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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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1. Petrus 2<br />

Gefangenschaft des Paulus und Silas in<br />

Philippi. Als heilige Priester priesen sie<br />

Gott um Mitternacht, als »königliche«<br />

Priester predigten sie dem Kerkermeister<br />

das Evangelium (Apg 16,25.31).<br />

Die Gläubigen sind »eine heilige<br />

Nation«. Es war Gottes Absicht, daß Israel<br />

ein Volk sein sollte, das sich durch seine<br />

Heiligung auszeichnete. Doch die<br />

Israeliten erniedrigten sich, indem sie die<br />

sündigen Praktiken ihrer heidnischen<br />

Nachbarn übernahmen. Deshalb ist<br />

Israel zeitweise beiseite gesetzt worden<br />

und die Gemeinde ist nun Gottes »heilige<br />

Nation«.<br />

Schließlich sind die Christen ein<br />

»Volk«, das ganz Gott gehört. Sie gehören<br />

ihm auf einzigartige Weise und sie<br />

sind ihm sehr viel wert.<br />

Der letzte Teil von Vers 9 beschreibt<br />

die Verantwortung derer, die zu Gottes<br />

neuem »Geschlecht« gehören, die sein<br />

»Priestertum«, seine »Nation« und sein<br />

Volk sind. Wir sollten die »Tugenden<br />

dessen verkündigen, der« uns »aus der<br />

Finsternis zu seinem wunderbaren Licht<br />

berufen hat«. Einst stolperten wir durch<br />

die Finsternis von Sünde und Schande.<br />

Durch eine phantastische Errettung sind<br />

wir in das Reich seines lieben Sohnes versetzt<br />

worden. Das Licht scheint jetzt so<br />

hell und leuchtend, wie die Finsternis<br />

vorher bedrückend war. Wie sehr sollten<br />

wir das Lob dessen »verkündigen«, der<br />

all dies für uns getan hat!<br />

2,10 Petrus schließt diesen Abschnitt<br />

mit einem Hinweis auf das Buch Hosea.<br />

Gott hatte das tragische Familienleben<br />

des Propheten dazu benutzt, um dem<br />

Volk Israel das Gericht zu verkündigen.<br />

Wegen ihrer Untreue zu Gott sagte er,<br />

daß er nicht länger Mitleid mit ihnen<br />

haben würde und sie nicht mehr sein<br />

Volk sein sollten (Hos 6,9). Doch die Beiseitesetzung<br />

Israels war nicht endgültig,<br />

denn der Herr hat auch verheißen, daß in<br />

Zukunft Israel eines Tages wiederhergestellt<br />

werden würde:<br />

»Ich … will mich über die Lo-Ruhama<br />

erbarmen. Und ich will zu Lo-Ammi sagen:<br />

Du bist mein Volk! Und er wird sagen: Mein<br />

Gott!« (Hos 2,25).<br />

1320<br />

Einige der Leser des Petrus waren<br />

einst Teil des Volkes Israel gewesen. Nun<br />

waren sie zu Gliedern der Gemeinde<br />

geworden. Durch Glauben an Christus<br />

waren sie <strong>zum</strong> Volk Gottes geworden,<br />

während die ungläubigen Juden noch<br />

immer beiseite gesetzt waren.<br />

Deshalb sieht Petrus im Zustand der<br />

bekehrten Juden seiner Zeit eine teilweise<br />

Erfüllung von Hosea 2,25. In Christus<br />

waren sie zu einem neuen Volk Gottes<br />

geworden, und in Christus hatten sie<br />

»Barmherzigkeit empfangen«. Diese<br />

Handvoll erretteter Juden genoß schon die<br />

Segnungen, die Israel durch Hosea verheißen<br />

waren, und zwar lange bevor Israel<br />

als Volk in ihren Genuß kommen sollte.<br />

Keiner sollte aus diesem Abschnitt im<br />

1. Petrusbrief schließen, daß die Gemeinde<br />

nun das Volk Gottes ist, denn Gott hält<br />

noch immer an Israel als Volk fest. Auch<br />

sollte man nicht folgern, daß die Gemeinde<br />

nun das Israel Gottes wäre, oder daß<br />

die Verheißungen, die Israel gegeben<br />

sind, nun auf die Gemeinde anwendbar<br />

wären. Israel und die Gemeinde sind<br />

getrennte und unterschiedliche Einheiten,<br />

und das Verständnis dieses Unterschiedes<br />

ist einer der Hauptschlüssel<br />

<strong>zum</strong> Verständnis der Propheten.<br />

Israel war seit der Berufung Abrahams<br />

bis <strong>zum</strong> Kommen des Messias Gottes auserwähltes<br />

irdisches Volk. Die Auflehnung<br />

des Volkes und sein Unglaube erreichten<br />

ihren schrecklichen Höhepunkt, als Christus<br />

ans Kreuz geschlagen wurde. Wegen<br />

dieser Hauptsünde hat Gott sein irdisches<br />

Volk zeitweilig beiseite gesetzt. Sie sind<br />

heute noch sein altes, irdisches Volk, aber<br />

nicht sein auserwähltes Volk.<br />

Während des gegenwärtigen Zeitalters<br />

hat Gott ein neues Volk – die Gemeinde.<br />

Dieses Zeitalter der Gemeinde bildet<br />

eine Unterbrechung in Gottes Plänen mit<br />

Israel. Wenn die Unterbrechung beendet<br />

ist, d. h., wenn die Gemeinde in den Himmel<br />

aufgenommen sein wird, dann wird<br />

Gott sein Handeln an Israel fortführen.<br />

Ein gläubiger Teil des Volkes wird dann<br />

wieder <strong>zum</strong> Volk Gottes werden.<br />

Die endgültige Erfüllung der Prophezeiung<br />

Hoseas liegt noch in der Zukunft.

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