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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Natürlich gab es immer die Möglichkeit,<br />

dem zu entkommen. Wenn der<br />

Betreffende Christus verleugnete und<br />

<strong>zum</strong> Judentum zurückkehrte, dann<br />

blieb ihm weitere Verfolgung erspart.<br />

Wie wir zwischen den Zeilen dieses<br />

Briefes lesen können, gab es gewichtige<br />

Argumente, die benutzt wurden, um<br />

ihn zur Rückkehr <strong>zum</strong> Judentum zu<br />

überreden:<br />

– Das reiche Erbe der Propheten.<br />

– Der wichtige Dienst der Engel in der<br />

Geschichte Gottes mit seinem Volk.<br />

– Die Verbindung mit dem berühmten<br />

Gesetzgeber Mose.<br />

– Nationale Bindungen mit dem hervorragenden<br />

Militärführer Josua.<br />

– Die Herrlichkeit des aaronitischen<br />

Priestertums.<br />

– Der Gesetzesbund, der von Gott<br />

durch Mose geschlossen wurde.<br />

– Die von Gott angeordnete Ausstattung<br />

des Heiligtums einschließlich<br />

des wunderbaren Vorhangs.<br />

– Die Gottesdienste im Heiligtum und<br />

insbesondere das Ritual des großen<br />

Versöhnungstages (Jom Kippur, dem<br />

wichtigsten Feiertag des jüdischen<br />

Kalenders).<br />

Wir können fast hören, wie die Juden<br />

des ersten Jahrhunderts all diese Herrlichkeiten<br />

ihrer alten Ritualreligion aufführen<br />

und dann verächtlich sagen:<br />

»Und was habt ihr Christen? Wir haben<br />

all das. Was hab ihr zu bieten? Nichts als<br />

ein Obergemach, einen Tisch und etwas<br />

Brot und Wein! Hast du etwa deswegen<br />

alles verlassen?«<br />

Der Hebräerbrief ist nun eine Antwort<br />

auf die Frage: »Was habt ihr denn?«<br />

Die Antwort lautet mit einem Wort: Christus.<br />

In ihm haben wir:<br />

– Einen, der größer ist als die Propheten.<br />

– Einen, der größer ist als Mose.<br />

– Einen, der größer ist als Josua.<br />

– Einen, dessen Priesterschaft der des<br />

Aaron überlegen ist.<br />

– Einen, der in einem besseren Heiligtum<br />

dient.<br />

– Einen, der einen besseren Bund geschlossen<br />

hat.<br />

Hebräer<br />

– Einen, der das Vorbild der Schatten<br />

des Tempels ist.<br />

– Einen, dessen Opfer seines eigenen<br />

Leibes der wiederholten Opferung<br />

von Stieren und Böcken überlegen ist.<br />

Genauso, wie die Sterne angesichts<br />

der größeren Herrlichkeit der Sonne verblassen,<br />

so verblassen die Vorbilder und<br />

Schatten des Judentums vor der größeren<br />

Herrlichkeit der Person und des Werkes<br />

des Herrn Jesus zur Bedeutungslosigkeit.<br />

Doch gab es noch immer das Problem<br />

der Verfolgung. Diejenigen, die sich als<br />

Jünger Jesu bekannten, sahen sich bitterer,<br />

harter Verfolgung ausgesetzt. Auch<br />

echte Gläubige konnten hier entmutigt<br />

werden und verzweifeln. Sie mußten<br />

deshalb ermutigt werden, den Verheißungen<br />

Gottes zu vertrauen. Sie brauchten<br />

Geduld angesichts der zukünftigen<br />

Belohnung.<br />

Für diejenigen, die nur Namenschristen<br />

waren, bestand die Gefahr des Abfalls.<br />

Nachdem sie bekannt hatten, Christus<br />

zu gehören, konnte es passieren, daß<br />

sie ihn völlig leugneten und <strong>zum</strong> Judentum<br />

mit seinen Ritualen zurückkehrten.<br />

Das war gleichbedeutend damit, den<br />

Sohn Gottes mit Füßen zu treten, sein<br />

Blut zu entweihen und den Heiligen<br />

Geist zu beleidigen. Für diese vorsätzliche<br />

Sünde gibt es keine Vergebung. Gegen<br />

diese Sünde richten sich die wiederholten<br />

Warnungen im Hebräerbrief. In<br />

2,1 wird dieser Vorgang als an der Botschaft<br />

Christi vorbeigleiten bezeichnet. In<br />

3,7-19 handelt es sich um die Sünde der<br />

Rebellion oder Verhärtung des Herzens.<br />

In 6,6 geht es um den Abfall oder darum,<br />

abtrünnig zu werden. In 10,25 handelt es<br />

sich um das Versäumen des Zusammenkommens.<br />

In 10,26 geht es um Mutwillen<br />

oder absichtliches Sündigen. In 12,16<br />

wird davon gesprochen, daß man so sein<br />

Erstgeburtsrecht verkauft. In 12,25 schließlich<br />

wird die Sünde als Weigerung bezeichnet,<br />

auf den zu hören, der vom Himmel<br />

her redet. Doch alle diese Warnungen<br />

sind gegen unterschiedliche Ausprägungen<br />

derselben Sünde gerichtet – der<br />

Sünde des Abfalls.<br />

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