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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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2. Thessalonicher 3<br />

1082<br />

Herrlichkeit« gleichgesetzt. Deshalb<br />

findet die Entrückung zur gleichen<br />

Zeit wie die Offenbarung Christi<br />

statt. Deshalb warten wir nicht auf<br />

eine Entrückung vor der großen<br />

Trübsal, sondern auf das Kommen<br />

Christi zur Herrschaft.<br />

Antwort: Dieses Argument basiert<br />

auf einer Regel der griechischen Syntax,<br />

die man »Regel nach Granville<br />

Sharp« nennt. Sie besagt: Wenn zwei<br />

Hauptwörter durch »und« (gr. kai)<br />

verbunden sind und denselben Kasus<br />

haben, und ein definierter Artikel vor<br />

dem ersten, jedoch nicht vor dem<br />

zweiten Hauptwort steht, dann bezieht<br />

sich das zweite Hauptwort auf<br />

dieselbe Person oder Sache, auf die<br />

sich auch das erste Hauptwort bezieht<br />

und ist eine weitere Beschreibung<br />

davon. Um ein Beispiel zu geben:<br />

In Titus 2,13 heißt es: »Herrlichkeit<br />

unseres großen Gottes und Heilandes<br />

Jesus Christus.« Die Worte<br />

»Gott« und »Heiland« sind durch<br />

»und« verbunden, sie haben denselben<br />

Kasus (Genitiv), der bestimmte<br />

Artikel (ein Teil des griechischen<br />

Wortes für »unser«) steht vor »Gott«,<br />

aber nicht vor »Heiland«. Deshalb<br />

bezieht sich nach Granville Sharps<br />

Regel das Wort »Heiland« auf dieselbe<br />

Person, nämlich »Gott« und<br />

beschreibt ihn weiter. Das beweist<br />

natürlich, daß unser Erlöser, Jesus<br />

Christus, Gott ist.<br />

In demselben Vers heißt es im Griechischen:<br />

»indem wir die glückselige<br />

Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit<br />

… erwarten.« Man behauptet<br />

nun, daß nach der Regel Granville<br />

Sharps die »glückselige Hoffnung«<br />

dasselbe ist wie die »Erscheinung der<br />

Herrlichkeit«. Und da die »Erscheinung<br />

der Herrlichkeit« allgemein als<br />

Christi Kommen zur Herrschaft verstanden<br />

wird, wäre die Hoffnung des<br />

Gläubigen nicht eine Entrückung vor<br />

der großen Trübsal, sondern Christi<br />

Kommen in Herrlichkeit.<br />

Es gibt auf diese Argumentation zwei<br />

Antworten. Erstens, wie jede gute<br />

Regel, hat auch Granville Sharps<br />

Regel Ausnahmen. Eine finden wir in<br />

Lukas 14,23, wo es im Griechischen<br />

heißt: »Geht hinaus auf die Wege und<br />

Zäune.« Wenn die Regel zutrifft,<br />

dann müssen wir glauben, daß die<br />

Wege dasselbe seien wie die Zäune!<br />

Eine zweite Ausnahme finden wir in<br />

Epheser 2,20: »Die Grundlage der<br />

Apostel und Propheten.« Doch keiner,<br />

der die Bibel sorgfältig studiert<br />

hat, würde behaupten, daß Apostel<br />

und Propheten dasselbe seien.<br />

Doch auch wenn wir annehmen, daß<br />

die »glückselige Hoffnung« dasselbe<br />

ist wie die »Erscheinung der Herrlichkeit«,<br />

was hält uns davon ab, die<br />

Entrückung als seine »Erscheinung<br />

der Herrlichkeit« für die Gemeinde<br />

anzusehen, während das Offenbarwerden<br />

Christi die Erscheinung der<br />

Herrlichkeit für die Welt ist? Die Worte<br />

apokalypsis (Offenbarung) und epiphaneia<br />

(Hervorleuchten oder Erscheinung)<br />

könnten sich sowohl auf die<br />

Entrückung als auch auf Christi<br />

Kommen zur Herrschaft beziehen.<br />

8. Andere Schriftstellen, die zeigen,<br />

daß die Hoffnung des Christen die<br />

Wiederkunft Christi zur Herrschaft<br />

ist, sind 1. Korinther 1,7; 1. Timotheus<br />

6,14; 2. Timotheus 4,8; 1. Petrus<br />

1,7.13; 4,13.<br />

Antwort: Die Worte »Offenbarung«<br />

und »Erscheinen« werden in diesen<br />

Abschnitten sowohl für Christi Kommen<br />

für seine Heiligen als auch für<br />

sein Kommen mit seinen Heiligen<br />

benutzt. Zuerst offenbart er sich selbst<br />

der Gemeinde und erscheint ihr, später<br />

tut er dasselbe vor der Welt.<br />

Doch selbst wenn alle die zitierten<br />

Verse sich auf Christi Kommen zur<br />

Herrschaft beziehen würden, sollte es<br />

klar sein, daß die Hoffnung des Christen<br />

alle Segnungen der prophetischen<br />

Zukunft umfaßt. Wir erwarten<br />

die Entrückung, Christi Kommen zur<br />

Herrschaft, das Tausendjährige Reich<br />

und die Ewigkeit.<br />

9. Die traditionelle Hoffnung der Gemeinde<br />

ist nicht die Entrückung vor

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