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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Jakobus 3<br />

Herrn preist, sollte den Menschen helfen,<br />

anstatt sie zu verletzen. All unser Reden<br />

sollte einer dreifachen Prüfung unterzogen<br />

werden: Ist es wahr? Ist es liebevoll?<br />

Ist es notwendig? Wir sollten ständig den<br />

Herrn bitten, daß er eine Wache vor<br />

unseren Mund stelle (Ps 141,3) und<br />

beten, daß die Reden unseres Mundes<br />

und das Sinnen unseres Herzen wohlgefällig<br />

vor dem ist, der unser Fels und<br />

Erlöser ist (Ps 19,15). Wir sollten uns stets<br />

daran erinnern, daß zu dem Leib in<br />

Römer 12,1 auch unsere Zunge gehört.<br />

3,11 Keine Quelle gibt gleichzeitig<br />

süßes Trinkwasser und bitteres, ungenießbares<br />

Wasser. Dasselbe sollte für<br />

unsere Zunge gelten. Sie sollte nur Gutes<br />

hervorbringen.<br />

3,12 Ebenso, wie eine Quelle von Erfrischung<br />

redet, so spricht die Frucht des<br />

Feigenbaumes vom Stillen des Hungers.<br />

Ein Feigenbaum kann keine Oliven hervorbringen,<br />

ebenso unmöglich ist es, daß<br />

ein Weinstock Feigen trägt. In der Natur<br />

kann jeder Baum nur eine Sorte Früchte<br />

hervorbringen. Wie kommt es dann, daß<br />

die Zunge zweierlei Früchte hervorbringen<br />

kann – nämlich gute und schlechte?<br />

Keine Quelle kann gleichzeitig Salzund<br />

Süßwasser geben. Sie gibt entweder<br />

das eine oder das andere. Diese Lehren,<br />

die wir aus der Natur ziehen können, sollen<br />

uns daran erinnern, daß unser Reden<br />

immer gut sein sollte.<br />

So prüft uns Jakobus hinsichtlich<br />

unserer Rede. Ehe wir diesen Abschnitt<br />

verlassen, sollten wir uns folgenden Fragen<br />

stellen: Lehre ich andere Menschen<br />

Verhaltensweisen, die ich selbst nicht<br />

befolge? Kritisiere ich andere hinter<br />

ihrem Rücken? Ist das, was ich rede,<br />

immer sauber, erbauend und liebevoll?<br />

Verwende ich verborgene Schwurformeln<br />

wie »o Gott«, »Jesses«, »Herrje«?<br />

Rede ich nach einer ernsthaften Predigt<br />

über Fußball und anderes Unwichtige?<br />

Gebrauche ich »spaßhaft« Bibelzitate?<br />

Wenn ich eine Geschichte erzähle, übertreibe<br />

ich dann, um Menschen mehr zu<br />

beeindrucken? Sage ich immer die Wahrheit,<br />

auch wenn das bedeutet, mein<br />

Gesicht, Freunde oder Geld zu verlieren?<br />

1284<br />

VII. Echte und falsche Weisheit<br />

(3,13-18)<br />

Jakobus spricht nun über den Unterschied<br />

zwischen echter und falscher<br />

Weisheit. Wenn er über Weisheit spricht,<br />

denkt er weniger an das Wissen eines<br />

Menschen, sondern an die Art und Weise,<br />

wie er sein alltägliches Leben führt. Es<br />

geht nicht um Wissen an sich, sondern<br />

um die richtige Anwendung dieses Wissens.<br />

Wir haben hier das Porträt eines<br />

wahrhaft weisen Menschen. Im Grunde<br />

ist dieser Mensch der Herr Jesus Christus,<br />

denn er ist die Fleisch gewordene<br />

Weisheit (Matth 11,19; 1. Kor 1,30). Aber<br />

es trifft auch auf einen weisen Menschen<br />

zu, in dem sich das Leben Christi auswirkt<br />

und in dem die Frucht des Geistes<br />

sichtbar wird (Gal 5,22.23).<br />

Wir finden hier aber auch das Porträt<br />

des Weltklugen. Er handelt nach den<br />

Prinzipien der Welt. Er verkörpert alle<br />

Eigenschaften, die die Menschen hoch<br />

achten. Sein Verhalten zeigt, daß er kein<br />

göttliches Leben in sich hat.<br />

3,13 Wenn ein Mensch »weise und verständig«<br />

ist, dann wird er das durch seinen<br />

»guten Wandel« zeigen, gepaart mit<br />

einem demütigen Geist, der aus der Weisheit<br />

resultiert. Der Herr Jesus, die Verkörperung<br />

echter Weisheit, war weder stolz<br />

noch arrogant, er war sanftmütig und von<br />

Herzen demütig (Matth 11,29). Deshalb<br />

werden alle, die wirklich weise sind, sich<br />

durch echte Demut auszeichnen.<br />

3,14 Der Weltkluge wird durch »bitteren<br />

Neid« und Selbstsucht im Herzen<br />

charakterisiert. Sein Streben gilt ausschließlich<br />

seinen eigenen Interessen. Er<br />

beneidet jeden, der mit ihm das gleiche<br />

Ziel erreichen will und behandelt ihn<br />

entsprechend lieblos. Er ist auf seine<br />

Weisheit stolz, die ihm soviel Erfolg gebracht<br />

hat. Aber Jakobus sagt, daß das<br />

gar keine Weisheit ist. Solcher Hochmut<br />

ist leer. Es handelt sich um die praktische<br />

Leugnung der Wahrheit, daß jemand, der<br />

wirklich weise ist, auch wirklich demütig<br />

ist.<br />

3,15 Sogar im christlichen Dienst ist<br />

es möglich, andere Mitarbeiter bitter zu<br />

beneiden und für sich selbst eine hervor-

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