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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Timotheus bei den Gemeindeproblemen<br />

und -Schwierigkeiten schlechte Auswirkungen<br />

auf seinen Magen haben würde.<br />

Wenn das der Fall wäre, dann wäre<br />

Timotheus sicherlich nicht der der erste<br />

oder letzte, der diese Probleme hat.<br />

Wahrscheinlicher ist jedoch, daß Timotheus<br />

öfter das Opfer von verunreinigtem<br />

Wasser war, wie es in vielen Teilen<br />

der Welt üblich ist. Der Rat des Apostels<br />

»trinke nicht länger nur Wasser« bedeutet,<br />

daß Timotheus nicht ausschließlich<br />

Wasser trinken sollte. Paulus rät dazu,<br />

»ein wenig Wein« um seines »Magens<br />

und« seines »häufigen Unwohlseins willen«<br />

zu gebrauchen. Dieser Vers betrifft<br />

nur den medizinischen Gebrauch von<br />

Wein und sollte niemals dazu benutzt<br />

werden, den übermäßigen Weingenuß<br />

zu sanktionieren.<br />

Es gibt keine Zweifel, daß es hier um<br />

wirklichen Wein geht und nicht etwa um<br />

Traubensaft. Es ist zweifelhaft, ob es<br />

Traubensaft zu dieser Zeit überhaupt<br />

gab, weil er nur durch Pasteurisierung<br />

haltbar gemacht werden kann, ein Prozeß,<br />

den es damals noch nicht gab. Die<br />

Tatsache bleibt bestehen, daß mit dem<br />

Ausdruck »ein wenig Wein« echter Wein<br />

gemeint ist. Wenn es nicht um echten<br />

Wein gegangen wäre, dann hätte es keinen<br />

Sinn, daß nur »ein wenig« davon<br />

benutzt werden sollte.<br />

Dieser Vers wirft auch Licht auf das<br />

Thema »göttliche Heilung«. Obwohl<br />

Paulus als Apostel sicherlich die Vollmacht<br />

hatte, alle möglichen Krankheiten<br />

zu heilen, hat er diese Gabe nicht immer<br />

benutzt. Hier rechtfertigt er die Benutzung<br />

einer Medizin, um ein Magenleiden<br />

zu heilen.<br />

5,24 In diesem Vers scheint der Apostel<br />

zu der Diskussion in Vers 22 zurückzukehren,<br />

wo er Timotheus davor gewarnt<br />

hatte, anderen Männern zu schnell<br />

die Hände aufzulegen. Die Verse 24 und<br />

25 erläutern das näher.<br />

»Von manchen Menschen sind die<br />

Sünden vorher offenbar« und so offensichtlich,<br />

daß sie mit einem Trompeter<br />

vergleichbar sind, der vor dem Mann<br />

hertrompetet und ihn als Sünder verkün-<br />

1. Timotheus 5 und 6<br />

digt, und zwar den ganzen Weg bis zu<br />

seinem »Gericht«. Doch das ist nicht<br />

immer der Fall. Einige Sünden werden<br />

nicht entdeckt, diesen Menschen »folgen<br />

sie auch nach«.<br />

Im ersten Falle könnten wir an einen<br />

Trinker denken, der für sein Verhalten in<br />

der gesamten Gemeinschaft bekannt ist.<br />

Andererseits gibt es da z. B. den Ehemann,<br />

der eine geheime Liebesaffäre mit<br />

einer anderen Frau hat. Die Gemeinde<br />

mag davon zur Zeit nichts wissen, doch<br />

oft wird der gesamte Skandal später<br />

offenbart.<br />

5,25 Ähnlich ist es bei guten Menschen.<br />

Einige sind ganz offensichtlich<br />

gut. Andere dagegen sind zurückhaltender<br />

und bescheidener, und nur mit der<br />

Zeit wird ihre wirkliche Güte bekannt.<br />

Auch wenn wir das Gute noch nicht<br />

sehen können, wird es doch eines Tages<br />

ans Licht kommen. Die Lehre, die wir<br />

aus all dem ziehen sollten, lautet, daß wir<br />

einen Menschen nicht vom ersten Eindruck<br />

her beurteilen sollen, sondern einige<br />

Zeit vergehen lassen sollen, so daß<br />

sich sein wahrer Charakter zeigen kann.<br />

D. Sklaven und Herren (6,1.2)<br />

6,1 Das Verhalten von Sklaven ist jetzt<br />

das Thema. Sie werden »Sklaven« genannt,<br />

die »unter dem Joch sind«, d. h.<br />

unter dem »Joch« der Sklaverei. Der<br />

Apostel spricht zunächst zu Sklaven, die<br />

ungläubige Herren haben. Sollten Sklaven<br />

in solch einem Fall unverschämt zu<br />

ihren Herrn sein? Sollen sie rebellieren<br />

und weglaufen? Ganz im Gegenteil, sie<br />

sollten »ihre eigenen Herren aller Ehre<br />

würdig achten«. Das bedeutet, daß sie<br />

ihnen den nötigen Respekt erzeigen sollen,<br />

gehorsam und treu arbeiten und im<br />

allgemeinen versuchen sollen, eher eine<br />

Hilfe als ein Hindernis zu sein. Das große<br />

Motiv für einen solchen eifrigen Dienst<br />

ist, daß es um das Zeugnis für Christus<br />

geht. Wenn ein christlicher Sklave aufrührerisch<br />

wäre, dann würde sein Herr<br />

den Namen Gottes und den christlichen<br />

Glauben »verlästern«. Er würde schließen,<br />

daß die Gläubigen eine wertlose<br />

Bande seien.<br />

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