir uns ins Gedächtnis<br />

zurückrufen, was wir in Kapitel 3<br />

über das Reich gesagt haben. Das Reich<br />

der Himmel ist ein Gebiet, in dem die<br />

Herrschaft Gottes akzeptiert wird. Es hat<br />

zwei Bereiche:<br />

1. das äußerliche Bekenntnis, das alle<br />

umfaßt, die von sich behaupten, Gottes<br />

Regierung anzuerkennen und<br />

2. eine innere Realität, die nur die<br />

umfaßt, die das Reich durch Bekehrung<br />

erlangen.<br />

Das Reich hat 5 verschiedene Phasen:<br />

1. Die Phase des AT, in der es nur vorhergesagt<br />

wurde,<br />

2. die Phase, in der es in der Person des<br />

Königs »anwesend« oder »nahe« war,<br />

3. die Zwischenzeit nach der Ablehnung<br />

des Königs und seiner Rückkehr<br />

in den Himmel, in der das Reich<br />

aus denen besteht, die auf Erden<br />

bekennen, seine Untertanen zu sein,<br />

4. die Verwirklichung des Königreiches<br />

im Tausendjährigen Reich und<br />

5. das endgültige, ewige Reich. Jede<br />

Bibelstelle, die das Reich erwähnt,<br />

bezieht sich auf eine dieser fünf<br />

Phasen.<br />

In Kapitel 13 wird nun die Zwischenzeit<br />

besprochen. In dieser Phase von<br />

Pfingsten bis zur Entrückung besteht das<br />

Reich Gottes seiner inneren Realität<br />

(echte Gläubige) nach aus denselben<br />

Menschen wie die Gemeinde. Das ist das<br />

einzige, worin Königreich und Gemeinde<br />

gleich sind. Sonst sind sie sehr unterschiedlich.<br />

Vor dem Hintergrund dieser Ausführungen<br />

wollen wir nun die Gleichnisse<br />

auslegen.

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