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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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scheinend am besten <strong>zum</strong> Zusammenhang<br />

und <strong>zum</strong> restlichen NT paßt.<br />

Zunächst einmal werden die Leser<br />

ermahnt, »das Wort vom Anfang des<br />

Christus« zu verlassen. Wir verstehen darunter<br />

die grundlegenden Lehren der<br />

Religion, wie sie im AT gelehrt wurden<br />

und die dazu bestimmt waren, Israel auf<br />

das Kommen des Messias vorzubereiten.<br />

Diese Lehren werden im 2. Teil von Vers 1<br />

und in Vers 2 aufgeführt. Wir werden versuchen<br />

zu zeigen, daß sie nicht die<br />

Grundlagen des Christentums waren,<br />

sondern grundlegende Lehren des AT,<br />

die die Basis für ein späteres Lehrgebäude<br />

bildeten. Sie enthielten den auferstandenen<br />

und verherrlichten Christus nicht.<br />

Die Ermahnung lautet, diese Grundlagen<br />

zu verlassen, und zwar nicht in dem Sinne,<br />

sie als wertlos aufzugeben, sondern<br />

von ihnen aus zur Reife fortzuschreiten.<br />

Dies beinhaltet die Vorstellung, daß die<br />

Zeit des Judentums eine Zeit geistlicher<br />

Kindheit war. Das Christentum steht für<br />

das volle Ausgewachsensein.<br />

Sobald ein Fundament gelegt ist, ist<br />

der nächste Schritt, auf diesem aufzubauen.<br />

Ein lehrmäßiger »Grund« war<br />

mit dem AT gelegt, es enthielt die sechs<br />

grundlegenden Lehren, die nun aufgeführt<br />

werden. Diese sind aber nur der<br />

Anfang. Die großen Wahrheiten des NT<br />

über Christus, seine Person und sein<br />

Werk sind der Dienst der Reife.<br />

Die erste Lehre des AT ist die »Buße<br />

von toten Werken«. Sie wurde sowohl<br />

von den Propheten als auch vom Vorgänger<br />

des Messias gepredigt. Sie alle riefen<br />

das Volk auf, sich von »Werken« abzuwenden,<br />

die in dem Sinne »tot« waren,<br />

daß sie nicht im Glauben geschahen.<br />

»Tote Werke« kann sich hier auch auf<br />

Werke beziehen, die früher einmal richtig<br />

waren, doch die nun »tot« sind, weil<br />

Christus gekommen ist. Zum Beispiel<br />

wurden alle Dienste, die im Zusammenhang<br />

mit dem Tempel standen, durch das<br />

vollendete Werk Christi überflüssig.<br />

Zweitens erwähnt der Verfasser den<br />

»Glauben an Gott«. Dies ist wieder ein<br />

Begriff aus dem AT. Im NT ist es fast<br />

immer Christus, an den wir glauben. Das<br />

Hebräer 6<br />

verdrängt zwar nicht den Glauben an<br />

Gott, doch Glaube an Gott, der Christus<br />

außen vor läßt, ist nun falsch.<br />

6,2 Anweisungen über »Waschungen«<br />

beziehen sich nicht auf die christliche<br />

Taufe 5)<br />

sondern auf zeremonielle<br />

Waschungen, die damals so sehr <strong>zum</strong><br />

religiösen Leben der Priester und des<br />

Volkes Israel gehörten (s. a. 9,10).<br />

Das Ritual der »Handauflegung«<br />

wird in 3. Mose 1,4;3,2 und 16,21 beschrieben.<br />

Der Opfernde oder der Priester<br />

legte seine Hand auf ein Tier und<br />

identifizierte sich dadurch mit ihm. Symbolisch<br />

trug das Tier die Sünden des<br />

Menschen hinweg, der sich mit ihm<br />

identifiziert hatte. Diese Zeremonie ist<br />

ein Vorbild oder Typus für die stellvertretende<br />

Sühne. Wir glauben nicht, daß<br />

sich dies in irgendeiner Weise auf die<br />

Praxis der Handauflegung durch die<br />

Apostel oder anderer in der Urgemeinde<br />

bezieht (Apg 8,17;13,3;19,6).<br />

»Totenauferstehung« wird in Hiob<br />

19,25-27 und Psalm 17,15 gelehrt, außerdem<br />

wird sie in Jesaja 53,10-12 vorausgesetzt.<br />

Was im AT nur undeutlich erkennbar<br />

war, ist nun deutlich im NT offenbart<br />

(2. Tim 1,10).<br />

Die letzte Grundwahrheit des AT war<br />

das »ewige Gericht« (Ps 9,18; Jes 66,24).<br />

Diese grundlegenden Prinzipien stehen<br />

für das Judentum und waren eine<br />

Vorbereitung auf das Kommen Christi.<br />

Die Christen sollten sich damit nicht zufrieden<br />

geben, sondern sollten zur volleren<br />

Offenbarung fortschreiten, die sie<br />

nun in Christus haben. Die Leser werden<br />

aufgefordert, »vom Schatten <strong>zum</strong> Vorbild,<br />

vom Typus zu seinem Urbild, von<br />

der Spreu <strong>zum</strong> Weizen, von den toten<br />

Riten ihrer Vorväter zu den lebendigen<br />

Realitäten Christi« fortzuschreiten.<br />

6,3 Der Verfasser drückt sein Verlangen<br />

aus, ihnen zu helfen, dies 6)<br />

zu »tun,<br />

wenn Gott es erlaubt«. Doch der begrenzende<br />

Faktor liegt bei ihnen, nicht bei<br />

Gott. Gott wird sie in die Lage versetzen,<br />

zur vollen geistlichen Reife zu gelangen,<br />

doch sie müssen auf das Wort positiv reagieren,<br />

indem sie echten Glauben und<br />

echtes Ausharren üben.<br />

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