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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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8,54 Die Juden waren der Meinung,<br />

daß Jesus versuchte, die Aufmerksamkeit<br />

der Menschen auf sich zu lenken.<br />

Deshalb erinnerte sie Jesus daran, daß<br />

dies nicht der Fall war. Der Vater selbst<br />

ehrte ihn, der Gott, den sie vorgaben zu<br />

lieben und dem sie angeblich dienten.<br />

8,55 Die Juden behaupteten, daß Gott<br />

ihr Vater sei, doch in Wirklichkeit kannten<br />

sie ihn nicht. Doch sprachen sie hier<br />

mit dem Einen, der den Vater wirklich<br />

kannte, der ihm sogar gleich war. Sie<br />

wollten, daß Jesus diesen Anspruch<br />

abstreiten sollte, doch er sagte, daß er<br />

selbst »ein Lügner« wäre, wenn er es täte.<br />

Er kannte Gott den Vater und gehorchte<br />

»seinem Wort«.<br />

8,56 Weil die Juden immer wieder<br />

Abraham in die Diskussion brachten,<br />

erinnerte der Herr sie daran, daß »Abraham«<br />

auf den »Tag« des Messias gewartet<br />

hatte, daß er ihn sogar im Glauben<br />

gesehen hatte und sich darüber gefreut<br />

hatte. Der Herr Jesus sagte, daß er selbst<br />

der sei, auf den Abraham gewartet habe.<br />

Der Glaube Abrahams ruhte auf dem<br />

Glauben an das Kommen Christi.<br />

Wann sah Abraham den Tag Christi?<br />

Vielleicht, als er Isaak auf den Berg Morija<br />

mitnahm, um ihn dort als Brandopfer<br />

darzubringen. Das ganze Drama des<br />

Todes und der Auferstehung des Messias<br />

wurde hier bildhaft vorweggenommen,<br />

und es ist möglich, daß Abraham dies<br />

durch den Glauben verstand. So erhob<br />

Jesus den Anspruch, die Erfüllung aller<br />

Prophezeiungen des AT über den kommenden<br />

Messias zu sein.<br />

8,57 Und wieder zeigten »die Juden«<br />

daß sie göttliche Wahrheiten nicht verstehen<br />

konnten. Jesus hatte gesagt: »Abraham<br />

freute sich, daß er meinen Tag sehen<br />

sollte«, doch sie antworteten ihm, als ob<br />

er gesagt hätte, daß er Abraham gesehen<br />

hätte. Das ist ein großer Unterschied. Der<br />

Herr Jesus beanspruchte für sich eine<br />

höhere Stellung als Abraham. Er war<br />

Gegenstand der Gedanken und Hoffnungen<br />

Abrahams. Abraham erwartete<br />

im Glauben den Tag Christi.<br />

Das konnten die Juden nicht verstehen.<br />

Sie argumentierten, daß Jesus »noch<br />

Johannes 8 und 9<br />

nicht fünfzig Jahre alt« sei. (Er war zu<br />

dieser Zeit sogar erst dreiunddreißig Jahre<br />

alt). Wie konnte er »Abraham gesehen«<br />

haben?<br />

8,58 Hier beansprucht Jesus wieder,<br />

Gott zu sein. Er sagte nicht »Ehe Abraham<br />

war, war ich.« Das könnte bedeuten,<br />

daß er einfach früher »erschaffen« wurde<br />

als Abraham. Statt dessen benutzt Jesus<br />

hier den Namen Gottes: »Ich bin.« Der<br />

Herr Jesus wohnte vor aller Ewigkeit bei<br />

Gott. Es gab keinen Zeitpunkt, zu dem er<br />

geschaffen wurde, und keine Zeit, zu der<br />

er nicht existiert hat. Deshalb sagte er:<br />

»Ehe Abraham war, bin ich.«<br />

8,59 Sofort wollten die Juden ihn<br />

töten, »Jesus aber verbarg sich und ging<br />

aus dem Tempel hinaus«. Die Juden verstanden<br />

genau, was Jesus meinte, als er<br />

sagte: »Ehe Abraham war, bin ich.« Er<br />

beanspruchte, Jahwe selbst zu sein. Sie<br />

wollten ihn steinigen, weil diese Aussage<br />

für sie eine Gotteslästerung war. Sie wollten<br />

nicht die Tatsache akzeptieren, daß<br />

der Messias unter ihnen lebte. Sie wollten<br />

nicht, daß er über sie herrschen sollte!<br />

I. Das sechste Zeichen: Die Heilung<br />

des Blindgeborenen (9,1-12)<br />

9,1 Das nächste Ereignis könnte stattgefunden<br />

haben, als Jesus den Tempelbereich<br />

verließ. Es könnte aber auch einige<br />

Zeit nach den Ereignissen in Kapitel 8<br />

stattgefunden haben. Von dem Mann<br />

wird berichtet, daß er »blind von<br />

Geburt« war, um die Hoffnungslosigkeit<br />

seines Zustandes zu zeigen und zu<br />

unterstreichen, welch ein Wunder seine<br />

Heilung war, die ihm das volle Augenlicht<br />

wiedergab.<br />

9,2 Die »Jünger« stellten nun eine seltsame<br />

Frage. Sie fragten sich, ob die Blindheit<br />

dieses Mannes durch seine eigene<br />

Sünde oder die seiner Eltern verursacht<br />

sei. Wie konnte die Blindheit durch seine<br />

eigene Sünde verursacht sein, wo er doch<br />

blind geboren war? Glaubten sie etwa an<br />

eine Art Wiedergeburt, daß die Seele<br />

eines Toten in einem neuen Körper auf<br />

die Erde zurückkehren könne? Oder<br />

wollten sie damit sagen, daß er wegen<br />

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