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William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

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Hebräer 12<br />

Zeit immer mehr dem Herrn Jesus<br />

ähneln.<br />

Schließlich gibt es noch die vollkommene<br />

Heiligung. Diese wird dem Gläubigen<br />

zuteil, wenn er in den Himmel<br />

kommt. Dort wird er für immer von der<br />

Sünde befreit sein. Seine alte Natur wird<br />

weggenommen, und sein Zustand entspricht<br />

vollkommen seiner Stellung.<br />

Welcher Heiligung sollen wir nun<br />

»nachjagen«? Offensichtlich ist hier die<br />

praktische Heiligung im Blick. Wir brauchen<br />

der stellungsmäßigen Heiligung<br />

nicht nachzujagen, denn sie gehört uns<br />

automatisch, sobald wir uns bekehren.<br />

Und der vollkommenen Heiligung brauchen<br />

wir ebenfalls nicht nachzujagen,<br />

weil wir sie erhalten, sobald wir sein<br />

Angesicht sehen. Doch die praktische<br />

oder fortschreitende Heiligung ist etwas,<br />

zu dem unser Gehorsam und unsere Mitarbeit<br />

etwas dazutun können, wir müssen<br />

die Heiligung ständig pflegen. Die<br />

Tatsache, daß wir ihr nachjagen müssen,<br />

ist ein Beweis dafür, daß wir sie in diesem<br />

Leben nie vollkommen erlangen<br />

werden (s. die Anmerkungen unter 2,11,<br />

wo die verschiedenen Aspekte der Heiligung<br />

ausführlicher behandelt werden).<br />

Wuest schreibt:<br />

Die Ermahnung ergeht an wiedergeborene<br />

Juden, die den Tempel verlassen haben, ein<br />

solch durchgängig heiliges Leben zu führen<br />

und sich so fest an ihren neu gefundenen<br />

Glauben zu klammern, daß die unerlösten<br />

Juden, die auch den Tempel verlassen hatten<br />

und rein äußerlich die Wahrheit des <strong>Neuen</strong><br />

<strong>Testament</strong>s angenommen hatten, ermutigt<br />

würden, weiter an den Messias als ihren<br />

Hohenpriester zu glauben, statt zu den überholten<br />

Opfern des levitischen Systems zurückzukehren.<br />

Diese echten wiedergeborenen<br />

Juden werden davor gewarnt, daß ein halbherziges<br />

christliches Leben die Ursache dafür<br />

sein könnte, daß diese unerretteten Juden auf<br />

dem Weg straucheln würden. 33)<br />

Doch eine Schwierigkeit bleibt!<br />

Stimmt es, daß wir den Herrn ohne praktische<br />

Heiligung nicht sehen werden? Ja,<br />

in gewissem Sinne ist das wahr, doch sollten<br />

wir verstehen, daß dies nicht bedeutet,<br />

daß wir uns das Recht verdienen,<br />

1250<br />

Gott zu sehen, indem wir ein geheiligtes<br />

Leben führen. Jesus Christus ist unser<br />

einziger Anspruch auf den Himmel. Dieser<br />

Vers bedeutet jedoch, daß es bei uns<br />

praktische »Heiligung« geben muß als<br />

Beweis des neuen Lebens in uns. Wenn<br />

ein Mensch nicht immer mehr geheiligt<br />

wird, dann ist er nicht errettet. Wenn der<br />

Heilige Geist in diesem Menschen wohnt,<br />

dann macht er seine Gegenwart dadurch<br />

deutlich, daß er von der Sünde getrennt<br />

lebt. Es handelt sich hier um Ursache und<br />

Wirkung. Wenn jemand Christus angenommen<br />

hat, dann werden Ströme lebendigen<br />

Wassers fließen.<br />

12,15 Die nächsten zwei Verse nennen<br />

ausdrücklich vier Sünden, die vermieden<br />

werden müssen. Doch gibt es hier<br />

wieder starke Anzeichen im Zusammenhang,<br />

daß es sich um eine weitere Warnung<br />

vor der einen Sünde des Abfalls<br />

handelt, und daß diese vier Sünden alle<br />

damit verbunden sind.<br />

Zunächst bedeutet Abfall, »an der<br />

Gnade Gottes Mangel« zu leiden. Der<br />

Betreffende sieht aus wie ein Christ,<br />

redet wie ein Christ, bezeugt auch, Christ<br />

zu sein, doch er ist nie wiedergeboren<br />

worden. Er ist dem Erlöser so nahe<br />

gekommen, doch hat er ihn nie wirklich<br />

angenommen, er war ihm so nahe und ist<br />

doch so fern.<br />

Abfall ist eine »Wurzel der Bitterkeit«.<br />

Der Betreffende wird bitter gegen<br />

den Herrn und verachtet den christlichen<br />

Glauben. Seine Krankheit ist ansteckend.<br />

Andere werden durch seine Klagen,<br />

Zweifel und Leugnungen »verunreinigt«.<br />

12,16 Der Abfall ist eng verbunden<br />

mit sexuellen Sünden. Ein Namenschrist<br />

kann in schlimme moralische Sünden<br />

verfallen. Statt seine Schuld zuzugeben,<br />

gibt er dem Herrn die Schuld und fällt<br />

ab. Abfall und sexuelle Sünde werden<br />

auch in 2. Petrus 2,10.14.18 und in Judas<br />

8.16.18 in Zusammenhang gebracht.<br />

Schließlich ist Abfall eine Form des<br />

Unglaubens, wie sich bei »Esau« zeigt. Er<br />

schätzte sein Erstgeburtsrecht nicht, er<br />

verkaufte es freiwillig für die augenblickliche<br />

Befriedigung seines Hungers.

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