05.01.2013 Aufrufe

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

William MacDonald Kommentar zum Neuen Testament - DWG Radio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Römer 10<br />

Durch den Tod seines Stellvertreters ist<br />

er dem Gesetz gestorben. Er ist mit dem<br />

Gesetz fertig und mit dem vergeblichen<br />

Versuch, durch dieses Gesetz die Rechtfertigung<br />

zu erlangen.<br />

10,5 In der Sprache des AT hören wir<br />

den Unterschied zwischen den Worten<br />

des Gesetzes und den Worten des Glaubens.<br />

In 3. Mose 18,5 z. B. schreibt »Mose«,<br />

daß derjenige, der die Gerechtigkeit<br />

tut, die das Gesetz verlangt, dadurch<br />

»leben« wird. Die Betonung liegt hier auf<br />

dem verdienen, auf den Taten.<br />

Natürlich legt uns diese Aussage ein<br />

Ideal vor, das kein sündiger Mensch<br />

erfüllen kann. Sie sagt einfach nur, daß<br />

der Mensch, wenn er das Gesetz vollkommen<br />

und dauernd halten könnte,<br />

nicht <strong>zum</strong> Tode verurteilt werden würde.<br />

Doch das Gesetz ist Menschen gegeben,<br />

die schon Sünder waren und die schon<br />

verurteilt waren. Selbst wenn sie von dem<br />

Tag an das Gesetz vollkommen hätten<br />

halten können, wären sie noch immer<br />

verloren gewesen, weil Gott auch die<br />

Sünden der Vergangenheit bestrafen<br />

müßte. Jede Hoffnung darauf, daß Menschen<br />

die Gerechtigkeit durch das Gesetz<br />

erlangen, ist von Anfang an <strong>zum</strong> Scheitern<br />

verurteilt.<br />

10,6 Um nun zu demonstrieren, daß<br />

die Sprache des Glaubens ganz anders ist<br />

als die des Gesetzes, zitiert Paulus<br />

zunächst 5. Mose 30,12.13:<br />

Es ist nicht im Himmel, daß du sagen<br />

müßtest:<br />

»Wer wird für uns in den Himmel hinaufsteigen<br />

und es uns holen und es uns<br />

hören lassen, daß wir es tun?«<br />

Und es ist nicht jenseits des Meeres, daß<br />

du sagen müßtest:<br />

»Wer wird für uns auf die andere Seite<br />

des Meeres hinüberfahren und es uns<br />

holen und es uns hören lassen, daß wir es<br />

tun?«<br />

Das Interessante an diesem Zitat ist<br />

die Tatsache, daß diese Verse in ihrem<br />

Zusammenhang in 5. Mose sich nicht auf<br />

den Glauben und das Evangelium beziehen,<br />

sondern auf das Gesetz, und zwar<br />

insbesondere auf das Gebot, von ganzem<br />

Herzen und von ganzer Seele <strong>zum</strong> Herrn<br />

658<br />

zurückzukehren (5. Mose 30,10b). Gott<br />

sagt, daß das Gesetz weder versteckt,<br />

noch entfernt, noch unerreichbar ist. Der<br />

Mensch muß nicht »in den Himmel hinaufsteigen«<br />

oder das Meer überqueren,<br />

um es zu finden. Es ist nahe und wartet<br />

darauf, daß man ihm gehorcht.<br />

Doch der Apostel Paulus nimmt hier<br />

diese Worte und wendet sie auf das<br />

Evangelium an.<br />

Er sagt, daß die Sprache des Glaubens<br />

einen Menschen nicht dazu bringt,<br />

»in den Himmel« hinaufzusteigen, um<br />

»Christus herabzuführen«. Einmal wäre<br />

das ausgesprochen unmöglich, aber es<br />

wäre außerdem völlig unnötig, weil Christus<br />

schon durch seine Menschwerdung<br />

auf die Erde gekommen ist.<br />

10,7 Beim Zitieren von 5. Mose 30,13<br />

verändert der Apostel den Text von »Wer<br />

wird für uns auf die andere Seite des<br />

Meeres hinüberfahren?« zu »Wer wird in<br />

den Abgrund hinabsteigen?« Er will<br />

damit sagen, daß das Evangelium die<br />

Menschen nicht auffordert, in das Grab<br />

»hinabzusteigen«, um »Christus aus den<br />

Toten heraufzuführen«. Das wäre nicht<br />

nur unmöglich, sondern auch unnötig,<br />

weil Christus schon von den Toten auferstanden<br />

ist. Man beachte, daß wir in<br />

Kapitel 10,6.7 die beiden Lehren über<br />

Christus finden, die ein Jude am schwersten<br />

akzeptieren kann – nämlich seine<br />

Menschwerdung und seine Auferstehung.<br />

Und doch muß ein Jude diese beiden<br />

Wahrheiten annehmen, um erlöst zu<br />

werden. Wir werden beiden noch einmal<br />

in Kapitel 10,9.10 begegnen.<br />

10,8 Wenn das Evangelium den Menschen<br />

nicht befiehlt, etwas menschenunmögliches<br />

zu tun, oder das zu tun, was<br />

der Herr schon längst erledigt hat, »was<br />

sagt« es dann?<br />

Wieder nimmt Paulus einen Vers aus<br />

5. Mose 30, um zu sagen, daß das Evangelium<br />

»nahe«, erreichbar und verständlich<br />

ist. Es kann in normaler Umgangssprache<br />

ausgedrückt werden (»in deinem<br />

Mund«). Es kann einfach verstanden<br />

werden (»in deinem Herzen«)<br />

(5. Mose 30,14). Es ist die Gute Nachricht<br />

von der Erlösung durch den Glauben,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!