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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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<strong>zum</strong> rechten Verhalten führen, das sich in<br />

gehorsamen Dienst äußert.<br />

1,11 Die dritte Bitte des Apostels lautet,<br />

daß die Heiligen »gekräftigt« würden<br />

»mit aller Kraft nach der Macht seiner<br />

Herrlichkeit«. (Man beachte die Reihenfolge:<br />

erfüllt, V. 9; fruchtbringend, V. 10;<br />

gekräftigt, V. 11.) Das christliche Leben<br />

kann nicht allein aus menschlicher Kraft<br />

geführt werden. Man braucht dazu geistliche<br />

Kraft. Deshalb möchte Paulus, daß<br />

die Gläubigen die Kraft des auferstandenen<br />

Sohnes Gottes kennenlernen. Er<br />

wünscht sich weiter, daß sie diese Kraft<br />

»nach der Macht seiner Herrlichkeit« erfahren.<br />

Die Bitte lautet hier nicht, daß<br />

diese Macht aus seiner Herrlichkeit stammen<br />

solle, sondern »nach« ihr, d. h. entsprechend<br />

dieser Herrlichkeit. »Seine<br />

Herrlichkeit« ist grenzenlos und das ist<br />

genau die Tragweite dieses Gebetes. Peake<br />

schreibt: »Die Ausrüstung mit Macht<br />

geschieht nicht nur einfach proportional<br />

zu den Bedürfnissen des Empfängers,<br />

sondern entsprechend der göttlichen<br />

Möglichkeiten.« 6)<br />

Warum wollte Paulus, daß die Christen<br />

diese Kraft hätten? Damit sie hinausgehen<br />

und spektakuläre Wunder vollbringen<br />

könnten? Damit sie die Toten<br />

auferwecken, die Kranken heilen und die<br />

Dämonen austreiben sollten? Und wieder<br />

lautet die Antwort »Nein«. Diese Kraft<br />

wird gebraucht, damit das Kind Gottes<br />

alles »Ausharren und alle Langmut, mit<br />

Freuden« habe. Das sollten wir ganz<br />

sorgfältig beachten! In einem Teil der<br />

Christenheit heute wird großer Wert auf<br />

sogenannte Wunder gelegt, etwa die<br />

Zungenrede, die Krankenheilung und<br />

andere sensationelle Vorkommnisse.<br />

Doch gibt es in unserem Zeitalter noch<br />

ein größeres Wunder als all dies: Ein Kind<br />

Gottes, das inmitten von Versuchungen<br />

geduldig und dankbar sein Leid erträgt!<br />

In 1. Korinther 13,4 wird Langmut<br />

mit Freundlichkeit zusammen gesehen,<br />

hier ist die »Freude« damit verbunden.<br />

Wir leiden, weil wir nicht unserem Anteil<br />

des Seufzens der Kreatur entgehen können.<br />

Um darin die innere »Freude« und<br />

Freundlichkeit anderen gegenüber zu<br />

Kolosser 1<br />

behalten, brauchen wir Gottes Kraft. Wer<br />

so lebt, führt ein christliches Siegesleben.<br />

Der Unterschied zwischen »Ausharren«<br />

und »Langmut« ist einmal als der Unterschied<br />

definiert worden, ob man etwas<br />

einfach nur klaglos erträgt oder aber<br />

ohne Vergeltungsgedanken. Gottes Gnade<br />

hat eines ihrer höchsten Ziele im<br />

Leben des Gläubigen erreicht, der geduldig<br />

leiden und Gott noch inmitten heftigster<br />

Versuchung preisen kann.<br />

1,12 »Danksagend« bezieht sich in<br />

diesem Vers auf die Kolosser, nicht auf<br />

Paulus (im Gr. steht hier ein Plural). Paulus<br />

bittet, daß sie nicht nur mit aller Kraft<br />

gestärkt werden, sondern auch einen<br />

dankbaren Geist erhalten und niemals<br />

vergessen, »dem Vater« ihren Dank auszusprechen,<br />

der sie »fähig gemacht« hat<br />

»<strong>zum</strong> Anteil am Erbe der Heiligen im<br />

Licht«. Als Söhne Adams könnten wir<br />

die Herrlichkeit des Himmels überhaupt<br />

nicht ertragen. Wenn unerlöste Menschen<br />

irgendwie in den Himmel gebracht<br />

würden, dann könnten sie ihn nicht genießen,<br />

sondern wären äußerst unglücklich.<br />

Um den Himmel schätzen zu können,<br />

braucht man eine bestimmte Eignung.<br />

Auch als Gläubige haben wir persönlich<br />

keine Eignung für den Himmel.<br />

Der einzige Anspruch auf Herrlichkeit,<br />

den wir haben, findet sich in der Person<br />

unseres Herrn Jesus Christus.<br />

Wenn Gott jemanden rettet, dann gibt<br />

er dieser Person sofort die Eignung für<br />

den Himmel. Diese Eignung ist Christus<br />

selbst. Sie ist durch nichts zu verbessern.<br />

Noch nicht einmal ein langes Leben des<br />

Gehorsams und des Dienstes hier auf<br />

Erden läßt jemanden geeigneter für den<br />

Himmel sein, als er es am Tage seiner<br />

Bekehrung war. Unser Anspruch auf die<br />

Herrlichkeit gründet sich in Jesu Blut.<br />

Während das Erbe »im Licht« und im<br />

Himmel ist, haben wir Gläubigen hier<br />

auf Erden den Heiligen Geist als »Garantie<br />

für unser Erbe«. Deshalb können wir<br />

uns über das freuen, was vor uns liegt,<br />

während wir schon jetzt die »Erstlingsfrüchte<br />

des Geistes« genießen.<br />

1,13 Indem Gott uns »<strong>zum</strong> Anteil am<br />

Erbe der Heiligen im Licht … fähig<br />

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