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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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stel. Stattdessen vertraute er sie »Gott<br />

und« der Bibel an. Das ist ein sprechendes<br />

Zeugnis von der Allgenügsamkeit<br />

der inspirierten Schrift. Sie ist allein<br />

fähig, die Gläubigen »aufzuerbauen«<br />

und ihnen »ein Erbe unter allen Geheiligten<br />

zu geben«.<br />

20,33-35 Zum Schluß seiner Predigt<br />

stellte der Apostel Paulus den Ältesten<br />

noch einmal das Beispiel seines eigenen<br />

Lebens und Dienstes vor Augen. Er<br />

konnte ehrlich von sich sagen, daß er<br />

»von niemandem Silber oder Gold oder<br />

Kleidung begehrt« habe. Es war nicht die<br />

Hoffnung auf finanziellen Gewinn, die<br />

ihn motivierte, das Werk des Herrn zu<br />

tun. Im Grunde war er ein armer Mann,<br />

was materiellen Besitz anging, doch vor<br />

Gott war er reich. Er streckte vor den<br />

Ältesten seine Hände aus und konnte sie<br />

daran erinnern, daß »diese Hände« dafür<br />

gearbeitet haben, um die alltäglichen<br />

»Bedürfnisse« des Lebens zu befriedigen,<br />

und zwar für sich selbst und für die,<br />

»die bei« ihm »waren«. Doch er war<br />

sogar noch über das hinausgegangen. Er<br />

arbeitete als Zeltmacher, damit er genug<br />

Mittel hatte, um den »Schwachen« zu<br />

helfen – den körperliche Kranken, oder<br />

den »Schwachen«, was moralische Skrupel<br />

anging, oder den geistlich »Schwachen«.<br />

Die Ältesten sollten sich daran<br />

erinnern und in allem das Beste der<br />

anderen zu erreichen suchen. Dabei sollten<br />

sie »die Worte des Herrn Jesus« im<br />

Gedächtnis behalten: »Geben ist seliger<br />

als Nehmen.« Interessanterweise finden<br />

sich diese Worte unseres Herrn in keinem<br />

der Evangelien. Sie stellen die Summe<br />

eines Großteils seiner Lehre dar, doch<br />

hier sind sie als inspirierte Ergänzung zu<br />

seinen Reden aus den Evangelien wiedergegeben.<br />

20,36-38 Zum Schluß seiner Predigt<br />

»kniete« Paulus sich auf den Boden »und<br />

betete mit« den Ältesten. Für sie war das<br />

eine Zeit der Trauer. Sie zeigten dem<br />

geliebten Apostel ihre Liebe, indem sie<br />

ihm »um den Hals fielen« und ihn küßten.<br />

Besonders traurig machte sie seine<br />

Aussage, »sie würden sein Angesicht<br />

nicht mehr sehen«. Schweren Herzens<br />

Apostelgeschichte 20 und 21<br />

begleiteten sie ihn »zu dem Schiff«, das<br />

ihn nach Jerusalem bringen sollte.<br />

21,1-4a Nach dem gefühlvollen Abschied<br />

von Milet segelten Paulus und seine<br />

Begleiter zur Insel »Kos«, wo sie die<br />

Nacht verbrachten. »Am folgenden Tag«<br />

fuhren sie in südöstlicher Richtung zur<br />

Insel »Rhodos«. Sie verließen dann die<br />

Nordspitze der Insel und segelten östlich<br />

weiter nach »Patara«, einem Hafen in<br />

Lyzien an der Südküste Kleinasiens. In<br />

»Patara« stiegen sie in »ein Schiff« um,<br />

»das nach Phönizien übersetzte«, dem<br />

Küstenstreifen »Syriens«. Eine der wichtigsten<br />

Städte Syriens ist »Tyrus«. Als sie<br />

entlang der Mittelmeerküste fuhren,<br />

streiften sie auch den Süden der Insel<br />

Zypern und »ließen es . . . links liegen«.<br />

Der erste Hafen auf dem Festland Palästinas<br />

war »Tyrus«. Weil das Schiff dort<br />

»die Ladung »abzuliefern hatte, suchten<br />

Paulus und die anderen die christlichen<br />

Gläubigen auf und »blieben . . . sieben<br />

Tage« bei ihnen.<br />

21,4b Während dieser Zeit »sagten«<br />

diese Jünger »dem Paulus durch den<br />

Geist«, daß er seinen Fuß nicht nach<br />

»Jerusalem« setzen solle. Das erhebt die<br />

alte Frage, ob Paulus absichtlich ungehorsam<br />

war, als er »nach Jerusalem«<br />

ging, ob er unabsichtlich den Willen des<br />

Herrn mißdeutet hat oder ob er wirklich<br />

im Willen Gottes dorthin reiste. Ein oberflächliches<br />

Lesen von Vers 4b scheint<br />

nahezulegen, daß der Apostel störrisch<br />

und eigensinnig handelte und absichtlich<br />

gegen den Rat des Heiligen Geistes<br />

nach Jerusalem fuhr. Doch ein etwas genaueres<br />

Hinsehen könnte ergeben, daß<br />

Paulus nicht wirklich wußte, ob diese<br />

Warnungen »durch den Geist« gegeben<br />

wurden. Lukas, der Geschichtsschreiber,<br />

sagt seinen Lesern, daß der Rat der Tyrer<br />

vom Geist inspiriert war, doch er sagt<br />

nicht, daß dem Apostel das als Tatsache<br />

bekannt war. Es scheint wahrscheinlicher,<br />

daß Paulus den Rat seiner Freunde<br />

so beurteilte, daß sie ihn vor körperlichen<br />

Leiden und sogar vor dem Tod<br />

bewahren wollten. In seiner Liebe zu seinen<br />

jüdischen Landsleuten war er jedoch<br />

nicht der Ansicht, daß sein leibliches<br />

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