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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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»Erstgeborener« kann heißen erster<br />

im zeitlichen Sinne (Lk 2,7) oder aber<br />

erster vom Rang oder der Ehre her<br />

(Ps 89,27). Die letztere Bedeutung hat das<br />

Wort an dieser Stelle, und auch in Römer<br />

8,29 und Kolosser 1,15.18.<br />

1,7 Im Gegensatz zu seinem bevorrechtigten<br />

Sohn macht Gott »seine Engel<br />

zu Winden … und seine Diener zu einer<br />

Feuerflamme«. Er ist der Schöpfer der<br />

Engel und kann ihnen befehlen. Sie gehorchen<br />

seinem Willen so schnell wie der<br />

»Wind« und mit glühendem Eifer wie<br />

»Feuer«.<br />

1,8 Nun folgt eine große Anzahl an<br />

Herrlichkeiten, in denen der Sohn unvergleichlich<br />

ist. Als erstes wird er von Gott<br />

»Gott« genannt. In Psalm 45,7 begrüßt<br />

der Vater den Messias mit den Worten:<br />

»Dein Thron, o Gott, ist in alle Ewigkeit.«<br />

Hier wird die Gottheit Christi wieder<br />

einmal unmißverständlich dargestellt,<br />

und das Argument stammt aus der<br />

hebräischen Bibel. (Es gibt in jedem<br />

Kapitel des Hebräerbriefes mindestens<br />

ein Zitat aus dem AT.)<br />

Er ist der ewige Herrscher, sein Thron<br />

währt »in alle Ewigkeit«. Sein Reich soll<br />

sich in der Tat »von Küste zu Küste<br />

erstrecken, bis der Mond nicht mehr abund<br />

zunimmt«.<br />

Er ist der gerechte König. Der Psalmist<br />

spricht von dem »Zepter der Aufrichtigkeit«,<br />

was eine poetische Umschreibung<br />

der Tatsache ist, daß dieser<br />

König in absoluter Ehrlichkeit und Gerechtigkeit<br />

herrscht.<br />

1,9 Seine persönliche Aufrichtigkeit<br />

zeigt sich aus der Tatsache, daß er immer<br />

»Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit<br />

gehaßt« hat. Das bezieht sich in<br />

erster Linie auf die dreiunddreißig Jahre<br />

seines Lebens auf der Erde, während<br />

derer das Auge Gottes keinen Makel an<br />

seinem Charakter und kein Versagen in<br />

seinem Verhalten entdecken konnte. Er<br />

hat sich für die Herrschaft als geeignet<br />

erwiesen.<br />

Wegen seiner persönlichen Vorzüge<br />

hat Gott ihn »mit Freudenöl vor« seinen<br />

»Gefährten« gesalbt. Das bedeutet, daß<br />

Gott Christus die überragende Stellung<br />

Hebräer 1<br />

über alle Wesen gegeben hat. Das »Freudenöl«<br />

kann hier für den Heiligen Geist<br />

stehen, denn Christus war mehr als alle<br />

anderen mit dem Geist begabt (Joh 3,34).<br />

Seine »Gefährten« sind alle diejenigen,<br />

die sich mit ihm verbunden wissen, doch<br />

bedeutet der Ausdruck nicht, daß sie ihm<br />

gleich sind. Es könnte sein, daß hier auch<br />

die Engel eingeschlossen sind, doch<br />

wahrscheinlicher bezieht es sich auf seine<br />

jüdischen Geschwister.<br />

1,10 Der Herr Jesus Christus ist der<br />

Schöpfer des Himmels und der Erde. Das<br />

zeigt sich in Psalm 102,26-28. In diesem<br />

Psalm betet der Messias (V. 25): »Mein<br />

Gott, nimm mich nicht hinweg!« Dieses<br />

Gebet in Gethsemane und auf Golgatha<br />

wird von Gott, dem Vater beantwortet:<br />

»Du, Herr, hast im Anfang die Erde<br />

gegründet, und die Himmel sind Werke<br />

deiner Hände.«<br />

Man sollte festhalten, daß Gott hier in<br />

Vers 10 seinen Sohn als »Herrn« anspricht,<br />

d. h. als Jahwe. Die Folgerung<br />

daraus ist unausweichlich: Der Jesus des<br />

NT ist der Jahwe des AT.<br />

1,11.12 In den Versen 11 und 12 wird<br />

die Vergänglichkeit der Schöpfung der<br />

Ewigkeit des Schöpfers gegenüber gestellt.<br />

Seine Werke »werden untergehen«,<br />

doch er selbst wird »bleiben«. Obwohl<br />

Sonne, Mond, Sterne, Berge, Seen, Meere<br />

und Flüsse dauerhaft erscheinen, sind sie<br />

doch in Wahrheit so gemacht, daß sie<br />

eines Tages vergehen. Der Psalmist vergleicht<br />

sie mit einem »Kleid«: Zunächst<br />

einmal wird es abgenutzt, dann wird es<br />

als unbrauchbar zusammengefaltet und<br />

schließlich wird es gegen etwas besseres<br />

»gewechselt« werden.<br />

Man schaue sich eine schneebedeckte<br />

Bergkette an, einen herrlichen Sonnenuntergang<br />

oder den funkelnden Sternenhimmel.<br />

Dabei sollte man sich die majestätischen<br />

Worte in Erinnerung rufen:<br />

»Wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen,<br />

und sie werden wie ein Kleid<br />

gewechselt werden. Du aber bist derselbe,<br />

und deine Jahre werden nicht<br />

aufhören.«<br />

1,13 Ein weiteres Zitat (Ps 110,1)<br />

beweist die Überlegenheit des Sohnes. In<br />

1195

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