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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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lichkeit suchte. Warum sonst vollbrachte<br />

er all die Wunder in Galiläa, wenn er<br />

nicht dadurch berühmt werden wollte?<br />

»Hier ist die große Gelegenheit für dich«,<br />

sagten sie letztlich. »Du wolltest doch<br />

berühmt werden. Geh nach Jerusalem<br />

auf das Fest. Dort werden Tausende von<br />

Menschen sein, und da hast du Gelegenheit,<br />

deine Wunder vorzuführen. Galiläa<br />

ist viel zu ruhig, du tust deine Wunder<br />

hier praktisch im Geheimen. Warum<br />

handelst du so, wo wir doch wissen, daß<br />

du berühmt werden willst?« Und dann<br />

fügten sie noch hinzu: »Wenn du diese<br />

Dinge tust, so zeige dich der Welt!« Hier<br />

scheint der Gedanke ausgedrückt zu<br />

sein: »Wenn du wirklich der Messias bist,<br />

und wenn du diese Wunder tust, um das<br />

zu beweisen, warum beweist du es dann<br />

nicht dort, wo es wirklich zählt, nämlich<br />

in Judäa?«<br />

7,5 Seine Brüder waren nicht wirklich<br />

daran interessiert, daß er verherrlicht<br />

würde. Sie glaubten nicht wirklich, daß<br />

er der Messias war. Auch waren sie nicht<br />

bereit, ihm ihr eigenes Leben anzuvertrauen.<br />

Was sie sagten, war sarkastisch<br />

gemeint. Ihre Herzen waren vor Gott<br />

nicht in Ordnung. Es muß für den Herrn<br />

Jesus besonders bitter gewesen sein, daß<br />

seine eigenen Geschwister seine Worte<br />

und Taten anzweifelten. Doch wie oft ist<br />

es so, daß die Gläubigen ihre erbittertsten<br />

Gegner unter denen finden, die<br />

ihnen am nächsten und am liebsten sind.<br />

7,6 Das Leben des Herrn war vom<br />

Anfang bis <strong>zum</strong> Ende vorherbestimmt.<br />

Jeder Tag und jeder Augenblick entsprach<br />

einem vorbereiteten Plan. Die<br />

richtige Zeit, um sich der Welt zu offenbaren,<br />

war »noch nicht da«. Er wußte<br />

genau, was ihm noch bevorstand, und es<br />

entsprach nicht dem Willen Gottes, daß<br />

er zu dieser Zeit nach Jerusalem ginge,<br />

um sich dort öffentlich zu präsentieren.<br />

Doch er erinnerte seine Brüder daran,<br />

daß ihre Zeit »stets bereit« oder richtig<br />

sei. Sie führten ihr Leben nach ihren eigenen<br />

Wünschen und nicht im Gehorsam<br />

gegenüber dem Willen Gottes. Sie konnten<br />

ihre eigenen Pläne machen und reisen,<br />

wann und wohin sie wollten, weil<br />

Johannes 7<br />

sie nur ihren eigenen Willen durchführen<br />

wollten.<br />

7,7 »Die Welt« konnte die Brüder des<br />

Herrn »nicht hassen«, weil sie zu dieser<br />

Welt gehörten. Sie waren gemeinsam mit<br />

der Welt gegen Jesus. Ihr ganzes Leben<br />

entsprach der Welt. Der Ausdruck »die<br />

Welt« bezieht sich hier auf das System,<br />

das der Mensch aufgebaut hat, in dem für<br />

Gott oder seinen Christus kein Platz ist:<br />

Die Welt der Kultur, der Kunst, der Bildung<br />

und der Religion. In Judäa nun ging<br />

es insbesondere um die religiöse Welt,<br />

weil es die religiösen Führer der Juden<br />

waren, die Christus am meisten haßten.<br />

Die Welt haßte Christus, weil er ihr<br />

bezeugte, »daß ihre Werke böse sind«. Es<br />

ist ein trauriger <strong>Kommentar</strong> des verdorbenen<br />

Wesens des Menschen, daß die<br />

Welt, als ein sündloser, makelloser<br />

Mensch in diese Welt kam, nichts besseres<br />

zu tun hatte, als ihn zu töten. Die Vollkommenheit<br />

des Lebens Christi zeigte,<br />

wie unvollkommen das Leben aller anderen<br />

Menschen war. So wie eine gerade<br />

Linie zeigt, wie krumm eine Zickzacklinie<br />

ist, wenn sie nebeneinander stehen, so<br />

diente das Kommen des Herrn in diese<br />

Welt dazu, den Menschen in all seiner<br />

Sündhaftigkeit zu offenbaren. Die Menschen<br />

konnten diese Bloßstellung jedoch<br />

nicht ertragen. Statt zu bereuen und Gott<br />

um Gnade anzurufen, versuchten sie, den<br />

zu vernichten, der ihre Sünde offenbarte.<br />

F. B. Meyer kommentiert:<br />

Es ist wirklich einer der schlimmsten<br />

Tadel, den die menschgewordene Liebe aussprechen<br />

kann, wenn sie zu einem heute<br />

sagen muß, wie sie es in den Tagen seines<br />

Fleisches zu einigen gesagt hat: »Die Welt<br />

kann euch nicht hassen.« Wer von der Welt<br />

nicht gehaßt wird, sondern von ihr geliebt,<br />

geschmeichelt und gehätschelt wird, befindet<br />

sich in einem der schlimmsten Zustände, in<br />

denen sich ein Christ befinden kann. »Was<br />

habe ich Schlimmes getan«, fragte ein antiker<br />

Weiser, »daß du Gutes von mir redest?«<br />

Wenn die Welt uns nicht haßt, dann beweist<br />

das, daß wir ihr nicht nachweisen, daß ihre<br />

Werke böse sind. Die Innigkeit der Liebe der<br />

Welt beweist, daß wir zu ihr gehören. Die<br />

Freundschaft der Welt ist Feindschaft wider<br />

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