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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Wir halten die dritte Auslegung für<br />

richtig. Der Apostel wollte Christus<br />

gleichgestaltet werden. Weil Christus<br />

gelitten hatte, gestorben und aus den<br />

Toten auferweckt war, wollte Paulus<br />

nicht mehr und nicht weniger für sich<br />

selbst. Wir fürchten, daß unser Verlangen<br />

nach Komfort, Luxus und Bequemlichkeit<br />

uns dazu bringt, die scharfen Ecken<br />

solcher Bibelverse ein wenig zu glätten.<br />

Wäre es nicht sicherer, sie solange in<br />

ihrem Wert stehen zu lassen – indem wir<br />

sie wörtlich nehmen – solange wir nicht<br />

sicher sein können, daß eine wörtliche<br />

Auslegung im Widerspruch zur restlichen<br />

Bibel steht?<br />

Ehe wir diesen Vers verlassen, sollten<br />

wir anmerken, daß Paulus hier von der<br />

»Auferstehung aus den Toten« spricht.<br />

Damit ist nicht die Auferstehung aller<br />

Toten gemeint. Hier wird vielmehr eine<br />

»Auferstehung« beschrieben, bei der<br />

einige auferweckt werden, andere jedoch<br />

im Grab bleiben. Wir wissen aus 1. Thessalonicher<br />

4,13-18 und 1. Korinther<br />

15,51-57, daß die Gläubigen beim Kommen<br />

Christi auferweckt werden (einige<br />

bei der Entrückung, andere erst am Ende<br />

der Drangsalszeit), doch der Rest der<br />

Toten wird erst am Ende des Tausendjährigen<br />

Reiches Christi auf Erden auferweckt<br />

(vgl. Offb 20,5).<br />

3,12 Der Apostel war nicht der<br />

Ansicht, daß er schon »vollendet« sei.<br />

»Vollendet« bezieht sich damit nicht auf<br />

die Auferstehung im vorigen Vers, sondern<br />

auf das Gesamtthema der Ähnlichkeit<br />

mit Christus. Er war nicht der Ansicht,<br />

daß es möglich sei, einen Zustand<br />

der Sündlosigkeit zu einem Zeitpunkt im<br />

Leben zu erreichen, an dem es keinen<br />

weiteren Fortschritt mehr gäbe. Er erkannte,<br />

daß »Zufriedenheit das Grab des<br />

Fortschritts« ist.<br />

So arbeitete er weiter, damit das Ziel<br />

erfüllt werden konnte, zu dem ihn der<br />

Herr Jesus erlöst hatte. Der Apostel war<br />

auf der Straße nach Damaskus von<br />

»Christus Jesus ergriffen« worden. Was<br />

war der Zweck dieser außerordentlichen<br />

Begegnung? Paulus sollte zu einem Vorbild<br />

für die Gläubigen werden, damit<br />

Philipper 3<br />

Gott an ihm beweisen konnte, was er an<br />

einem Menschenleben tun kann. Er war<br />

noch nicht völlig in das Bild Christi verwandelt.<br />

Der Prozeß dauerte noch an,<br />

und Paulus war es ein wichtiges Anliegen,<br />

daß dieses Werk Gottes weitergehen<br />

und vertieft würde.<br />

3,13 Dieser Mann, der gelernt hatte,<br />

sich mit allen materiellen Umständen<br />

zufrieden zu geben, in denen er sich<br />

befinden mochte (4,11), konnte niemals<br />

mit seinen geistlichen Errungenschaften<br />

zufrieden sein. Er dachte nicht »es«<br />

schon »ergriffen« zu haben, er war noch<br />

nicht »angekommen«, wie wir es heute<br />

sagen würden. Doch was tat er dann?<br />

»Eines aber tue ich.« Er war ein<br />

Mann, der nur ein einziges Ziel hatte,<br />

eine Leidenschaft. Darin ähnelt er David,<br />

der sagte: »Eines habe ich vom Herrn<br />

erbeten.«<br />

»Vergessen, was dahinten … ist« bedeutet<br />

nicht nur seine Sünden und Verfehlungen,<br />

sondern auch seine natürlichen<br />

Vorrechte, Errungenschaften und<br />

seine Erfolge, die er schon in diesem<br />

Kapitel besprochen hat, und sogar seine<br />

geistlichen Siege.<br />

»Strecke mich aber aus nach dem,<br />

was vorn ist«: nämlich nach den Vorrechten<br />

und der Verantwortung eines christlichen<br />

Lebens, ob es nun um das Lob<br />

Gottes, den Dienst in seinem Werk oder<br />

die Entwicklung zu einer christlichen<br />

Persönlichkeit geht.<br />

3,14 Paulus sah sich selbst als einen<br />

Teilnehmer an einem Rennen. Er beschreibt<br />

sich, wie er jede Mühe in seinem<br />

Lauf »auf das Ziel zu« auf sich nimmt,<br />

»hin zu dem Kampfpreis der Berufung<br />

Gottes nach oben in Christo Jesu«.<br />

Das Ziel ist die Ziellinie am Ende der<br />

Rennbahn. Der Preis ist die Medaille des<br />

Siegers. Hier wäre das Ziel also das Ende<br />

unseres irdischen Lebens, und vielleicht<br />

noch genauer der Richterstuhl Christi.<br />

Der Preis wäre die Krone der Gerechtigkeit,<br />

die Paulus an anderer Stelle als<br />

Belohnung für diejenigen beschreibt, die<br />

gut gelaufen sind (2. Tim 4,8).<br />

Die »Berufung Gottes nach oben in<br />

Christus Jesus« beinhaltet alle Ziele, die<br />

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