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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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sich vor drei Nächten auch versammelt<br />

hatten. »Die Türen« waren »aus Furcht<br />

vor den Juden« verschlossen. Plötzlich<br />

sahen sie Jesus in ihrer »Mitte« und hörten<br />

ihn sprechen: »Friede.« Es scheint<br />

klar zu sein, daß der Herr den Raum<br />

betrat, ohne die Türen zu öffnen. Das war<br />

ein Wunder. Man sollte sich daran erinnern,<br />

daß sein Auferstehungsleib ein<br />

echter Leib aus Fleisch und Blut war.<br />

Doch er hatte die Macht, durch Hindernisse<br />

hindurchzugehen, und auch auf<br />

andere Weise unabhängig von den Naturgesetzen<br />

zu handeln. Die Worte »Friede<br />

euch« haben nun eine neue Bedeutung,<br />

weil Christus durch sein Blut am<br />

Kreuz Frieden gemacht hat. Diejenigen,<br />

die durch den Glauben gerechtfertigt<br />

sind, haben Frieden mit Gott.<br />

20,20 Nachdem er ihnen den Frieden<br />

angekündigt hatte, »zeigte er ihnen« die<br />

Zeichen seiner Passion, durch die der<br />

Friede erkauft worden war. Sie sahen die<br />

Spuren der Nägel und die Wunde, die<br />

durch den Speer verursacht war. Freude<br />

erfüllte ihre Herzen, als sie erkannten,<br />

daß es wirklich »der Herr« war. Er hatte<br />

erfüllt, was er vorausgesagt hatte. Er war<br />

von den Toten auferstanden. Der auferstandene<br />

Herr ist die Quelle aller christlicher<br />

Freude.<br />

20,21 Vers 21 ist ein wunderbarer<br />

Vers. Die Gläubigen sind nicht dazu<br />

bestimmt, nur selbstsüchtig seinen Frieden<br />

zu genießen. Sie sollen ihn an andere<br />

weitergeben. So sendet er sie in die<br />

Welt, wie ihn »der Vater ausgesandt<br />

hat«:<br />

– Christus kam als Armer in die Welt.<br />

– Er kam als Sklave.<br />

– Er machte sich selbst zu nichts.<br />

– Er freute sich, den Willen des Vaters<br />

zu erfüllen.<br />

– Er identifizierte sich mit den Menschen.Er<br />

ging umher und tat Gutes.<br />

– Er tat alles aus der Macht des Heiligen<br />

Geistes.<br />

– Sein Ziel war das Kreuz.<br />

Nun sagte er zu den Jüngern: »So sende<br />

ich auch euch.«<br />

20,22 Dies ist einer der schwierigsten<br />

Verse des gesamten Evangeliums. Wir<br />

Johannes 20<br />

lesen, daß Jesus die Jünger »anhauchte«<br />

und sagte: »Empfangt Heiligen Geist!«<br />

Die Schwierigkeit besteht darin, daß der<br />

Geist erst später gegeben wurde, nämlich<br />

zu Pfingsten. Doch wie konnte der Herr<br />

diese Worte sprechen, ohne daß sie sofort<br />

verwirklicht wurden?<br />

Mehrere Erklärungen sind dafür<br />

gegeben worden:<br />

1. Einige schlagen vor, daß der Herr<br />

hier nur eine Verheißung dessen gibt,<br />

was an Pfingsten passieren sollte. Das<br />

ist kaum eine angemessene Erklärung.<br />

2. Andere meinen, daß hier eine volle<br />

Ausgießung des Heiligen Geistes<br />

stattfand. Angesichts solcher Feststellungen<br />

wie Lukas 24,49 und Apostelgeschichte<br />

1,4.5,8 erscheint das unwahrscheinlich,<br />

weil dort das Kommen<br />

des Heiligen Geistes noch als<br />

zukünftiges Ereignis erscheint. Aus<br />

Johannes 7,39 geht hervor, daß der<br />

Geist nicht in seiner Fülle kommen<br />

konnte, ehe Jesus nicht verherrlicht<br />

worden war, d. h. nicht ehe er in den<br />

Himmel zurückgekehrt war.<br />

3. Andere stellen heraus, daß der Herr<br />

sagte: »Empfangt Heiligen Geist«<br />

und nicht »Empfangt den Heiligen<br />

Geist«. Sie schließen daraus, daß die<br />

Jünger nicht den Heiligen Geist in seiner<br />

Fülle empfingen, sondern nur<br />

einen Dienst des Geistes, wie etwa<br />

bessere Erkenntnis der Wahrheit,<br />

oder Kraft und Leitung für ihre Aufgabe.<br />

20,23 Dies ist ein anderer schwieriger<br />

Vers, über den es viele Streitigkeiten<br />

gegeben hat.<br />

1. Eine Ansicht lautet, daß Jesus seinen<br />

Aposteln (und ihren Nachfolgern)<br />

die Macht gegeben habe, Sünden zu<br />

vergeben oder zu behalten. Dies ist<br />

ein direkter Widerspruch zu der biblischen<br />

Lehre, daß nur Gott Sünden<br />

vergeben kann (Lk 5,21).<br />

2. Gaebelein zitiert eine andere Ansicht:<br />

»Die verheißene Macht und gegebene<br />

Autorität steht im Zusammenhang<br />

mit der Predigt des Evangeliums, das<br />

verkündigt, zu welchen Bedingun-<br />

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